Geschrieben von Mathias Keiber
Band: Brass Owl
Album: State of Mind
Genre: Blues Rock
Plattenfirma: Honk E Fonk
Veröffentlichung: 10. April 2020
Wenn es eine musikalische Stilrichtung gibt, die nicht nur zu absolut jeder Lebenslage passt, sondern jede Lebenssituation erträglicher bzw. noch genüsslicher macht, dann ist das der Blues. Wie manche Leute sich ihm entziehen können, entzieht sich meiner emotionalen Intelligenz. Für mich gilt: Wenn der Blues da ist, sprich: wenn Bluesmusik läuft, dann packt er mich — und zwar vom „Godfather of Delta Blues“ Charley Patton, dessen Aufnahmen größtenteils von 1929 und 1930 entstanden, bis zum Debüt der Blues-Rocker BRASS OWL, das kurz vor Ostern veröffentlicht wurde — und was für ein fulminantes Debüt STATE OF MIND ist, Leute, Leute!
Um ehrlich zu sein, hört sich das, was das Trio aus Ohio hier abliefert, nicht mal ansatzweise nach einem Debüt an. Denn hier sind drei absolute Meister ihrer Instrumente am Start, deren Zusammenspiel Schweizer Uhrwerkbauern die Schamesröte ins Gesicht treiben dürfte. Obendrein wurde der Aufnahme ein Sound verpasst, den ich, um große Worte nie verlegen, mal als „Optimum Punch“ bezeichnen möchte. Anders gesagt: Wer wissen will, was ich unter Schmackes verstehe, oder was Ex-Bayern-Torwart Oli Kahn vermutlich meinte, als er „Eier! Wir brauchen Eier!“ ins Mikro keifte, der möge sich bitte dieses Album anhören – und außerdem alle, die auf abgefahren geilen Blues-Rock stehen.
Was BRASS OWL sonst noch auszeichnet: überzeugender, überaus kraftvoller Gesang; endgeile Riffs, die dich schlicht in die Knie zwingen; Rhythmen, die so weit vom Schlappmachen entfernt sind wie der FC Liverpool aktuell vom Abstieg in die zweite Liga; und, das sei besonders betont, im Stück „No Filter/Stay Trendy“ der vielleicht phänomenalste Tempowechsel, den ich je zu Gehör bekommen habe.
Uff…
Wenn ich im September sagen sollte, STATE OF MY MIND ist das Stück Musik, das mich durch den festivalfreien Sommer gebracht hat, dann würde mich das nicht im geringsten überraschen.
Ich kann nicht anders… 10 von 10 HELLFIRE-Punkten. Music is my master. Hell, YEAH!!!!!!!!111!!!!!
Trackliste:
1. Land Shark
2. Deuce Face
3. Hook, Line, and Sinker
4. No Filter/Stay Trendy
5. Side Effect
6. The Legend Of FUJIMO
7. Jive Turkey
8. Hoka Hey
9. Pale Horse
Line-up:
Brian Tarter – Vocals & Guitar
Lonnie Buckley – Drums
Brent Owls – Bass
Weitere Infos:
https://brassowlmusic.com/
https://brassowl.bandcamp.com/releases
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