Geschrieben von: Bernd Kröninger
Band: Bright & Black
Album: The Album
Genre: Metal Orchester Symphonic
Plattenfirma: Bright & Black Music / Versity Rights
Veröffentlichung: 26.01.2024
Dass Rockbands mit Symphonie Orchestern zusammen auf der Bühne stehen, hat es ja schon in den 60ern gegeben. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Vorliegendes Album entführt uns heute in die „twilight zone“ zwischen Metal und klassischer Musik.
Vorab können bereits zwei Titel aus dem Album online gehört, gefeiert oder auch verteufelt werden. Je nach Ansicht des Einzelnen. Ich für mich denke, dass es ein gelungenes Werk ist. Zusammen mit der „Baltic Sea Philharmonie“ gibt es 12 hörenswerte Tracks auf die verwöhnten Metal Ohren.
„Nidhugg“ und „Mounts of Misfortune“ (bereits ausgekoppelt) geben uns einen Vorgeschmack, was das Album zu bieten hat. Die Mixtur von harten Klängen und den weichen orchestralen Streichersequenzen, sind eine einzigartige Verführung in mythologisch anmutende tiefe, mystische Dunkelheit.
Geschuldet auch den Einsätzen von Hornbläsern und Celli. Wer den Opener richtig in sich aufsaugt, fühlt sich in einen Abenteuerfilm versetzt. Das düstere, mystische verkörpern die tiefen Klänge, die sich in beruhigende Streichertöne wandeln.
Vorbei die Zeiten, wo sich Symphonieorchester gesträubt haben mit den „langhaarigen Rockern“ zusammenzuarbeiten. Der Hörgenuss, der in „Mounts of Misfortune“ geboten wird, sucht seinesgleichen. Die Dramatik wird durch den Einsatz des Beckenpaares ausgelöst. Man wartet förmlich auf deren „scheppernde“ Klänge.
„Bloodgrind“ zeigt uns ein wahres Metal Gesicht. Düster und aggressiv im Einklang mit Streichern und Blasinstrumenten, spielt sich eine wilde Jagd vor unseren Augen ab. Derartig melodische orchestrale Darbietung steht hier den aggressiven Tönen des Metal gegenüber.
Im Gegensatz zum Titel „Can‘t Explain This“, denke ich, es ist mit nordischer Mythologie zu erklären. Die tiefen, düsteren und wiederkehrenden in Moll gehaltenen Klänge benötigen keiner weiteren Erklärung. Angeregt hierdurch siehst Du dunkle Schatten, die sich durch einen neblig verhüllten Wald nähern. Filmregisseure wären begeistert von diesem Stück.
Egal welchen Track man hier laufen lässt, sie ziehen sofort Parallelen zu gewissen Movies. Ganz vorne „Game Of Thrones“. Die Tempi Wechsel geben Dir keinen Raum, um in Trance zu verfallen. Deine gesamte Aufmerksamkeit ist hier gefordert.
Im technischen Maschinenrhythmus ist „Armies of the Preposterous“ gehalten. Wie eine Stanzmaschine walzen die Instrumente alles platt. Sie entführen uns wie es der Titel sagt in eine fremde Welt („A World of Strange“)
Hinter dem Geheimnis dieses verrückt genialen Albums stecken Eicca Toppinen (APOCALYPTICA), Eric Danielsson (WATAIN), Nico Elgstrand (ENTOMBED AD), Fredrik Akesson (OPETH), Thomas Haake/Dic Lövgren (MESHUGGHA), sowie Jacob Hellner und Kristjan Järvi.
Wer sich live von dem Werk überraschen lassen will, der sollte am 11.03. in die Berliner Philharmonie gehen, und sich dort verzaubern lassen. Eine volle Stunde Hörgenuss!!!
Fazit: Der „Melting Pot“ (Schmelztiegel) ist hier eindeutig die Zusammenführung von klassischem Orchester und Metal Elementen. Die berauschende Verknüpfung dürfte auch eingefleischten Metal Heads gefallen. Ich bin von der musikalischen Darbietung überwältigt. „Collateral Damage“ würde ich es nicht nennen. Das rein instrumental gehaltene Album ist eher eine Symbiose aus Klassik und Metal, die es versteht auch ohne Stimmgewalt zu begeistern.
Ich bewerte das Werk mit 8,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01 Nidhugg
02 Bloodgrind
03 Can’t Explain This
04 Collaterale Damage
05 The Secret
06 Mounts of Misfortune
07 Armies of Preposterous
08 A World of Strange
09 From Dust and Mud
10 And Fleash And Blood
11 Midnite Son
12 End Of All
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