Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Browsing Collection
Album: Cyber Space Buffet
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Scrape Records
Veröffentlichung: 27.03.2020
Knapp anderthalb Jahre nach ihrer letzten EP legt die schwedische Female Rock Formation BROWSING COLLECTION nach, diesmal mit einer immerhin neun Songs umfassenden Scheibe namens „Cyber Space Buffet“. Vom möglicherweise vom Titel her suggerierten Space Rock oder gar Industrial sind die vier Damen jedoch so weit entfernt wie meine Wenigkeit vom freiwilligen Hören eines vom Kollegen Sven für gut befundenen Albums. Ganz im Gegenteil, die Mädels machen genau dort weiter, wo sie mit „Don’t Want To Dance“ aufgehört haben, nämlich kerniger Rock’n Roll / Hard Rock, versehen mit einer leichten Prise Punk.
Entsprechend druckvoll startet das Album mit „Break Closed-Minded Bars“, ein energiegeladener Track mit einem eingängigen Chorus, der förmlich zum Mitsingen und Fäuste recken einlädt und für mich so etwas wie DER Hit der Scheibe darstellt. „Oh No“ kann mit seiner tollen Hookline im Refrain ohne Zweifel mithalten, wenngleich die Strophen etwas sperriger und damit gewöhnungsbedürftig ausfallen. Genauso ungewöhnlich wie sein Titel fällt „Pizza Slice Paradise“ aus, ungewöhnlich insoweit, als dass die Band mit einem funkigen Groove aufwartet, den man so sicherlich nicht erwartet hätte und sich deutlich vom übrigen Songmaterial unterscheidet.
Bei „SVÄNG.mp3“ dominieren eher gemächliches Tempo und ein sich einbrennendes Grundriff, dafür nervt der Sprechgesang in den
Strophen doch arg, lediglich der starke Chorus rettet die Nummer vor dem Betätigen der Skip-Taste. „Broken Bones Blues“ wartet mit einem dezent an „We Will Rock You“ erinnernden Grundrhythmus auf und der Refrain setzt sich sofort in den Gehörgängen fest. Neben dem Opener ist dieser Song die zweite unbedingte Hörempfehlung. Das als Mid-Tempo Groover startende „Sister Code“ erinnert mich an eine rockige Variante von Gwen Stefani, ehe der Track in der zweiten Hälfte ein paar Umdrehungen zulegt und ordentlich abrockt. „Souls For Sale“ wird mit Banjo Klängen eingeleitet und mausert sich zum gepflegten Stampfer, während „Till I Do No More“ sich vom gemäßigten Fußwipper zum echten Nackenbrecher entwickelt.
Insgesamt hat das Quartett aus Skövde alles richtiggemacht und mal wieder ein gelungenes Album für hoffentlich bald wieder stattfindende Wochenendpartys abgeliefert. Balladen sucht man hier vergebens, stattdessen regieren Riffs und mitsingbare Melodien. Wer es also nicht unbedingt beschaulich mag, ist bei BROWSING COLLECTION bestens aufgehoben.
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- Break Closed-Minded Bars
- Oh No
- Pizza Slice Paradise
- SVÄNG.mp3
- Broken Bone Blues
- Sugar Slave
- Sister Code
- Souls For Sale
- Till I Do No More
Line Up:
Mimi Brander: Gesang, Gitarre
Moa Lenngren: Gitarre
Nora Lenngren: Bass
Carro Karlsson: Drums
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