Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Burning Witches
Album: Burning Witches
Plattenfirma: Pledge Music
Veröffentlichung: 29.05.2017
Wenn es um Hard Rock / Metal Bands aus der Schweiz geht, fallen mir spontan Acts wie Krokus, Gotthard, Triptykon, Samael oder Eluveitie ein, allesamt ausschließlich oder größtenteils männlich besetzt. Aber eine reine Frauen Band ? Da musste ich bislang passen. Das wird sich aber ab sofort ändern.
Mit BURNING WITCHES geht eine Newcomerband an den Start, die bereits im vergangenen Jahr ein erstes Ausrufezeichen setzen konnte, als ihre 2-Track Single von den Kollegen vom Rock Hard
und Metal Hammer als „Demo des Monats“ ausgezeichnet wurde. Produziert wurde ihr gleichnamiges Debüt von V.O.Pulver (GURD, PÄNZER, DESTRUCTION) und SCHMIER (DESTRUCTION). Wer solche gestandenen Leute für sich gewinnen kann, der sollte was auf dem Kasten haben.
Und mit dem Opener „Black Widow“ geht’s auch gleich voll auf die Zwölf, fette Riffs, hohe Schreie, klingt wie eine weibliche Ausgabe von Judas Priest. Old School aber geil! Beim darauf folgenden Titeltrack wird das Tempo zwar ein wenig gedrosselt, dafür darf gepflegt gebangt werden, während sich der Refrain im Ohr festsetzt. Hitverdächtig.
„Bloody Rose“ hingegen klingt düster, böse und aggressiv, ein Stampfer mit wechselndem Gesang, dennoch eingängig und gut. Bei „Dark Companion“ werden kurzzeitg ruhigere Töne angeschlagen, bevor das Tempo wieder deutlich gesteigert wird. Sängerin Seraina keift und shoutet sich gekonnt durch den Song, der bei mir partiell Erinnerungen an Arch Enemy weckt.
„Metal Demons“ wiederum hätte auch von der bereits erwähnten britischen Metal Legende stammen können, leider ist die Hymne mit knapp drei Minuten Spielzeit etwas kurz geraten. Mit „Save Me“ folgt dann eine (Halb-) Ballade, die zeigt das Seraina auch gesanglich gemäßigtere Tonlagen beherrscht. Klasse Nummer.
Danach ist Schluss mit Romantik, mit „Creatures Of The Night“ gehts wieder ordentlich zur Sache, Rob Halford Gedächtnis Schreie und Dubble-Bass Drums lassen das Haupthaar (sofern man noch welches hat) fliegen. Abermals eine Nummer mit Ohrwurm Charakter.
Wer den passenden Soundtrack sucht um nervige (Nachbars-)Kinder zu erschrecken, wird mit „We Eat Your Children“ bestens bedient: fieses Hexen-Lachen, düstere Riffs, böser Text, was will man mehr?
Bei „Creator Of Hell“ könnten KREATOR als Vorbild gedient haben, eine echter Thrasher mit Mit-Gröhl-Refrain, dürfte ein Highlight im Live-Set werden.
Das anschließende „The Deathlist“ besticht durch seine Variabilität, aggressive Passagen wechseln sich mit eingängigem Chorus ab, zwischendrin wird das Tempo sogar mal komplett rausgenommen. Erneute Hammer Nummer.
Wenn die Mädels schon teilweise nach Judas Priest klingen, darf natürlich eine Cover-Version der britischen Stahlschmiede nicht fehlen. „Jawbreaker“ von „Defenders Of The Faith“ reiht sich hervorragend in die übrigen Songs ein und sorgt für einen gelungenen Albumabschluss.
Fazit: Mit BURNING WITCHES ist den fünf Schweizerinnen ein tolles Album gelungen, ich habe lange nicht mehr so ein geiles Debüt gehört. Man darf gespannt sein, was da in der Zukunft noch kommt. Für Freunde des klassischen Heavy Metal Pflicht!
Trackliste:
1. Black Widow
2. Burning Witches
3. Bloody Rose
4. Dark Companion
5. Metal Demons
6. Save Me
7. Creatures Of The Night
8. We Eat Your Children
9. Creator Of Hell
10. The Deathlist
11. Jawbreaker
Line Up:
Seraina: Gesang
Romana: Gitarre
Alea: Gitarre
Jay: Bass
Lala: Drums
Mehr Infos:
https://de-de.facebook.com/burningwitches666/
https://www.youtube.com/channel/UCuba8pbIQpqiM58ULyQczzw
https://burningallwitches.bandcamp.com/