Candero – Anti-gravitate

© Rendrapede und Robert Sommer

Geschrieben von Dirk Draewe
Band: Candero
Album: Anti-Gravitate
Genre: Groove Metal / Nu Metal / Alternative
Plattenlabel: Self produced / unsigned
Veröffentlichung: 07.09.2018

Candero ist eine bereits 2008 gegründete Band aus Ilmenau in Thüringen und mit „Anti-Gravitate“ haben die 4 Jungs ihr erstes Full-length-Album veröffentlicht. Ich bin bei eigenproduzierten Scheiben immer etwas vorsichtig, aber das sehr nette Anschreiben zur CD machte mich irgendwie neugierig. Während mein CD-Player den Silberling schluckt, lese ich mich etwas in die Band ein… aber sehr schnell höre ich mit dem Lesen auf.

Denn der gleichnamige Titelsong „Anti-Gravitate startet mit richtig fetten Gitarrenriffs und Drums, bevor die Stimme von Sänger Did mit sehr ruhiger Stimme startet und ein bisschen Wucht raus nimmt. Beim ersten Hören war ich davon etwas enttäuscht und wollte schon zum nächsten Song skippen. Aber nach rund einer Minute nimmt die Stimme richtig Fahrt auf und so ruhig der Gesang begann, so aggressiv growled DiD nun teils mit leichtem Sprechgesang ins Mikro. So geht es dann auch den ganzen Song durch, ein ständiges Auf- und Ab. Einzig der Refrain mit der ständigen Wiederholung „I’m just a number, every number is unique“ langweilt mich ein bisschen.

Mit „If you had seen yourself that night, you probably dropped dead scared“ passt dann wieder alles. Geile Stimme, hämmernde Drums von Thomas, dumpfe Riffs von Gitarrist Roland und einer sehr dominanten Rhythmusarbeit von Bassist Silvo (der mittlerweile von John ersetzt wurde).

„Asylum 911“ startet wuchtig, wechselt dann zu leichtem Hall an der Gitarre und verträumter Stimme, bevor er dann wieder ordentlich ballert, um dann mit cleanen Gitarrensound auszuklingen. Eine tolle Überleitung zu „Dynamic (Energy of youth), der seinem Namen alle Ehre macht… dynamisch, aggressiv und wüst stampfend.

„50/50“ startet mit Drums und leichten funky Bassläufen. Der Sprech-Gesang am Anfang und im Mittelteil ist zunächst gewöhnungsbedürftig, macht den Song aber gleichzeitig wieder interessant. Nicht zuletzt auch wieder wegen der im Wechsel aggressiven Growls und der durch Mark und Bein gehenden Drum-Arbeit.

Als nächstes folgt mit „St. No-One“ wieder ein richtiges Brett, dass dem Hörer regelrecht die Luft zum Atmen nimmt, bevor es mit „Child of Bordem“ und „Lysianna Xo“ etwas ruhiger, aber dennoch enorm druckvoll wird.

„I am everything you hate“ startet dunkel und böse, auch wenn mir der Gesang teilweise einen Ticken zu „nett“ klingt. Trotz allem ein starker Song, gerade wegen seiner Gegensätze.

Der vorletzte Song „Sunny day, real estate“ glänzt vor allem mit viel Gitarren-Tapping und -Solis, bevor das tolle Debüt-Album mit „Float“ endet. Dieser Song startet sehr ruhig, ohne ein Rausschmeißer-Song zu sein und lässt einen mit einem fulminanten Ende da sitzen, bevor man erneut die Play-Taste drückt.

Fazit von mir: Ein tolles und trotz Eigenproduktion sehr druckvolles Album, was die Thüringer da produziert haben, welches von mir eine klare Kaufempfehlung bekommt. Als Anspieltipps empfehle ich wenn überhaupt „If You Had Seen Yourself That Night, You Probably Dropped Dead Scared“ und „St. No-One“, wobei das Album für mich ingesamt keine großen Ausreißer nach unten hat. Die Stimme von Did hat definitiv Wiedererkenungswert, auch wenn ihm meiner Meinung nach die aggressiveren Parts besser stehen, da seine Stimme im clean Bereich etwas dünn klingt (aber das ist schon nörgeln auf hohem Niveau). Ich bin gespannt auf die Erfolgsgeschichte und hoffe die Jungs irgendwann auch mal live zu sehen.

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten.

Trackliste:
1. Anti-Gravitate
2. If You Had Seen Yourself That Night, You Probably Dropped Dead Scared
3. Asylum 911
4. Dynamic (Energy Of Youth)
5. 50/50
6. St. No-One
7. Child Of Bordem
8. Lysianna XO
9. I Am Everything You Hate
10. Sunny Day, Real Estate
11. Float

LineUp:
DiD (Vocals)
Roland (Guitar)
John (Bass)
Thomas (Drums)
Mehr Infos:
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