Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Celestial Wizard
Album: Winds Of The Cosmos
Genre: Heavy / Melodic Death Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 15.07.2022
Die aus Denver, Colorado stammende Formation CELESTIAL WIZARD wurde ursprünglich 2011 unter dem Namen Solarfall gegründet. Nach zwei EP’s folgte 2018 die Umbenennung und noch im selben Jahr das Debüt „A Sinister Awakening“. Das neue Album „Winds Of The Cosmos“ führt den Hörer durch eine erlesene Mischung aus Fantasy- und Sci-Fi-Themen, die von frostiger Dungeons and Dragons-Aufregung bis hin zu Raumfahrern und schwarzen Löchern reichen. Die Texte befassen sich auch mit persönlichen Kämpfen und Wachstum, was es den Fans ermöglicht, sich mit der Musik auf einer tieferen Ebene zu verbinden.
Musikalisch betrachtet ist „Winds Of The Cosmos“ eine Mischung aus klassischem, teils Richtung Power Metal schielendem Hartwurstfutter und Melodic Death, die Songs kombinieren dabei aggressive, gutturale Vocals mit teils thrashigen, teils melodischen Riffs. Die den Opener „Andromeda“ einleitenden Synthi mögen zwar zunächst etwas irritierend sein, aber nach gut vierzig Sekunden setzt die Band dann in ein kurzes, schnelles Instrumentalstück ein, dass den Boden bereitet für den ersten vollständigen Song „Revenant“. Dieser startet energiegeladen und mit einem treibenden Beat, die Vocals wechseln dabei zwischen Klargesang (Strophe) und Growls (Bridge) und der Refrain überzeugt mit einer gelungenen Hookline. Die „Die Die“ Shouts im gemäßigten Mittelteil sorgen zusätzlich dafür, den Track zum Highlight zu küren.
Zu Beginn von „Ice Realm“ scheint das Quintett mit thrashigen Riffs alles niederknüppeln zu wollen, die vorherrschenden Growls verstärken den Eindruck noch, doch Richtung Chorus wird das Ganze dann zwischenzeitlich melodischer, ohne an Spannung zu verlieren. Insgesamt ein schwungvolles, interessantes Stück mit zahlreichen Wendungen. „Powerthrone“ legt getreu seinem Titel mit einem stampfenden Groove los, ehe sich die Grenzen in mittlere, leichter zugängliche Regionen verschieben, wobei der Gesang größtenteils harsch bleibt.
Orgelklänge und seichte Gitarrenharmonien wiegen den Hörer bei „Eternal Scourge“ zunächst in Sicherheit, doch schon bald bricht der Song ungestüm los und dürfte live für den einen oder anderen amtlichen Moshpit sorgen. Trotz aller Energie bleibt der Song dank einer tollen Hookline sofort hängen. „Steel Chrysalis“ lässt es im Vergleich zu seinem Vorgänger größtenteils etwas weniger stürmisch angehen, ohne jedoch an Dynamik zu verlieren. „Undead Renegade“ ist wieder eine Spur garstiger und tendiert gefühlt in Richtung alte In Flames Zeiten.
Wenn man auf „Winds Of The Cosmos“ annähernd so etwas wie ein massentaugliches Stück finden möchte, dann ist es „Cyberhawk“. Die Nummer kommt mit einer gewissen Death’n Roll Attitüde daher und kann mit seinem eingängigen Refrain und Gitarrensolo vielleicht am ehesten Genre-fremde Metaller überzeugen. Der finale Titeltrack greift zu Beginn (und später wiederholt) die Melodie des Openers wieder auf, im weiteren Verlauf geben sich treibende Riffs, fette Soli und Akustikgitarren ebenso die Klinke in die Hand wie Tempovariationen und Wechsel aus Growls und cleanen Vocals und sorgen für einen würdigen Albumabschluss.
Kurzum: Ich würde zwar nicht so weit gehen und „Winds Of The Cosmos“ zum absoluten Pflichtprogramm ernennen, aber insbesondere Melodic Death Fans sollten CELESTIAL WIZARD auf jeden Fall mal eine Chance geben!
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
- Andromeda (2:25)
- Revenant (5:30)
- Ice Realm (4:08)
- Powerthrone (4:30)
- Eternal Scourge (5:32)
- Steel Chrysalis (4:26)
- Undead Renegade (5:04)
- Cyberhawk (4:26)
- Winds Of The Cosmos (7:44)
Album Line Up:
Nick Daggers: Gitarre, Gesang
Guillermo Jurado: Gitarre, Bass
Tim Gillman: Drums
Amethyst Noir: Gesang
Live Line Up:
Nick Daggers: Gitarre, Gesang
Dahlia McAluney: Bass
Tim Gillman: Drums
Amethyst Noir: Gesang
Mehr Infos: