Geschrieben von Helgvar Mánfreðson
Band: Celtic Frost
Album: Morbid Tales, To Mega Therion, Into The Pamdemonium, Vanity / Nemesis (Re-Release) + Innocence And Wrath (Best Of)
Plattenfirma: Noise
Veröffentlichung: 30. Juni 2017
Im Rahmen der „Noise lebt!“-Kampagne wurden die vier Celtic Frost -Klassiker „Morbid Tales“, „To Mega Therion“, „Into The Pamdemonium“ und „Vanity / Nemesis“ als hochwertiges Digibook und als Gatefold-Doppel-Vinyl mit exkluisivem Bonusmaterial wiederveröffentlicht. Zusätzlich wurde am gleichen Tag das 2-CD Best-Of „Innocence And Wrath“ mit brandneuen Sleevenotes und umfassendem Booklet von der Kette gelassen.
In steter Weigerung, das zu tun, was man von ihr erwartete oder gar verlangte, änderte die Band fortwährend ihre musikalische Richtung, brachte immer wieder überraschende Einflüsse ein und ließ alle rätseln, wohin es als Nächstes gehen würde. Ihre Diskografie ist dementsprechend eindrucksvoll und bis heute unübertroffen. Jedes Album ist nicht nur einzigartig, sondern auch Teil eines Gesamtbildes, dem heute nur dadurch angemessener Respekt gezollt werden kann, dass man es als herausragenden Teil der Musikgeschichte bezeichnet.
Die Kampagne NOISE betraff in der Vergangenheit rezensionstechnisch von meiner Seite aus schon Bands wie Skyclad, Grave Digger und Kreator. Diesmal widme ich mich den schweizerischen Avantgarde-Extreme-Metallern von Celtic Frost, deren Backkatalog am 30. Juni in edler Verpackung nach rund 30 Jahren erneut das Licht der Welt erblickte. Ich für meinen Teil liebe vor allem die alten Alben „Morbid Tales “ und To Mega Therion“. Zusammen mit Venom liefen sie Anfang der 80ziger-Jahre bei mir rauf, runter und dies tun sie heute noch. Auf die Alben selber brauche ich nicht einzugehen. Nicht weil ich nicht möchte, sondern weil diese Alben jedem ein Begriff sein sollten und wohl auch sind. Daher gehe ich auf die zusätzliche Dinge des Re-Releases ein plus ein paar zusätzlichen Informationen.
Morbid Tales (1984):
Damals: ….das Debütalbum der Band wurde 1984 veröffentlicht und fand schnell Anerkennung als Arbeit aufgeregter und aufregender Talente. Es hatte großen Einfluss auf die damals aufkeimende zeitgenössische Death und Thrash Szene. Ein Meisterwerk der Riff-Tiraden und unheiligen Empfindungen.
Heute: ….zusätzlich zu den acht auf dem Album erhaltenen Titeln, sind hier noch vier Probeaufnahmen aus dem Jahre 1984 mit drauf (Morbid Tales, Messiah, Procreation – of the Wicked und Nocturnal Fear). Der Sound wurde nochmal gepuscht. Er kommt jetzt aus meiner Sicht klarer und sauberer rüber, ohne aber den dreckigen Charme der 80ziger Aufnahmen zu verändern.
To Mega Therion (1985):
Damals: ….bereits bei seiner Veröffentlichung im Jahr 1985 zeigte sich der unheilvolle Mantel aus Verderben und Finsternis, der das zweite Album von Celtic Frost umgab, verwoben in einen Sound, der in seiner gewaltigen Bandbreite sowohl primitiv als auch wagnerisch war.
Nicht wenige behaupten, dass genau das später eine gewaltige Inspiration für Black Metal Bands dieses Jahrzehnts war. In Wahrheit aber kam niemand je mehr an das heran, was bereits da war.
Heute: ….auch hier wurde der Sound optimiert und es klingt richtig klasse. Diese Veröffentlichung, beinhaltet neben der EP “Emperor’s Return” auch einen Remix von “Visual Aggression” aus dem Jahre 1988. Das Konzept und die Artdirektion hat kein geringerer als der Mann hinter Celtic Frost, Tom G. Warrior, übernommen. Sowohl die LP als auch die CD Version warten mit neuen Sleevenotes und umfassenden Booklets auf.
Into The Pandemonium (1987):
Damals: ….in jeder Hinsicht war “Into The Pandemonium” ein bemerkenswertes Album, voller visionärer Ideen und Ideale. Nicht nur hatte es wahnsinnige Rhythmen, es führte auch Electronica in den Extreme Metal ein. Ein Album was seiner Zeit voraus war, aber nicht überall auf Gegenliebe traf. Drumcomputer bei „One In Their Pride“ war nur ein Punkt, was Freunde der härteren Musik zum beben brachte. Heute genießt dieses Album schon Kultstatus.
Heute: ….auch hier erfolgte eine Soundoptimierung und es kommt mit alternativen Versionen von Tracks des Albums und einem Cover von Dean Martin daher. Zusätzlich ist hier zu den obligatorischen zehn Titeln vertreten: „Tristesses de la Lune“, The Inevitable Factor“, „In The Chapel In The Moonlight“, „One In Their Pride (Re-Entry Mix)“ und „The Inevitable Factor (Alternate Vocals)“. Neue Sleevenotes und ein umfassendes Booklets finden wir auch hier bei der CD und der LP.
Vanity / Nemesis (1990):
Damals: ….dieses Album aus dem Jahre 1990, enthält ein außergewöhnliches Cover von David Bowies “Heroes” und sah die Band sich in Richtung Thrash orientieren.Die ruhelose Energie durchdrang weiterhin alles, während Celtic Frost ihre Fans angesichts ihrer Geräuschkulisse und ihrer experimentierfreudigen Vorstellungen überwältigt zurückließen.
Heute: ….diese Veröffentlichung enthält Tracks von der 12” EP ‘Wine In My Hand’. Konzept und Art Direction kommen wie auch schon vorhergehend vom Mastermind Tom G. Warrior. Neue Sleevenotes und ein umfassendes Booklets finden wir auch hier bei der CD und der LP.
Innocence And Wrath (Best-Of 2017):
Damals: ….abgesehen von ihrem Status als Heroen der Heavy Metal Szene war die Musik von Celtic Frost doch stets so viel mehr.
Angefangen von “Morbid Tales” über “To Mega Therion” und “Into The Pandemonium” bis hin zu “Vanity/Nemesis” erweisen sie sich als Band, die sich stets geweigert hat, sich anzupassen oder den Regeln einer bestimmten Musikrichtung zu folgen.
Sie haben experimentiert, sind Risiken eingegangen, und haben auf ihrem Weg eine bemerkenswerte Diskografie hinterlassen, die ebenso zeitlos wie außergewöhnlich ist. Wer diese Alben hört, wird verstehen, warum nachfolgende Generationen eingefleischter Fans und erstklassige Bands so nachdrücklich von Celtic Frost inspiriert wurden. Zeitlose Musik, zeitgemäße Alben.
Heute: ….dieses Best-Of beinhaltet brandneue Sleevenotes sowie ein umfassendes Booklet. 27 Titel befinden sich auf der Doppel-CD in einer klasse Zusammenstellung.
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