Chamelion – Legends & Lores

© Chamelion

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Chamelion
Album: Legends & Lores
Genre: Symphonic Power Metal
Plattenfirma: Rockshots Records
Veröffentlichung: 08.12.2023

Bei CHAMELION handelt es sich um ein in Finnland beheimatetes Projekt von Keyboarder Marco Sneck (ex-Poisonblack), der stark vom Power Metal mit Keyboards und klassischen Musikelementen beeinflusst wurde. Sein Ziel war es, epischen Power Metal mit Chor-, Renaissance- und Barockelementen zu kreieren. Im Laufe der Jahre haben CHAMELION einige Demos in verschiedenen Besetzungen veröffentlicht, wobei weder über das Jahr der Bandgründung noch über die Zeiten der Veröffentlichungen etwas in Erfahrung zu bringen war. Mittlerweile hat sich aber wohl ein stabiles Lineup gefunden und das Debüt ist startklar.

Zu „Legends & Lores“ führt Bandkopf Marco Sneck folgendes aus: „Das 10 Songs umfassende Konzeptalbum ist purer Fantasy Metal. Das Album soll von Anfang bis Ende gehört werden, da alle Titel textlich in eine chronologisch fortschreitende Geschichte eingebunden sind. Es gibt Helden, Elfen, magische Quests und andere Fantasy-Elemente, die die Zuhörer inspirieren! Es sind 55 Minuten abenteuerlicher Heavy Metal“.

In anderen Worten lässt sich die Scheibe als symphonisches Power Metal Album beschreiben, das sich aufgrund eingangs beschriebener Elemente als legitimer Konkurrent von Bands wie Rhapsody und deren unterschiedlicher Ableger in Position bringt. Vom einleitenden Intro („The Conquest“) bis hin zum episch-monumentalen Finale („Glorious Dawn“) beherrschen symphonische Klangteppiche, teils längere, neoklassische Gitarrenläufe und breit angelegte Chöre das Geschehen. Das Ganze ist zuweilen so opulent, dass die starke Performance von Frontmann Tomi Viiltola, der mich ein wenig an Timo Kotipelto erinnert, beinahe unterzugehen droht.

Der größte Unterschied zu vielen anderen Kapellen dieser Spielart ist die vermehrte Abwechslung innerhalb der Tracklist. Während andere Bands vielfach fast durchgehend Vollgas geben (was ja grundsätzlich auch nichts Schlechtes ist), gestalten sich die neun Songs von „Legends & Lores“ (das Intro nicht mitgezählt) sehr variabel. Der Start mit den beiden vorab veröffentlichten Stücken „Hero’s Tale“ und „The Shadowleader“ sind erwartungsgemäß sehr schwungvoll ausgefallen, doch schon bei „Faith And Steel“ verlagern die Finnen die Gewichtung hin zu einem eher schleppenden, episch angehauchten Track, der Joey DeMaio nicht nur wegen seines gefallen müsste.

Nach dem episch-balladesken „The Quest“ rücken „The Demonic Creature Of The Night“ und „The Hammer Of The Gods‘ Might“ die Dinge wieder Richtung Power Metal gerade, bevor mit „The Keeper Of The Heart“ und „The Valley Of The Kings“ abermals zwei getragenere Tracks folgen, von der Tempoverschärfung zum Ende von letztgenanntem Song einmal abgesehen. „Glorious Dawn“ ist dann gewissermaßen das Konzentrat der vorherigen acht Titel, bombastisch, teils progressiv und mit einem Erzähl-Part im hinteren Songdrittel greift die Nummer auf zehn Minuten Spielzeit nochmal sämtliche Stilmittel des Albums auf und bringt die Scheibe zu einem großen epischen Abschluss.

Auch wenn „Legends & Lores“ nicht ganz an die Großtaten der – vor allem italienischen – Kollegen heranreichen kann, so kommen CHAMELION diesen mit ihrem Debüt schon verdammt nahe. Wer sich für diese Art des Metal begeistert, dürfte mit dem Album viel Spaß haben.

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. The Conquest 02:11
  2. Hero’s Tale 05:14
  3. The Shadowleader 05:23
  4. Faith And Steel 06:15
  5. The Quest 06:01
  6. The Demonic Creature Of The Night 05:10
  7. The Hammer Of The Gods‘ Might 06:19
  8. The Keeper Of The Heart 03:52
  9. The Valley Of The Kings 03:50
  10. Glorious Dawn 10:02

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Video zu „Hero’s Tale“

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