Child – Child / Blueside / I / Soul Murder

Geschrieben von Mathias Keiber
Band: Child
Alben: Child / Blueside / I / Soul Murder
Genre: Blues Rock
Plattenfirma: Heavy Psych Sounds Records
Veröffentlichung: 26.04.2024 (Child / Blueside), 03.03.2024 (I / Soul Murder)

Heavy Psych Sounds zählt ohne Zweifel zu den tonangebenden Labels der Heavy-Rock-Szene – und wie andere tonangebende Szene-Labels bringen die Römer nicht nur neues Material raus, sondern wiederveröffentlichen Sachen, die es wert sind, wiederveröffentlicht zu werden. Man könnte auch sagen: die ein größeres Publikum verdient haben. Genau das ist bei den Blues-Rockern Child aus der australischen Metropole Melbourne der Fall – und ich bin mit Sicherheit nicht der einzige neue Fan, den die Band durch ihr neues Label hinzu gewinnt. Wer seinen Blues sehr heavy, sehr langsam und sehr intensiv mag, der ist bei Child genau richtig. Besonders erfreulich: Die Band fing mit ihrem Debütalbum stark an – und ist seitdem immer stärker geworden. Doch eins nach dem anderen.

© Child

2014 erscheint das gleichnamige Debüt und etabliert die Formel, die im Prinzip bis heute mehr oder minder unverändert geblieben ist: fünf Songs über knapp 40 Minuten Spielzeit, gekennzeichnet von ultra-schweren Riffs, unwiderstehlichen Mahlstrom-Grooves und hochemotionalen Solos und Vocals. Ein Gegenentwurf zum – manche mögen mich jetzt prügeln wollen – Beamten-Blues a la Eric Clapton oder Joe Bonamassa. So roh, so echt, so intensiv – genau meine Kragenweite!

© Child

Genau in der Fasson geht es 2016 mit „Blueside“ weiter. Was noch verbessernd hinzu kommt: Der Sound ist jetzt noch fetter, dazu die Orwurmqualität der Refrains. Der des Openers „Nailed to the Ceiling“ etwa nagelt mich so an die Decke, „that I lose my mind“. Song Nummer zwei, „It’s cruel to be kind“, wickelt mich zu Beginn mit einer überaus anzüglichen Bottleneck-Gitarre um den Finger und gipfelt in einem Mördersolo über einem absoluten Killergroove – und so geil geht’s im Laufe des Albums auch unvermindert weiter. Ich frage mich: Geht’s noch besser? Die Antwort lautet: Ja, es geht.

© Child

Noch besser wird es noch nicht mit der 2018 veröffentlichten EP „I„, einem trotzdem überaus beachtlichem Brücken-Release, sondern mit dem erst fünf Jahre später veröffentlichten „Soul Murder„. Leute, Leute! Nun bin ich mit Sicherheit kein Experte in Sachen Blues, aber immerhin mit vielen Größen des Genres vertraut, von Charley Patton über Lightning Hopkins bis hin zu Stevie Ray Vaughan. Und was Child auf ihrem dritten Longplayer abliefern, das ist mit der beste Blues, den ich je gehört habe – ein intimeres, authentischeres Hörerlebnis kann ich mir allen Ernstes kaum vorstellen. Und „Moment in Time“ ist ganz einfach der beste Song, den ich dieses Jahr gehört habe. Ich sitze da, ich höre zu – ich schmelze. Unfassbar!

Danke an Heavy Psych Sounds, dass man sich dieser fantastischen Band angenommen hat, für deren bisherige Diskografie es von mir unterm Strich 9,5 von 10 Hellfire-Punkten gibt.

Tracklist „Child“ (2014):
01 Trees 08:13
02 Stone By Stone 06:15
03 All Dried Up 05:13
04 Mean Square 08:06
05 Blue Overtone Storm/Yellow Planetary Sun 10:03

Tracklist „Blueside“ (2016):
01 Nailed To The Ceiling 06:05
02 It’s Cruel To Be Kind 07:58
03 Blue Side Of The Collar 05:52
04 Dirty Woman 08:02
05 The Man 11:29

Tracklist „I“ (2018):
01 Age Has Left Me Behind 03:47
02 The Other Song 07:26
03 Going Down Swinging 10:20

Tracklist „Soul Murder“ (2023):
01 Free And Humble 04:09
02 Trouble With A Capital „T“ 06:32
03 Standing On My Tail 05:03
04 Feels Like Hell 05:43
05 Soul Murder 05:08
06 Moment In Time 06:55
07 Coming Up Trumps 08:14

Mehr Infos:
Facebook https://www.facebook.com/childtheband
„Child“ auf Bandcamp
„Blueside“ auf Bandcamp
„I“ auf Bandcamp
„Soul Murder“ auf Bandcamp
Label

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