Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Chrome Divison
Album: One Last Ride
Genre: Heavy Rock
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 16.11.2018
Stian Tomt Thoresen alias Shagrath scheint nach dem Motto zu verfahren, man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Anders lässt es sich nicht erklären, das der Dimmu Borgir Sänger sein Heavy Rock Projekt CHROME DIVISION mit dem vorliegenden, treffenderweise „One Last Ride“ betitelten Album zu Grabe tragen will. Um die Sache zu einem würdigen Ende zu führen, wurde nach dem Ausstieg von Sänger Shady Blue Originalfrontmann Eddie Guz zurück geholt, um wie schon auf den ersten beiden Alben noch einmal auf dem letzten zu singen.
Von insgesamt zweieinhalb Stunden Material, die im Rahmen von Jam-Sessions entstanden, sind letztlich zehn Testosteron getränkte Songs (In-/ und Outro nicht mitgerechnet) herausgekommen, die eigentlich nur eine Gangart kennen, und die heißt mit Vollgas nach vorne. Entsprechend energisch starten die Doomsday Raiders mit „So Fragile“, bei dem natürlich so manche „Yeaahh…“’s und „Alright“’s nicht fehlen dürfen und soundtechnisch alles nach Motoröl und Whiskey klingt. Bei „Walk Away In Shame“ wird tempomäßig sogar noch ne Schippe draufgelegt, dafür sorgt der Gastbeitrag von Miss Selia – eine mir völlig unbekannte Pop-Sängerin – für einen willkommenen Kontrast zum räudigen Eddie.
„Back In Town“ – mit der genialen Textzeile „…there’s whiskey in the morning and ladies every night…“ und „I’m On Fire Tonight“ entpuppen sich als echte Party Kracher inklusive Mitgröhl-Chorus, während beim mächtigen Groover „Staying Until The End“ wohl erstmals in der Geschichte des Heavy Rocks eine Kuhglocke zum Einsatz kommt. Getoppt wird das ganze nur noch von vom Hit-Doppelpack „This One Is Wild“ und „One Last Ride“, mit denen das Quartett zwei klasse Hymnen aus dem Ärmel geschüttelt hat und – im Fall des Titeltracks – sich die Band von Fans und ehemaligen Mitstreitern gebührend verabschiedet.
Mit „One Last Ride“ schaffen CHROME DIVISION genau das, was anderen Bands am Ende einer Karriere häufig vorenthalten bleibt, nämlich einen respektablen Abgang hinzulegen. Das Album dürfte genau den Nerv von Motorjesus-Anhängern und Motörhead-nachtrauernden treffen und für reichlich Bewegung in den Rock-affinen Clubs sorgen. Bleibt nur zu hoffen, dass es sich Herr Thoresen noch einmal anders überlegt und vielleicht doch noch weiter macht. Die Rockwelt würde es ihm danken.
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
1 – Return From The Wastelands
2 – So Fragile
3 – Walk Away In Shame
4 – Back In Town
5 – You Are Dead To Me
6 – The Call
7 – I’m On Fire Tonight
8 – Staying Until The End
9 – This One Is Wild
10 – One Last Ride
11 – We Drink
12 – Towards The Unknown
Line Up:
Eddie Guz: Gesang
Shagrath: Gitarre, Bass
Mr Damage: Gitarre, Bass
Tony White: Drums, Kuhglocke, Percussion
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Lyric Video zu „One Last Ride“