Geschrieben von Michi Winner
Band: Circle Of Witches
Album: Natural Born Sinners
Genre: HM, Stoner, Doom
Plattenfirma: Sliptrick Records
Veröffentlichung: 21. Mai 2019
Als ich bei Facebook die Beschreibung des Stils gelesen habe, war ich mehr als skeptisch, was mich hier erwarten wird. Die Italiener von Circle Of Witches gibt es seit nunmehr 15 Jahren und nach diversen Veröffentlichungen und Touren mit unter anderem U.D.O. und Doro ist „Natural Born Sinners“ ihr neuestes Werk.
Entgegen meiner Befürchtungen, handelt es sich zum Glück nicht um einen wilden Mix der oben genannten Genre, sondern vielmehr um Heavy Metal mit Stoner und Doom Einflüssen. Die Grundstruktur aller Tracks ist klassischer Heavy Metal mit tragenden Beats, Riffing und einer Grundmelodie gebenden Basslinie. Der Drive der Songs ist eher relaxed als peitschend, was gut mit dem Doom-lastigen Gesang harmoniert. Bisher gab es auch nur cleane Vocals und ich bin immerhin schon bei „The Oracle“. Langsam entwickelt sich auch ein Gefühl für diese Platte. Es ist nicht so düster wie erwartet, eher Dämmerung als tiefste Dunkelheit, mit guten Rhythmen und Melodien, die alle eher klassischem Metal zuzuordnen sind. Der von der Band selbst gewählte Vergleich einer Mischung aus Judas Priest und Candlemass, hätte kaum treffender gewählt sein können.
Getreu dem Albumtitel hat man sich hier von diversen regligiösen, literarischen und geschichtlichen Personen inspirieren lassen: Luzifer, Spartacus, Giordano Bruno und Anton LaVey. Ok. Der Bezug zu Luzifer macht sie mir direkt sympathisch, wobei das zu erklären hier den Rahmen sprengen würde… Die Grundidee sich auf diesem Album mit diesen Personen auseinanderzusetzen, die alle zu Sündern abgestempelt wurden, aus diversen Gründen, finde ich faszinierend und es macht für mich einen großen Teil des Reizes dieser Platte aus. Die Songs an sich, sind zwar ok, aber erst dieses Konzept macht sie für mich besonders. Ich kann hier nur die Homepage der Band empfehlen, auf der zu jedem einzelnen Track ein kurzer Abriss des Inhaltes geliefert wird. Den Link findet ihr wie immer am Ende des Artikels. Natürlich habe ich auch noch einige Anspieltipps für euch: „Giordano Bruno“, „First Born Sinner“, „The Predator“ und „You Belong To Witches“.
Für die Produktion hat man sich die Unterstützung von Alex Azzali (Ancient) und Nicholas Barker (u.a. Cradle Of Filth) geholt, entsprechend sind die Tracks gut ausbalanciert, die Trackauswahl stimmig, ein richtig rundes Album. Stilistisch hätte ich mir mehr Variationen gewünscht, zum Beispiel auch gerne einen Track mit Doom als Basis und klassischem Metalgesang. So sind sich die Tracks in ihrer Struktur doch sehr ähnlich. Aber dies kann man mit Sicherheit auch anders sehen.
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
- Tongue Of Misery
- The Black House
- Giordano Bruno
- The Oracle
- First Born Sinner
- Spartacus (Prophecy Of Riot)
- Your Predator
- Deus Vult
- Death To The Inquisitor
- You Belong To Witches
- Cult Of Baphomet
Line-Up:
Mario „HELL“ Bove – Voice & Guitars
Joe „WISE MAN“ Dardano – Lead Guitars & backing vocals
Tony „FARAWAY“ Farabella – Bass & backing vocals
Joey „HELMET“ Coppola – Drums
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