Die junge Band CLUSTERED VISION aus Kaiserslautern veröffentlicht am 28. September ihr Debütalbum REFRACTION. Wir waren vor kurzem mit der Band in deren Proberaum und haben sie über die Albumproduktion, die Releaseparty und die Erwartungen daran ausgefragt.
HF: Man darf ja schon sagen: ENDLICH… endlich isses da, „Refraction“ das Debütalbum. Aber eines müsst Ihr mir jetzt erst-mal erklären. Nicht nur die Fans, ihr dürftet selbst wohl am längsten auf diesen Moment gewartet haben. Selbst ich, der Euch vor gut drei Jahren das erste Mal gesehen hat, warte seit diesem Abend im Cotton Club (KL). Wer ist schuld? Wieso hat es sooo lange gedauert, die Songs selbst gib es ja schon einige Jahre?
Clustered Vision: Zum einen mussten wir ja erst mal schauen, dass wir das Ding finanziert kriegen. Dann gab es mehrere Stationen, was die Aufnahmen betroffen hat, wir mussten zwischendurch auch leider den „Aufnehmmensch“ wechseln. Das Lehrgeld welches wir zahlen mussten hat sich am Ende aber gelohnt. Mit dem Albumlayout hatten wir dann auch das gleiche Problem. Unsere Vorstellungen deckten sich nicht so mit dem der es anfangs machen sollte. Wir sagen dazu nur „Dienstleistungsgedanke“. Bis wir dann einen neuen an der Hand hatten der es nach unseren Vorstellungen fertigmachen konnte, hat es uns dann insgesamt locker drei oder vier Monate gekostet.
Dazu kommt auch noch, dass wir alle noch ein normales Leben haben, das uns auch manchmal in die Quere kommt. Wir sind auch ein bisschen langsam – manchmal. Als Quintessenz können wir sagen, wir haben gemerkt, dass unsere Ansprüche gestiegen sind mit dem was an Qualität zurückkam, und eigentlich wollten wir dann ein bisschen was geileres, was dann manche Personen aber nicht leisten konnten. Und wenn man dann sieht was im Rahmen dessen, was wir uns leisten konnten am Ende herausgekommen ist, ist das Ergebnis schon richtig geil geworden. Kompromisse wollten wir auf keinen Fall eingehen. Jetzt haben wir schon so lange gebraucht, dann wollten wir auch ein Paket das stimmt.
HF: Jetzt habt Ihr das Ding endlich in Händen! Seit Ihr zufrieden? Habt Ihr euch das so damals vorgestellt?
Clustered Vision: Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir sind jetzt an einem Punkt wo wir ein gutes Team haben, bei dem wir sagen, wenn wir das noch mal machen, greifen wir genau auf diese Leute zurück. Wir sind mega zufrieden damit. Und eine Erkenntnis während des Aufnehmens und des ersten Probehörens war, das erste mal „richtig“ Hören, was die anderen eigentlich machen. Das war richtig spannend.
HF: Was den Fans natürlich besonders unter den Fingernägeln brennt, ab wann und wo gibt es die Platte zu kaufen? 🙂
Clustered Vision: Ab dem 28.09.2019 im Cotton Club in Kaiserslautern. Erst mal nur als CD und später wohl auch über Bandcamp und Soundcloud. Im selben Zug wollen wir auch die jeweiligen Seiten (Facebook / Homepage / Bandcamp) umgestalten. Spotify u.ä. bringt uns in dieser Größenordnung nichts, Bandcamp ist für Künstler da wesentlich besser. Und vielleicht gibt es bald auch einen Online Shop für Merch Produkte. Da sind wir aber noch in den innovativen Überlegungen. 😉
HF: Wie schon erwähnt, ihr seid schon einige Jahre mit den Songs live unterwegs. Haben sich die Stücke im Laufe der Zeit auf Grund von neuen Erfahrungen oder auch durch Feedback irgendwie verändert oder entwickelt, gegenüber der Zeit in der sie ursprünglich entstanden sind?
Clustered Vision: In Details schon, aber es macht wenig Sinn wenn etwas im Studio funktioniert, es aber live nicht umzusetzen ist. Das heißt, wir haben die Livetauglichkeit verbessert. Dadurch wurde zum Beispiel „Welcome to the masquerade“ gegenüber der Demoversion etwas kürzer. Was wir auch noch planen, dass wir Live mehrstimmig arbeiten können. Das bedarf aber noch einiges an Probe.
HF: Wie sind die Songs damals überhaupt entstanden? Wer war oder ist der kreative Kopf von Euch? Was hat euch maßgeblich beeinflusst eure Art von Musik zu machen?
Clustered Vision: Ohne Witz, alle. Es passiert einfach. Die Grundgerüste kommen oft von Niels, also die Riffs und die Barebone Sachen und dann schmeißt jeder seine Sachen dazu. Dann wird geprobt und gespielt bis alle zufrieden sind. Dabei geht jeder etwas anders an die Sache ran. Deswegen dauert es auch recht lange bis die Lieder fertig sind.
HF: Noch mal auf die Albumproduktion zurück. Wo habt Ihr denn aufgenommen, und hattet Ihr externe Unterstützung während des Prozesses? Sprichwort Produzent und auch Plattenfirma.
Clustered Vision: Wie man auch schön in unserem Booklet nachlesen kann, waren drei Leute am Aufnahmeprozess beteiligt, also der Florian Faßnacht, der Heiko Axel und Marco Berger. Wobei der Florian dabei für uns die wichtigste Person ist, der dann auch für Mix und Mastering verantwortlich war. Bei Heiko hatten wir tatsächlich nur den Gesang. Der ganze Aufnahmeprozess war schon irgendwie eine Odyssee, aber auch ein Lernprozess.
HF: Wir sitzen ja hier bei Euch im Proberaum wo es gleich zur Sache gehen wird. Wie oft probt ihr denn zusammen? Oder ist das jetzt hauptsächlich für die bevorstehende Release Party am 28.09. im Cotton Club in der Kammgarn (KL)?
Clustered Vision: Im Normalfall jeden Donnerstag. Außer im Sommer. Da ist der ein oder andere auch mal weg (Urlaub). Und für Niels und Olivia ist es auch mal gut, nichts mit Musik zu machen, da die beiden das schon beruflich machen. Generell proben wir aber so regelmäßig, da wir das wollen, weil wir uns auch mögen und weil da einfach Routine reinkommen muss. Das ist extrem wichtig.
Jetzt haben wir auf Grund der Ferien nicht so viel geprobt, dann sind dieses Jahr auch schon vier geplante Gigs ausgefallen – ohne unser Verschulden – und dann wird halt auch weniger geprobt. Und leider geht die Livekultur immer weiter zurück.
HF: Seid Ihr schon aufgeregt was die Release Party angeht?
Clustered Vision: Naja, ein kleines bisschen vielleicht. Wenn dann evtl. direkt vor dem Auftritt. Viel mehr interessiert uns die Reaktion der Fans, wie kommt das Album an. Generell aufgeregt sind wir schon lange nicht mehr. Was auch ein Ergebnis der vielen Proben ist. Wenn die Songs in Fleisch und Blut übergehen, dann gehst du viel relaxter an den Auftritt.
HF: Was dürfen die Fans denn erwarten, abgesehen von Eurer guten Live Show? Irgendwelche Specials, neue Songs z. B.? 🙂
Clustered Vision: Es wird ein paar Kleinigkeiten geben, die wir aber jetzt noch nicht unbedingt verraten wollen, es wird nichts bahnbrechendes sein, aber es ist ja auch kein Gig wie jeder andere.
HF: Ausruhen ist nicht. Ihr seid ja alle Vollblutmusiker. Ihr habt doch bestimmt schon neue Ideen parat oder wahrscheinlich schon konkreteres. Auch wenn das Debüt noch nicht mal erschienen ist – wann gibt es was neues zu hören?
Clustered Vision: Wir sind tatsächlich schon an neuen Songs dran. Wir machen da immer diese „Hetfield / Ulrich-Nummer“, sprich, Gitarrist Niels und Drummer Chris treffen sich um die „Skelette“ der Songs zu konstruieren. Momentan ist die Release Party das Maß aller Dinge. Aber wir sind dran. Und das wird schön. In Teilen sogar noch etwas fieser, oder anders fies. Wobei wir aber nicht unbedingt den Ehrgeiz haben zu sagen, in spätestens drei Jahren wollen wir ein neues Album draus haben. Es braucht eben so lange wie es braucht damit wir auch zufrieden damit sind. „Gut Ding will Weile haben“.
HF: Noch mal zurück zum Album und vor allem zu Titel „Refraction“. Hat ja entfernt was mit Musik zu tun, genauer mit Schall. Was steckt dahinter? Ein ähnliches Wortspiel wie euer Bandname?
Clustered Vision: Im Prinzip direkt angelehnt an den Bandnamen. Irgendwie rückwärts. Die Band bildet als „viele“ ein Ganzes und das Album ist ein ganzes und enthält viele Teile. Der Titel passt zu uns, es ist ein schöner Name. Band- und Albumname sind dann irgendwo Begrifflichkeiten die zusammen passen. Gegen Ende hatten wir aber tatsächlich zwei Begriffe, die gegenüber standen.
HF: Noch zwei Fragen am Schluss. Was erwartet ihr nun von der Veröffentlichung, der Release Party? Glaubt Ihr die Produktionskosten mit dem Album wieder rein holen zu können?
Clustered Vision: Positives Feedback, viele Leute und gute Stimmung. Und finanziell hoffen wir, dass wir alles was wir da reingesteckt haben irgendwie einigermaßen so raus kriegen, dass wir die Leute bezahlen können die mitgewirkt haben. Die berühmte „schwarze Null“ wär schon geil. Und was ganz wichtig ist, viel mehr Sichtbarkeit nach außen. Magazine, Reviews usw. (Review bei uns gibt es hier!) Weil eigentlich haben wir jetzt das Paket um zu sagen, „da guck, Platte ist fertig, ist geil, das sind wir“. Und da sind wir ernsthaft gespannt was die „großen“ Magazine dazu sagen. Um einfach mal ne Stimme zu haben, die kein Freund ist und uns schon ewig begleitet. Also Reaktionen von Leuten die uns nicht kennen und vielleicht objektiver sind.
HF: Wie geht es nach der Release Party mit euch weiter. Vor allem live. Besteht Hoffnung euch nun öfter zu sehen? Eine Support Tour mit einem bekannteren Act wäre doch mal ganz nett.
Clustered Vision: Ne Tour ist bisher noch nicht angedacht. Wir wollen natürlich jetzt auch viel spielen, auch mal versuchen ein bisschen weiter weg. Es ist jetzt dieses Jahr echt in die Hose gegangen, da wir dachten wir können da echt ein bisschen Werbung machen. Wir haben Albumrelease dieses Jahr, da müssten wir ernsthafter rangehen. Wir hatten eigentlich Gigs in Bad Kreuznach, in Kreuztal (Nordhessen) die leider ausgefallen sind. Was wir cool fänden, wenn wir es hinkriegen würden, dass wir dann irgendwann so ein Weekender Ding macht. Weil das ist für uns machbar. Auf jeden Fall sollen es mehr Gigs werden, damit wir auch das Album unter die Leute bringen können.
HF: Dann hab ich doch noch eine Frage, wie sieht es mit neuem Merch aus? 🙂
Clustered Vision: Wir haben was im Auge, und wir versuchen, dass es bis zur Release-Party noch klappt, damit die Fans an dem Abend neben der CD auch neue Shirts passend zum Albumdesign mitnehmen können. Aber das große Problem ist noch ein Anbieter, der es nach unseren Vorstellungen in dieser Zeit noch schafft. Was noch kommen könnte oder wird, können wir aber leider noch nicht wirklich sagen.
HF: Nun gut ihr Lieben. Dann vielen Dank für das nette und auch lustige Interview. Wir wünschen Euch natürlich viel Erfolg mit dem Album und eine großartige Release-Party. Bis bald!
Interview: Marco Gräff
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