Geschrieben von: Marius Göddert
Band: Clutch
Album: Sunrise on Slaughter Beach
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Weathermaker Music
Veröffentlichung: 16.09.2022
Clutch – so klingt es für gewöhnlich, wenn man einen neuen Song der Band aus Germantown, Virginia in die Visage geschmettert bekommt. Ob sich das Quartett dieser lautmalerischen Entsprechung ihres Bandnamens im Deutschen bewusst ist, bleibt zu bezweifeln. Auf ihrem 13. Studioalbum „Sunrise on Slaughter Beach“ sucht man nach diesen Klatschern zwar nicht vergeblich, aber es geht deutlich langsamer zu als auf den Vorgängern.
Gewissermaßen war auf „Book of Bad Decisions“ zu spüren, was auf „Slaughter Beach“ schlicht nicht mehr zu ignorieren ist: Clutch wandeln sich. Das heißt aber nicht, dass es langweilig wird. Mit „Red Alert (Boss Metal Zone)“ haben die Jungs einen Opener am Start, der locker auch auf „Earth Rocker“ hätte mitfahren können. Auf dem Rest des Albums zeigen sich Clutch sehr abwechslungsreich und weichen stellenweise von ihrer üblichen Erfolgsformel ab: Neben Gitarre, Bass, Gesang, Drums und maximal einer Mundharmonika gibt es erstmals auch Backing Vocals von Deborah Bond und Frenchie Davis sowie ein Theremin zu hören.
Textlich haut Neil Fallon mal wieder ordentlich einen raus. Das Storytelling, das ich ohne einen unangemessenen Vergleich ziehen zu wollen in einer Tradition mit Bob Dylan und Tom Waits sehe, ist auf höchstem Level und nimmt den Hörer mit auf die Reise – so etwa auf die Mayflower im Song „Nosferatu Madre“.
Jetzt ist Freitag, die Feierabendglocke hat geläutet, das Bier steht kalt und das neueste Album von Clutch läuft durch die Boxen. Da es nur 33 Minuten misst, kann man es ruhig direkt zwei Mal hören. Oder drei Mal.
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten!
Tracklist
1. Red Alert (Boss Metal Zone)
2. Slaughter Beach
3. Mountain of Bone
4. Nosferatu Madre
5. Mercy Brown
6. We Strive for Excellence
7. Skeletons on Mars
8. Three Golden Horns
9. Jackhammer Our Names