Geschrieben von Katja Maeting
Band: Cold Snap
Album: All Our Sins
Genre: Modern Metal/Groove Metal
Plattenfirma: Arising Empire/Nuclear Blast
Veröffentlichung: 06. Juli 2018
Der Name Cold Snap ist nicht wirklich neu, gibt es die Band doch bereits seit 2003. In dieser Zeit hat die Formation eine EP und drei Studioalben veröffentlicht, sich ein paar Mal durch Europa gespielt und eine beachtliche Fan Base aufgebaut. An mir waren die Jungs aus Kroatien trotzdem bisher vorbeigegangen. Entdeckt habe ich sie dann auf einem meiner typischen schrägen Wege. Eddie Berg, Sänger von Imminence, hatte auf Facebook gepostet, dass er einen Gast-Beitrag zu „All Our Sins“ beisteuert. Ab diesem Zeitpunkt war mir zumindest der Name Cold Snap ein Begriff.
Entsprechend vorurteilsfrei konnte ich dann auch an das neue Album herangehen, treten die Jungs hier doch mit neuem (erweitertem) Line-up an und einem etwas anders angelegten Sound. Trotzdem bleiben die Kroaten in ihrer Intensität unverkennbar und knallen nur noch ein bißchen besser rein. „All Our Sins“ macht auch mit seinen manchmal sehr eigenwilligen Ideen richtig Bock. Thematisch geht es dabei um persönliche, eher negative, Erlebnisse, Ereignisse im weiteren eigenen Umfeld und auch das Weltgeschehen.
Stilistisch irgendwo zwischen Hardcore, Modern Metal und Groove Metal angelegt, verfolgen Cold Snap bereits mit dem Opener „Hesto And Pujito“ den straight in your face Ansatz und hämmern sich direkt schrill in den Gehörgang. Rhythmus und Druck dominieren über Melodie und die aggressiven doppelten Vocals fegen einen direkt weg.
„Nothing“ lässt etwas mehr Raum für Melodie, hat Anleihen im Melodic Hardcore und einen mitbrüll-tauglichen Refrain. Auf „Crawling“ kommen die Nu Metal Wurzeln der Band durch, die Gitarre darf auf die typisch wuchtige Art agieren und die Wall of Sound baut sich immer höher um einen auf. „Witness Of Your Sickness“ startet vergleichsweise langsam und baut auch im weiteren Verlauf nicht die typische klangliche Kompaktheit der anderen Songs auf. Durch diese Entzerrtheit kommt der Gegensatz zwischen ruhigeren Strophen und intensiver angelegtem Refrain gut zur Geltung.
Das Rhythmus-Brett „Hated“ und das zu Beginn über ausgeprägtere Melodie-Parts verfügende „Distance“ beenden das Album auf Hardcore-Level und im hohen Pulsbereich. Definitiv nichts für empfindliche Gemüter.
Auch wenn die Kroaten manchmal ein paar eigenwillige Elemente in ihre Songs einbauen und damit die Wirkung gewollt oder ungewollt verändern, Cold Snap machen auf ihrem neuen Album weder Pausen noch Gefangene. Sie machen einen entweder platt oder richtig Bock. Wer seinen Boxen gerne moderne Härte gönnt, sollte ihnen „All Our Sins“ zum probieren gönnen.
Trackliste:
01. Hesto And Pujto
02. Fallen Angels
03. Nothing
04. Demons
05. Crawling
06. Remission
07. 2 4 The System
08. Witness Of Your Sickness
09. No Were Not Even
10. Pain Parade
11. Hated
12. Distance
Line-up:
Jan Kerekeš – Vocals
Dario Sambol – Drums
Zoran Ernoić – Bass
Dario Berg – Vocals / Samples
Dorian Pavlović – Guitar
Zdravko Lovrić – Guitar
Weitere Infos:
Cold Snap bei Facebook
Website von Cold Snap