Corvus Noctis – Regnum Obscura

© Corvus Noctis

 

Geschrieben von: Bernd Kröninger   
Band: Corvus Noctis 
Album: Regnum Obscura 
Genre: Heavy Metal 
Plattenfirma: Demonic Records 
Veröffentlichung: 31.10.2024

 

Mexiko ist unser heutiger musikalischer Haltepunkt. Genauer gesagt Mexiko – City. Von hier kommt die sechsköpfige Formatio  „Corvus Noctis“. Sie haben sich dem Okkulten, der Magie verschrieben. Bereits 2000 gegründet als „Camara Obscura“ endete ihr „erstes Leben“ 2010. Kurzum formierten sie sich 2010 neu in „Corvus Noctis“, dem Raben der Nacht. Wer sich dahinter verbirgt, sind Sycorax Corcus (b,voc -choirs), Sikil Koba (dr), Lex Corvus (g), Louis Corven (g,kb,voc-lead), Akerbeltz (g) und Kitab Al Azif (g). Wobei Louis, Akerbeltz und Kitab alle drei für die Leadguitar verantwortlich zeichnen. 

Lassen wir uns somit überraschen, was das „dunkle Königreich“ („Regnum Obscura“) zu bieten hat. Immerhin erwarten uns 17(!!) Tracks mit einer Gesamtspieldauer von über 90 Minuten. So lange wie ein ordentlicher Krimi. Nach einer kurzen kirchlichen Gesangseinlage betreten wir das „dunkle Königreich“. Der Chor könnte auch aus einer Oper von Verdi stammen. Ein beeindruckendes Intro in die Scheibe!!
Nachdem wir also sehr sakral und stilvoll „begrüßt“ wurden, gelangen wir ins Reich der Schatten („Reino de las Sombras“). Hier geht`s schon rockiger zu. Coole Gitarren Vibes gepaart mit einer klaren Gesangsstruktur wissen zu überzeugen.

Nur logisch, dass nach dem Schattenreich ein Gebet ansteht. „Oración“ (Gebet) reinigt melodisch. Viel Mystik, Tempi Wechsel, Chorus Einlagen und riffige Saitenspiele wie in „Harold“, „Vampiro“ oder „Luzbel“, lockern gehörig auf. Wobei der Chor in „Vampiro“ – gegenüber dem in „Luzbel“ – nicht gerade bedrohlich, einschüchternd ist. In letzterem werden schon härtere Töne angeschlagen.

„Iniciación“ lädt mit Glockengeläut zum Kirchgang. Wird doch sehr abrupt in prächtigen Metal Rhythmus verbannt. Mit ordentlich harten Klängen wirbelt „Ordo Noctis Corvus“. Ein schneller Rhythmus, der sich im Solo verliert. In dem gewaltigen Track „Prisionero“ überzeugt die aussagekräftige Stimme von Louis. Was hier instrumentell geboten wird, seitens der Gitarren und der Drum, verlangt schon Respekt! 

„Lamento“ ist der Song, der beruhigt, der so langsam auf den Schluss hindeutet, ähnlich dem Abspann eines Kinofilmes. Nach dem Motto, jetzt dürft ihr alle mal mitsingen und dann ciao. Was aus uns wird, soll der Schlusstrack beantworten.

„Qué será de ti“ ist eine perfekte Ballade, die mit magischem Keyboard und mit einem Echogesang aufwartet. Da werden die Feuerzeuge geschwenkt. 

Fazit: Ja wer hätte das gedacht, das aus Mexiko solche Töne kommen? Melodischer Heavy Metal kommt ohne Umschweife zur Sache. Da macht es auch nichts aus, dass die Jungs in ihrer Mundart performen. Aber genau das verleiht dem Gesamtwerk die Note, die es verdient hat. Rhythmik, Soli und Gesang verschmelzen hier zu einer imposanten Einheit. Auch wenn es eine Neuauflage des Albums aus 2022 ist, hier tanzt der Bär. Sauber, gradlinig und mit extrem eingängigen Melodien wirst Du zum „Prisionero“ dieser Scheibe. Dafür gebe ich 8 von 10 Hellfire Punkten.

 

Tracklist:

01 Regnum Obscura  
02 Reino de las Sombras
03 Oración
04 Harold
05 Vampiro
06 Luzbel
07 Mictlantecuthli
08 Iniciación ( In Nomine)
09 El Violin del Diablo
10 Ordo Noctis Corvus  
11 Maldito Recuerdo
12 Prisionero
13 Ángel o Demonio
14 Lamento
15 Mátame
16 Prendido de tu Piel
17 Qué será de ti?

 

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