Crematory auf Oblivion Tour. Etwas mehr Gäste wären zu wünschen.

Crematory @ Kubana Siegburg – 09.05.2018

 

Geschrieben von: Marco Gräff

 

Kubana – Siegburg // 11.05.2018. Im Vorfeld gab es ja die ein oder andere Diskussion. CREMATORY wandte sich recht forsch an die Fans. Ob Art oder Unart wurde ebenso reichlich diskutiert. Ich persönlich finde es schade, dass eine Band, die über 25 Jahre im Geschäft ist und 14 Alben produziert hat, um seine Fans betteln muss. Ich selbst war 2001 auf dem letzten Club Konzert in Rheinböllen dabei und hatte die Westhofener Gothic Metaller stets gut in Erinnerung. Das 1997er Werk „Awake“ lief damals rauf und runter und auch heute noch findet es den Weg auf den Plattenspieler. Nach diesem „letzten“ Gig verlor ich CREMATORY etwas aus den Augen. Diverse Line-Up Wechsel und nicht immer großartige Alben rüttelten am Status der Band. Erst mit der nun aktuellen Besetzung und dem 2016er Werk „Monument“ scheint es bergauf zu gehen.

Ich machte mich an diesem Mittwoch zeitig auf in das von mir 180 km entfernte Siegburg, in der Hoffnung ein paar Bekannte dort zu treffen. Bis auf zwei Fotografenkolleginnen / -kollegen aber Fehlanzeige. Nach einem kühlen Weizen im Biergarten stand ich pünktlich zum Einlass an der Kasse. Wollte ich ja optimale Bedingungen zum fotografieren haben, einen Fotograben gibt es im Kubana seit je her nicht. Leider bestätigte sich die Befürchtung, es fanden nicht viele Fans in den Keller des Kubana. Jedenfalls nicht gleich.

Als Support gaben sich die rheinhessischen Dark Rocker / NDH’ler NERVENBEISSER die Ehre. Die Anfangs nur 60 – 70 Gäste gingen nur zögerlich mit. Was aber nicht an der Performance des Quartetts lag. Die Band gab alles, gerade Frontmann und Sänger Olaf Seider animierte die „Menge“ und der Bassist offenbarte sich als wahres Energiebündel, der wie ein Flummi über die Bühne hüpfte oder sich auf dem Boden wälzte. Bass spielend wohl gemerkt. Der Mix aus den bisherigen Alben und einer Coverversion von „Bitte, Bitte“ endete nach acht Songs. Die Band selbst musste dann die Zuschauer (mittlerweile über 100) daran erinnern, dass sie noch zwei Zugaben parat hatte. Diese erwiesen sich dann als Band Klassiker und konnten gegen Ende doch noch den ein oder anderen überzeugen. Mich inklusive. Ordentlicher Sound, gute Show, Danke NERVENBEISSER!

Nach diesem Gig ging es dann erst mal raus. Im Keller es doch recht warm und die frische Luft draußen tat gut. Eine gute halbe Stunde später sollten dann auch die Headliner CREMATORY zum Tanz bitten. Mit dem von der neuen CD „Oblivion (Review) bekannten Intro betraten die eine Dame und die fünf  Herren die Bühne um dann mit SALVATION direkt durchzustarten. Die Band hatte sichtlich Spaß am Spielen, allen voran Bassist Jason Matthias und Gitarrist Rolf Munkes. Fronter Felix Stass agierte präsent wie immer, machte seine Späßchen und trank dazu immer wieder seinen Pfälzer Schoppen (vermute ich) aus dem schwarzen Kanister. Gitarrist Tosse Basler trat immer wieder als gesanglicher Gegenpart zu Growler Felix auf, sorgte mit einem spontanen Gedicht für Lacher bei Band und Publikum.

Der Songmix beschränkte sich mehr auf die Alben nach der Wiedervereinigung und sieben Songs vom aktuellen Album „Oblivion“. Emotionales Highlight die Akustikversion von STAY WITH ME. Allein THE FALLEN vom Album „Believe“ ging als Klassiker durch. Songwünsche aus dem Publikum wurden abgewiegelt, stattdessen beendete eine Coverversion von „Depeche Mode’s“ BLACK CELEBRATION und 13 Songs nach einer guten Stunde das reguläre Set. Etwas überraschend für mich. Für zwei Zugaben kamen CREMATORY dann noch mal raus und die mittlerweile 150-170 Gäste freuten sich über TEARS OF TIME, DEM Klassiker der Band, der in der extra langen Version zum Schluss dem Publikum den Rest gab.

Nach knapp 90 Minuten war Schluss. Dem Engagement der Band kann man nichts entgegensetzen. Das was sie taten war ohne Zweifel. Auch nach der Show hatte man keine Berührungsängste. Doch hätte man 20 Minuten mehr auf der Bühne investiert und dabei 4-5 wirkliche Klassiker gespielt, würden auch wieder mehr der Old School Fans auftauchen. So scheint es ein Abgang auf Raten zu sein, was der pfälzischen Kultband eigentlich nicht zu wünschen wäre.

 

Set List Nervenbeisser:

Intro + Verkehrte Welt
Ein letztes Mal
Deine Angst
Zeitenwandel
Du gehst
Todesengel
Bitte bitte
Nervenbeisser

Zugabe

Feuerteufel
Goldener Käfig

 

Set List Crematory

Intro
Salvation
Kommt näher
Revenge is mine
Tick Tack
Ghost of the past
Ravens calling
Stay with me
Shadowmaker
Cemetery stillness
The fallen
Höllenbrand
Immortal
Black Celebration (Depeche Mode Cover)

Zugabe

Wrong side
Tears of time

 

Hier gehts zu den Fotogalerien © Photos by Marco G

Nervenbeisser
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Weitere Infos:

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