Crescent – Carving the fires of Akhet

© Crescent

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Crescent
Album: Carving the fires of Akhet
Genre: Blackend Death Metal
Plattenfirma: Listenable Records
Veröffentlichung: 30.07.2021 (16.07.2021 digital)

 

Die ägyptischen Senkrechtstarter CRESCENT melden sich mit ihrem dritten Album CARVING THE FIRES OF AKHET eindrucksvoll zurück. Wenn sie denn endlich dürften. Die neue Langrille war bereits für den 18.06. angekündigt, mittlerweile steht der 30.07.2021 im Raum. Immerhin soll es schon 14 Tage vorher einen digitalen Release geben. Drücken wir mal die Daumen das nun alles klappt.

Schon 2018 hat mich das zweite Album der Ägypter stark beeindruckt. Schwarzer Death Metal mit orientalischen, altägyptischen Einflüssen. Kannte man bis dato eigentlich nur von den US-Amerikaner ‚Nile‘, und auch ‚Behemoth‘ klangen auf „Demigod“ 2004 dementsprechend. Fakt ist aber, dass CRESCENT seit 1999 ihr Unwesen treiben, und seit ihrem Auftritt beim Wacken Metal Battle 2014 und dem Debüt „Pyramid slaves“ stetig an Bekanntheit zulegten. Mit dem neuen Werk, so denn es denn irgendwann mal auf die Menschheit losgelassen werden kann, stehen die Chancen jedenfalls nicht schlecht, dass es weiter aufwärts geht.

Seit der letzten Platte „The order of Amenti“ im Jahr 2018 ist einiges auch innerhalb der Band passiert. Neu an den Drums und am Tieftöner finden sich nun die beiden deutschen Musiker Julian Dietrich und Stefan Dietz. Letzterer greift mittlerweile auch bei den Mainzern ‚Nocte Obducta‘ in die Saiten. Und Gitarrist Youssef Saleh lebt mittlerweile ebenfalls in Good Old Germany, sodass man nur noch bedingt von einer ägyptischen Band reden kann. Obwohl die Fäden immer noch Sänger und Bandgründer Ismaeel Attallah zusammenhält.

Wie auch immer, klanglich hat sich mit CARVING THE FIRES OF AKHET nicht viel geändert. Wer bisher vom fetten und aggressiven Blackend Death der Band begeistert war, wird das neue Album lieben. Es ist dunkler und schwärzer aber auch melodischer als die früheren Werke und dennoch unverkennbar CRESCENT. Schon die ersten drei Songs lassen das Herz höher schlagen, der Anteil an genialen Riffs ist hoch, die Abwechslung wird ebenfalls großgeschrieben und gesanglich war es schon immer die Stärke von Attallah eine große Range aufzubieten.

Den Vogel auf dem knapp einstündigen Werk schießt aber ganz klar schon die zweite Nummer Moot set waas ab. In diesem Song geht es um die Vergötterung der Könige, was bis zur Herausforderung der Götter und dem Vergessen, dass sie nur aus Fleisch bestehen, reicht. (aus dem aktuellen Interview der Legacy 03-2021, Anm. d. Autors). Generell zeichnet sich das Album durch Spielfreude aus, wahnwitzigem Tempo, Brutalität und Verspieltheit, abrupten Tempoabrissen und ruhigen Momenten.

Auch die epischen Parts kommen nicht zu kurz, doch überragt die tiefschwarze Atmosphäre die Songs, was auch bei einem Brecher wie Drowned in Theban blood besonders zur Geltung kommt. Die orientalischen Aspekte scheinen soundtechnisch ein wenig in den Hintergrund gerückt, und tauchen seltener aber dafür songdienlicher auf. Die Platte wirkt wie aus einem Guss, und wurde unter Leitung vom Produzenten V. Satura (Victor Bullock) im Landshuter Woodshet Studio eingespielt und veredelt. Das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen.

Und wären acht starke Songs nicht genug, gibt es mit Dreamland noch eine neu eingespielte Version des Songs vom 1999er Demo. Da wird deutlich, wo die Band ursprünglich die Inspiration her hatte, und huldigen den „schwedischen Göttern“ in Form eines Covers des ‚Dissection‘ Songs Xeper-I-Set vom dann doch eher mittelmäßigen letzten Album „Reinkaos“. Aber diese Version fetzt schon. Ebenso wie das zweite Cover von ‚Bolt Thrower‘, der Nummer …for Victory. Auch hier beweisen CRESCENT ihr Talent und enorme Bandbreite.

Also alles in allem ein rundum gelungenes drittes Album, dem ja immer wieder eine besondere Rolle im Schaffen einer Band nachgesagt wird. Jedenfalls beweisen CRESCENT auf CARVING THE FIRES OF AKHET, dass mehr denn je mit ihnen zu rechnen ist und sehr guter Death Metal nicht nur aus Skandinavien kommen muss. Hut ab vor diesem Album. Vor allem vor dem ersten Drittel der Platte, die dem Hörer dem Atem nimmt und mit einem breiten Grinsen zurücklässt.

von mir gibt es 9 von 10 Hellfire Punkten

 

Tracks:

01 – The fires of Akhet
02 – Moot set waas
03 – Serpent of Avaris
04 – Neb-Pehti-Ra
05 – Imprecations upon thy flame
06 – Drowned in Theban blood
07 – Crimson Descension
08 – As Nu enshrines death
09 – Dreamland (’99 Revamp)
10 – Xeper-I-Set (Dissection Cover)
11 – …for victory (Bolt Thrower Cover)

 

Line-Up:

Ismaeel Attallah – Vocals and Lead Guitars
Julian Dietrich – Drums
Stefan Dietz – Bass Guitar
Youssef Saleh – Rhythm Guitars and Vocals

 

Weitere Infos:

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Bandcamp (Album)
Bandcamp (Band)

 

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