Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Cross Eyed Lover
Album: Blonde Zombie
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 04.03.2022
CROSS EYED LOVER ist eine australische Hardrock-Formation, die von Schlagzeuger Jason Rigoli und Gitarrist Sal Truscello gegründet wurde. Beide spielten zuvor gemeinsam in einer anderen Band und griffen für ihr neues Projekt einige Stücke, zu denen sie Jahre zuvor gejammt hatten, wieder auf und schrieben zudem neues Material mit dem Ziel, einen Songwriter ins Boot zu holen. Nach etwa einem Jahr hatte man die grundlegenden Songstrukturen entwickelt und über ein weiteres Musikprojekt des Gitarristen konnte schließlich Sänger Andy Smith gewonnen werden, der letztlich die Texte zu den Demos schrieb und den Gesang beisteuerte. Ergänzt um Bassist Simon Whyte ging man dann gemeinsam ins Studio und nahm das Debüt „Blonde Zombie“ auf.
Der Titeltrack eröffnet den Songreigen und macht direkt mal klar, wohin die Reise gehen wird: erdiger, dynamischer Rock’n Roll ohne viel Firlefanz, der sich auf das Wesentliche beschränkt. Da ist kein Platz für ausufernde Instrumental-Einlagen (obwohl ein paar knackige Soli vorhanden sind) oder künstlich in die Länge gezogene Songs. Die vergleichsweise trockene Produktion tut ihr Übriges, um dem Ganzen einen gewissen Underground Charme zu verleihen. „Blonde Zombie“ jedenfalls strotzt vor Energie und dürfte schon beim ersten Hören mitgesungen werden. „Break The Machine“ fährt einen schleppenden Groove auf, dem sich Kopf und Füße garantiert nicht entziehen können. Die Textzeile „Break The Machine, break the machine“ im Refrain sorgt zudem für eine süffisantes Grinsen in Richtung Priest.
Das flotte „Whatcha Gonna Do About It“ strahlt buchstäblich eine Fuck-You Attitüde aus, während das gemäßigte „Ain’t It A Shame“ mit vergleichsweise poppigen Melodielinien daherkommt. Bei „Two’s Good“ verfallen CROSSED EYED LOVER abermals in einen schleppenden Groove mit leichtem Blues Flair, der dezent in Richtung ZZ Top zu schielen scheint und – verglichen mit dem Vorgänger – wieder die raue Seite der Aussies betont. Das von einem lässigen Basslauf angetriebene „Gutter Crawl“ wandelt ansatzweise auf den gleichen Pfaden, wobei der Südstaaten Flair hier etwas weniger stark ausgeprägt ist. Das flotte „Back In The Game“ ist purer Rock’n Roll und lässt insbesondere im Solo Part ein gewisses Guns’n Roses Feeling aufkommen. Bei „Slave“ ist der Gitarren-Sound zu Beginn so furztrocken wie das Outback, der Song selbst verfügt über einen treibenden, harten Groove, der im melodischen Refrain ein wenig aufgeweicht wird.
Normalerweise würde man spätestens beim allerletzten Track eine obligatorische Ballade erwarten, doch nicht mit CROSS EYED LOVER. Stattdessen knallen uns die Jungs von Down Under mit „Never Die“ nochmal einen Highspeed Rocker vor den Latz, der einen buchstäblichen von den Stelzen haut und nichts anderes als ein Tribut an unvergessene Rock-Helden wie Bon Scott, Lemmy, Malcolm Young, Kurt Cobain und Elvis darstellt. Besser kann man ein solches Album kaum beenden.
Unterm Strich ist „Blonde Zombie“ ein energiereiches und erdiges Stück Hard Rock, dass Lust auf mehr macht. Zwar finden sich in der zweiten Hälfte der Tracklist auch zwei Nummern, die meiner Meinung nach nicht ganz mit dem Niveau der übrigen Stücke mithalten können. Dennoch haben die Jungs das Potential, mit ihrer Art des Hard Rock auch in unseren Breitengraden zu punkten!
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
- Blonde Zombie
- Break The Machine
- Whatcha Gonna Do About It
- Ain’t It A Shame
- Two’s Good
- Back In The Game
- Jump Start Baby
- Gotta Get Out
- Gutter Crawl
- Slave
- Never Die
Line Up:
Andy Smith: Gesang
Jason Rigoli: Drums
Sal Truscello: Gitarre
Simon Whyte: Bass
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