Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Crystal Ball
Album: Crystallizer
Genre: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 27.04.2018
Pünktlich zum zwanzigjährigen Jubiläum (die Band firmierte vorher als Cover Band unter dem Namen „Cherry Pie“) melden sich CRYSTAL BALL mit ihrem mittlerweile zehnten Album zurück. Zwei Jahre nach ihrem letzen Album „Déjà-Voodoo“, das mit Platz 31 den höchsten Einstieg der Bandgeschichte in den nationalen Album Charts verzeichnen konnte, präsentieren die Schweizer auf „Chrystallizer“ wie gewohnt gefälligen Melodic Hardrock, der sich sicherlich nicht hinter ihren Landsleuten Shakra, Krokus und Gotthard zu verstecken braucht.
Wie man es von einem Album dieses Genres erwarten kann, startet die Band mit einem kraftvollen Uptempotrack („Crystallizer“), dessen Melodie sofort hängen bleibt und somit einen coolen Einstieg in das Album beschert. Mit „Curtain Call“ folgt im Anschluss das erste Highlight, eine Midtempo Hymne, die sich nicht zuletzt aufgrund der mitsing/-gröhlbaren HooHooHoo Chöre sofort in die Gehörgänge frisst und auf der anstehenden Tour mit Axel Rudi Pell mit Sicherheit gesetzt sein dürfte.
Von einem ähnlichen Kaliber ist der Doppelpacker aus „Crazy In The Night“ und „Gentleman’s Agreement“. Bei ersterem Track handelt es sich um eine locker flockige Midtempo Nummer, die von der Machart her an Whitesnake Songs der 80er Jahre erinnert. „Gentleman’s Agreement“ wird von einem coolen Scorpions-Gedächtnis-Riff eingeleitet, bevor der abermals im mittleren Tempo gehaltene Rocker in einen fast ein wenig Pop-Refrain mündet und im Mittelteil von einem tollen Solo gekrönt wird.
Bei „Let Her Go With Love“ kommen erstmals die Balladen Freunde auf ihre Kosten, und wenn ich ehrlich bin, klingt der Song für mich wie eine Ballade der letzten Krokus Alben – was natürlich nichts schlechtes ist. „Death On Holy Ground“ überzeugt mit einer leicht orientalisch angehauchten Melodie, ansonsten weckt der Midtempo Stampfer Erinnerungen an U.D.O. Songs dieser Machart. Mit „Symphony Of Life“ hat man eine getragene Rock Nummer als Rausschmeißer gewählt, die im Mittelteil mit einer gesummten „Mhhmmm“ Melodie überrascht und damit perfekt zur relaxten Atmosphäre des Songs passt.
Wer sich für die Digipack Version des Albums entscheidet, erhält mit dem getragenen „Satisfaction Guaranteed“ und der Ballade „Exit Wound“ zwei zusätzliche Stücke, die sich qualitativ auf dem selben Niveau wie die übrigen Songs bewegen und keinesfalls B-Seiten Niveau haben. Produziert und gemastert wurde die Scheibe abermals von Stefan Kaufmann (Ex-Accept, Ex-U.D.O.), der auch einige Gastsoli beigesteuert hat und mittlerweile quasi als sechstes Bandmitglied im Studio agiert.
Fazit: „Chrystallizer“ ist ein rundum gelungenes Melodic Hard Rock Album, das mit jede Menge starken Melodien und – zumindest meiner unmaßgeblichen Meinung nach – einigen der stärksten Songs der Bandgeschichte aufwartet.
Das einzige, was ich zu kritisieren hätte, wäre der Gitarrensound – insbesondere die Rhythmus Gitarren-, die nach meinem Geschmack gerne etwas druckvoller hätten ausfallen dürfen. Aber das ist Ansichtssache. Dennoch können Fans der Band hier blind zugreifen, alle anderen, die bei den genannten Referenz Bands nicht sofort abwinken, sollten ruhig mal reinhören.
Trackliste:
1. Crystallizer
2. Curtain Call
3. Alive for Evermore
4. S.O.S.
5. Crazy in the Night
6. Gentleman’s Agreement
7. Let Her Go with Love
8. Beauty in the Beast
9. Death on Holy Ground
10. Satisfaction Guaranteed (Digipack Bonus)
11. Exit Wound (Digipack Bonus)
12. Dusty Deadly
13. Symphony of Life
Line Up:
Steven Mageney: Gesang
Tony Castell: Gitarre
Cris Stone: Bass
Marcel Sardella: Drums
Scott Leach: Gitarre, Keyboards
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