Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.
Diesmal sprachen wir mit der Schweizer Band Crystal Ball, die am 02. August 2019 ihr Best of-Album „2020“ veröffentlichten.
HF: Herzlichen Glückwunsch zu eurem Best of-Album der etwas anderen Art. Nachdem ihr eure Balladen ja schon vorab zur Seite gelegt hattet, hat euch das Abstimmungsergebnis der Fans überrascht? Vermisst ihr z.B. euren persönlichen Crystal Ball-Lieblingssong unter den Abstimmungssiegern oder waren da z.B. Songs bei, die ihr live bisher eher stiefmütterlich behandelt habt?
Cris Stone: Das mit den Balladen hat seinen Grund. Aber mehr wollen wir dazu im Moment nicht sagen. Natürlich hätten wir am liebsten 100 Songs draufgepackt. Aber da das natürlich nicht geht, mussten wir uns ja dann für zwei Mal zehn Songs entscheiden. Zuerst haben wir gedacht, dass wir uns da arg in die Haare geraten, weil jeder „seine“ Favoriten drauf haben will. Glücklicherweise haben wir uns da extrem schnell gefunden. Und interessanterweise haben sich die Favoriten der Fan-Abstimmung ziemlich mit unserer Auswahl gedeckt. Somit sind wir mit der Auswahl sehr zufrieden!
HF: Nachdem ihr vor langer Zeit mal mit dem Spielen von Covern angefangen habt und inzwischen eine unglaubliche Anzahl von eigenen Songs veröffentlicht habt, hättet ihr damals gedacht, dass ihr mal so lange durchhaltet als Band und soweit (rum)kommt? Gibt es eigentlich einen Song, egal von welchem Künstler, der eurer Meinung nach so perfekt ist, dass man ihm mit einem Cover nicht gerecht werden kann?
Scott Leach: Die Frage haben wir uns eigentlich nie gestellt, ob oder wir lange wir das machen würden. Wir haben einfach gemacht woran wir Spaß haben. Und solange das so bleibt, werden wir sicher auch noch weitermachen.
Es gibt sicher viele Songs die man nicht mehr besser machen kann. Das liegt zum einen daran, dass diese Songs sich seit vielen Jahren in den Ohren von Millionen von Fans festgesetzt haben. Zum andern natürlich, wenn die Performance einfach genial ist. Queen mit Freddy Mercury z.B. kann man meiner Meinung nach einfach nicht übertreffen. Im besten Fall kann man es „anders“ machen, in dem man dem Song einen eigenen Stempel ausdrückt oder einen andern Stil verpasst.
HF: Ihr habt für „2020“ ja zehn eurer älteren Songs neu einspielt und neu interpretiert. Wie leicht oder schwer war es für euch, Zugang zu den Liedern zu finden und habt ihr euch auch mal dabei ertappt zu denken „was haben wir uns dabei damals eigentlich gedacht“?
Steven Mageney: Ich hatte überhaupt keine Probleme, mich die Song hinein zu versetzen, im Gegenteil, da das die besten Song vor meiner Ära sind, ist es mir leicht gefallen und es macht Spaß, die Songs zu singen.
Scott Leach: Natürlich macht man 10-20 Jahre später das eine oder andere anders als damals. Man hat ja dazu gelernt, aber das sind meist nur Kleinigkeiten. Die Songs fügen sich sehr gut in die aktuellen ein.
HF: Im Video zu „Hellvetia“ gibt es Ausschnitte aus dem Film „Mad Heidi“ zu sehen. Wie kam es dazu und wird man euch auch im Film zu sehen bekommen?
Cris Stone: Als wir uns den Trailer angeschaut haben, haben wir gedacht: Wow! Das Bildmaterial passt ja perfekt zum Inhalt des Songs. Das Bildmaterial hat man uns dann glücklicherweise zur Verfügung gestellt. Dass die z.T. heftigen Bilder nicht allen gefallen, ist uns klar gewesen. Aber das Ganze ist Satire und deshalb können wir dahinterstehen. Wie die Geschichte mit Crystal Ball und Mad Heidi weitergeht, das wird man sehen. Wir halten euch auf dem Laufenden!
HF: Nachdem ihr mit „2020“ ja nun eine Art musikalische Bilanz eurer Band-Geschichte gezogen habt, wie sieht der Rest der Bilanz aus? Welche Dinge oder Ereignisse haben Crystal Ball als Band geprägt und wie sieht die Zukunft aus?
Scott Leach: Das prägendste sind bestimmt die gemeinsam erlebten Tourneen. Die Erfolgserlebnisse, neue Plattenverträge, Charterfolge, Radio, TV, Zeitschriften sind natürlich auch schön. Aber was bleibt sind die Erinnerungen an die schönen Zeiten. Natürlich war auch der Umbruch nach dem „Secrets“- Album und der Neustart „DAWNBREAKER“ mit neuen Lineup eine prägende Phase. Wir werden weiter das tun, was uns Spaß macht. Songs schreiben, aufnehmen und live spielen. Es gibt noch vieles, was wir erreichen wollen.
HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg mit eurem Album.
Interview: Katja Maeting / Klaus Saalfeld
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