Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Crystal Tears
Album: Decadence Deluxe
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 18.05.2018
„Die Welt ist eine Bühne – we plug and play“, so lautet das pragmatische Motto von Crystal Tears. Die griechische Truppe existiert mittlerweile seit mehr als zwanzig Jahren, bringt aber jetzt „erst“ ihr viertes vollständiges Album „Decadence Deluxe“ auf den Markt. Die erste Europatour als Support von Mystic Prophecy im Anschluss an das letzte Album „Hellmade“ scheint sich für die Band in doppelter jeder Hinsicht gelohnt zu haben, denn für die Produktion von „Decadence Deluxe“ konnte niemand anderes als deren Frontmann R.D.Liapakis gewonnen werden.
Stilistisch bewegen sich CRYSTAL TEARS in der Schnittmenge von Band wie Human Fortress, Judas Priest und Helloween, wobei die Hellenen versuchen die besten Elemente dieser Bands in ihrem Sound zu vereinen.
Mit einem kurzem, aber knackigen Schrei leitet den Opener „Evil Vs. Evil“ ein, ein Song, der in den Strophen nach Power Metal klingt, im Refrain aber wesentlich gemäßigter und melodischer rüberkommt. Beim nachfolgenden Stampfer „Blindead“
muss ich ein wenig schmunzeln, denn die „Houuhh“ und „Hahhhh“ Rufe im Chorus erinnern mich irgendwie an einen beinahe vierzig Jahre alten Schlager aus der Feder von Ralph Siegel. Dennoch kann die Uptempo Nummer insbesondere durch ihre
Gitarrenarbeit überzeugen.
Wenn man der Promo glauben darf, dann zählen die Griechen zu den innovativsten Vertretern des Genres. Ob es allerdings sonderlich einfallsreich ist, eine Cover Version an dritter Stelle eines Albums zu platzieren, lasse ich mal dahin gestellt.
Zudem kann die Judas Priest Nummer „Heart Of A Lion“ auch nur bedingt an das Original heranreichen kann, da gefällt mir ehrlich gesagt die Racer X Interpretation doch etwas besser, von der Halford Version auf „Live Insurrection“ mal ganz
zu schweigen.
„Where Angels Die“ kann zwar auf eine tolle Melodielinie verweisen, bleibt aber ansonsten nicht sonderlich im Gehörgang hängen. Ganz anders hingegen „Death Haunts Forever“, dass abermals als flotter Power Metal einsteigt, im Refrain aber wieder Tempo herausausnimmt und zweifelsfrei zu den besseren Stücken der Scheibe gehört. „My Own Hell“ punktet mit dem geilsten Solo des gesamten Albums, während die Midtempo Nummer „Bleeding Me“ sowie das speedige „Chaos Thy Name“ eher der Kategorie „ganz okay“ angehören. Mit „Sick Of It All“ und „Dear Insanity“ hauen CRYSTAL TEARS dann doch noch mal zwei richtige Ohrwürmer raus, bevor „Tears For The Dead“ mit ein paar thrash-artigen Riffs das Album abschließt.
Als Zugabe gibt es dann noch zwei akustische Live-Zugaben in Form von „I’m eighteen“ (Alice Cooper) sowie „Tie Your Mother Down“ (Queen), bei denen Alice Cooper Gitarrist Ryan Roxie mitgewirkt hat.
Fazit: „Decadence Deluxe“ ist ein Album, das ich insgesamt als durchaus gelungen bezeichnen würde, auch wenn nicht jeder Song zu begeistern vermag. Fans der erwähnten Referenz Bands können gefahrlos mal ein Ohr riskieren.
Trackliste:
01. Evil vs. Evil
02. Blindead
03. Heart of a Lion
04. Where Angels Die
05. Death haunts Forever
06. My own Hell
07. Bleeding Me
08. Chaos thy Name
09. Sick of it All
10. Dear Insanity
11. Tears for the Dead
12. I’m 18 – Bonus Track
13. Tie your Mother Down – Bonus Track
Line Up:
Søren Adamsen: Gesang
Kostas Sotos: Gitarre
Máté Nagy: Gitarre
Alex Chamalides: Bass
Chrisafis Tantanozis: Drums
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