Geschrieben von Marco Gräff
Band: Currents
Album: The place I feel safest
Plattenfirma: SharpTone Records
Veröffentlicht: 16. Juni 2017
Eine weitere Metalcore Band aus den Vereinigten Staaten (Connecticut) will mit ihrem Debut Album „The place I feel safest“ zeigen, dass das Genre noch nicht am Ende ist sondern immer noch Nachwuchs braucht. Dabei haben sich Currents schon 2011 gegründet, doch erst mit Wechsel von Brian Wille 2015 ans Micro sind sich die Bandmitglieder einig das perfekte Line-Up zu sein.
Das vorliegende Album ist nun deren Debüt. Davor gab es einige Singles und E.P.s, die aber weitestgehend vergriffen sein dürften. Auch hat man mit SharpTone Records ein neues Label gefunden mit dem man sichtlich zufrieden ist.
Musikalisch gibt es streng gesehen nicht wirklich neues. Amerikanischer Metalcore wie er schon zu Genüge existiert. Was für mich hervorsticht ist der Gesang. Kein Wunder, denn die Band hatte ihrem Sänger absolut freie Hand gelassen und dieser hat seine ganzen dunklen Gedanken in den Texten verarbeitet. Die Songs an sich sind das Ergebnis von zwei Jahren Arbeit, von den es dann 13 von 50 Songs geschafft haben veröffentlicht zu werden.
So bläst dieser einen schon im ersten Song „Apnea“ vom Stuhl, wenn nach einem eher kurzen genretypischen Intro ein vokales Gewitter losbricht. So viel Wut und Aggression hört man selten. Ich verstehe nicht wirklich alles, aber soviel um zu wissen dass es nicht um Blümchen und Bienchen geht.
Der Song ist ein idealer Opener und zeigt zu Beginn das ganze musikalische Können der fünf U.S. Boys. Auch kommen die Songs immer schnell zum Punkt. Die meisten sind gerade um die dreieinhalb Minuten lang, der längste knapp eine Minute länger.
Der zweite Song „Tremor“ beginnt etwas verspielter und harmloser, auch längere Breaks sind zu hören. Gesanglich trotzdem immer noch roh – der Refrain dann aber für Metalcore nicht ungewöhnlich sehr melodisch mit unterstützendem klarem Gesang.
„Night terrors“, das dritte Stück ist gesangstechnisch am Variantenreichsten. Hier verlangt Brian Wille seiner Stimme alles ab. Shouts, abgrundtiefe Growls und dann ein Stimmchen wie bei Linkin Park zu ihren schlechtesten Zeiten. Der Song hat es in sich.
Zu „Withered“ wurde ein Video veröffentlicht, dort kann man sich auch mal ein Bild von jungen Buben machen. Warum gerade dieser Song? Ist wohl der eingängigste auf der Scheibe. Und trotzdem besitzt er noch genug Aggressionen um ja nicht zur Ruhe zu kommen.
Die restlichen Songs sind gute Songs die mich zwar nicht wirklich aus dem Stuhl ziehen, einen Ausfall gibt es aber auch nicht zu verzeichnen. Meist nach dem gleichen Schema – harte Lyrics, extrem vorgetragen, im Refrain melodisch und fast versöhnlich brav, dazu eine satte und druckvolle Produktion.
Nach 50 Minuten ist dann Schluss und man versucht erst mal die Ruhe zu genießen. Doch es dauert nicht lange und man ist gewillt wieder auf „Play“ zu drücken, denn irgendwie lässt es einen dann doch nicht los.
Man sollte die Jungs im Auge behalten und Fans von Killswitch Engage und Heaven Shall Burn können ruhig ein Ohr riskieren. Es gibt wahrhaft schlechter Metalcore Bands und dieses frische Blut tut wirklich gut.
Tracks:
1 – Apnea
2 – Tremor
3 – Night terrors
4 – Delusion
5 – Withered
6 – Dreamer
7 – Forget me
8 – The place I feel safest
9 – Silence
10 – Best memory
11 – Another live
12 – I’m not waiting
13 – Shattered
Line-Up:
Brian Wille – Gesang
Jeff Brown – Schlagzeug
Chris Wiseman – Gitarre
Ryan Castaldi – Gittare
Dee Cronkite – Bass
Mehr Infos:
http://www.currenstofficial.com
https://www.facebook.com/CurrentsCT
http://sharptonerecords.co