Geschrieben von: Bernd Kröninger
Band: Czakan
Album: State of Confusion
Genre: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 17.02.2023
Heute dürft Ihr mich auf eine Zeitreise in die geilen 80er Jahre des Hard Rock begleiten. Wir widmen uns einem Re-Release. 1987 wurde in den legendären Studios von „Thin Lizzy“ in Manchester der Titel „Tears“ eingespielt und veröffentlicht. 1989 erschien dann „State Of Confusion“ als Erstauflage.
Der Song ließ seinerzeit aufhorchen, und so war es kein Wunder, dass niemand geringerer als Frank Bornemann von „Eloy“ („Silent Cries and Mighty Echoes“) auf Czakan aufmerksam wurde. Zuvor erschienen „Free Line“ und „She is a Woman“, die in den Münchener Musicland Studios (u.a. Stones, Freddy Mercury) abgemischt wurden.
Czakan wurde von Bornemann unter Vertrag genommen und so sollte seine Karriere nur noch aufwärts gehen. Sein Highlight war es, als Vorband zu Uriah Heep zu spielen.
Den Einfluß Bornemanns spürt man direkt im Opener „State of Confusion“. Mystisch einfliegend wie bei Eloy, doch relativ schnell in eine höhere Gangart übergehend. „Tears“, mit dem alles begann, bringt den typischen 80er Style vieler Bands hervor (logischerweise handelt es sich ja auch um eine 80er Produktion). Chorus Einlagen, mehrstimmig, langgezogene Gesangseinlagen und coole Riffs.
Die optimale Abstimmung aller Instrumente bildet eine einzigartige Einheit. Keine übermäßig überzogenen Einzelaktivitäten der Instrumente. Keyboard, Drums und Gitarren variieren harmonisch miteinander, und sorgen so für eine komplexe Atmosphäre.
Trotz allem sind die Soli von Gitarre und auch Keyboard in jedem Stück hörbar. „Kind of Temptation“ steht dafür als gutes Beispiel.
„High Speeder“ hebt sich meiner Meinung nach von den anderen Tracks doch sehr ab. Stürmisch, beinahe fordernd, stellt der Song etwas Besonderes dar. Inhaltlich erinnert der Song an Kiss‘ „Detroit Rock City“.
Melodisch ergibt sich stets die Möglichkeit mit Songs anderer Bands zu vergleichen. So klingt die Gitarre am Anfang von „Rock will Survive“, wenn auch nur kurz, an „Bad Motor Scooter“ von „Montrose“.
Sehr bemerkenswert auch das Gesangsecho in „Thunder and Lightning“. Und was auf gar keinen Fall für eine Hard Rock Band fehlen darf?? Es ist ein Muss!!! Die Ballade!!! Eindrucksvoll mit gut 6 Minuten führt uns Czakan durch die unberührbaren Höhen in „Too High To Touch“. Fast biblisch sein Text: „..the first will be the last..“
Fazit: Czakan bietet mit seinem Re-Release nach 34 Jahren zwar sein Debut Album erneut an, doch fragt man sich, soll man dankbar oder beleidigt sein? Dankbar dafür, dass es wieder auf dem Markt ist, beleidigt, weil es so lange gedauert hat!!!! Beides ist zutreffend. Das Warten hat sich dennoch gelohnt. 11 Tracks, die sofort ins Gehirn gehen. Und Czakan hat recht: „Rock will Survive“ und Rock hat überlebt!!! Michael möge es mir nicht übelnehmen, wenn ich mir von ihm eine kraftvollere Stimme gewünscht hätte. Sein Album wird ein Ohrenschmaus für „Scorpions“, „Bonfire“ und viele andere 80er Fans sein. Die Auferstehung Czakans verdient volle 10 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01 State of Confusion
02 Tears
03 Run with the Wind
04 King of Temptation
05 High Speeder
06 So Cold
07 Eyes of the Gods
08 Rock will Survive
09 Thunder and Lightning
10 Too High to Touch
11 Heartbreak Savage
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