Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Dagoba
Album: Black Nova
Plattenfirma: Century Media
Veröffentlichung: 25. August 2017
Die französische Formation Dagoba blickt auf fast zwanzig Jahre Erfahrung zurück und veröffentlicht am 25. August 2017 mit „Black Nova“ ihr siebtes Studioalbum. Dabei bewegen sie sich musikalisch wieder in einer Mischung aus Groove Metal und Djent mit Melodic Death- und Industrial-Einflüssen. Und das klingt nicht nur auf dem Papier so, als würde es ordentlich in den Schädel hämmern.
Nach dem noch harmlosen Intro „Tenebra“ legen Dagoba mit „Inner Sun“ die Maßeinheit für das Album direkt mal sehr hoch fest. Der Track startet mit einem Duell zwischen Synthie-Klängen und Gitarrenriffs, welches die Growls von Frontmann Shawter noch untermalt. In der Strophe wird es dann melodisch-leichter und die Lyrics werden clean dargeboten. Faszinierend, welche Gegensätze eine einzelne Stimme präsentieren kann. Electronic trifft auf Death trifft auf Core trifft auf pure Härte.
Im weiteren Verlauf des Albums erreichen die einzelnen Tracks nicht immer die vorgelegte Punktzahl. Bei „The Legacy of Ares“ haben clean Vocals erstmal Pause, wodurch das Tempo noch einmal erhöht wird. Diese druckvolle Gleichförmigkeit empfiehlt sich nur, sofern man gerade frei von Kopfschmerzen ist. Schließlich will der Kopf ja auch bewegt werden. Ein bisschen mehr klangliche Individualität wäre trotzdem wünschenswert gewesen.
Vergleichsweise melodiestrotzend zeigen sich Dagoba bei „Phoenix&Corvus“. Ähnlich der ersten Single „Inner Sun“ wechseln hier gutturaler und cleaner Gesang, inklusiver einer längeren progressiv-rockig-verspielten Passage. Man könnte beim Hören kurzzeitig den Eindruck gewinnen, einen ganz anderen Song zu hören, bevor sich Shawters harsche Töne und die Instrumente wieder direkt ins Hirn hämmern.
Noch ein Hinweis: Mir lagen zur Rezension nur die unten genannten zehn Songs vor, dies entspricht der Vinyl-Ausgabe des Albums. Die Audio-CD und die Download-Version enthalten noch zwei weitere (Bonus)Tracks.
„Black Nova“ ist eindeutig immer noch hauptsächlich etwas für Freunde der harten Töne. Aber die werden hier reichlich bedient, auch wenn dem neuen Album der Franzosen manchmal etwas vom innovativen Faktor einiger Vorgängerveröffentlichungen abgeht. Aber das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau. Dafür haben clean Vocals und Melodien, zumindest gefühlt, mehr Raum erhalten, so dass vielleicht auch genrefremde Hörer ihr Herz für Dagoba entdecken können.
Trackliste:
1. Tenebra
2. Inner Sun
3. The Legacy of Ares
4. Stone Ocean
5. The Infinite Chase
6. The Grand Emptiness
7. Lost Gravity
8. Fire Dies
9. Phoenix & Corvus
10. Vantablack
Line-up:
Nicolas Bastos – drums
Werther Ytier – bass
Shawter – vocals, machines
JL Ducroiset – guitar
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