Geschrieben von Katja Maeting
Band: Damage Per Second
Album: Era
Genre: Modern Metal / Alternative / Post-Hardcore
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 02. August 2019
Inzwischen dürfte es den regelmäßigen Lesern bekannt sein, dass ich ein ziemlicher Wort-Freak und großer Fan von ausgefeilten Formulierungen bin. Eine besondere Kunst habe ich allerdings bisher noch nicht gemeistert: mich kurzzufassen. Zumindest nicht, wenn dabei auch etwas aussagekräftiges herauskommen soll. Vielleicht sollte ich diesbezüglich bei den Jungs von Damage Per Second in die Lehre gehen, denn schließlich zeigen sie mit ihrer Debüt-EP „Era“, wie diese Kombination gelingt. Mit nur drei Songs schaffen sie es, ihre Fähigkeiten und ihre musikalische Gedankenwelt konzentriert und mit bleibendem Eindruck vorzustellen.
Zugegeben, auch wenn es die Debüt-EP ist, so ist die Band dahinter nur so irgendwie neu, denn unter anderem Namen und in etwas anderer Besetzung war zumindest ein Teil der Formation schon vorher zusammen aktiv. Diese Erfahrung hört man dem Sound von Damage Per Sound auch an, denn jeder der drei Songs stellt selbstbewusst seinen Charakter zur Schau. Dieser setzt sich aus wechselnden Anteilen verschiedener Grundrichtungen zusammen, denn die Berliner kombinieren die Energie des Modern Metal mit catchy Alternative Riffs und den Melodiestrukturen des Post-Hardcore – oder auch mal anders herum. Die Edelkirsche auf diesem musikalischen Sahneschnittchen bildet dabei die Stimme von Sänger Lukas, der soviel eingängig als auch eindrucksvoll zu agieren weiß.
„Die Alone“ startet im langsamen Alternative Bereich, kombiniert sich stetig steigernde Instrumentierung mit Klargesang, der im druckvollen Refrain an Wucht zulegt und mit Shouts fusioniert. Dieses Wechselspiel aus entzerrten Strophen und kraftvollem, mitreißendem Refrain verleiht dem Song eine beeindruckende Dynamik, deren Höhepunkt der Übergang aus der sphärisch angelegten Bridge in die Hochenergie-Refrainwiederholung ist. „Behind The Walls“ hingegen weiß direkt mit prägnantem Riff-Motiv, einem kompakteren Gesamtagieren und durchgehendem Melodie-Fluss zu punkten. Zu Beginn und Ende setzen Shouts und eine dominierende Rhythmus-Fraktion die scharf gefeilten Kantsteine, während im weiteren Verlauf gut dosierte Shouts die melodische Struktur zusammenhalten. „480 BC“ überrascht mit einer dissonant angelegten Eröffnung, welche anschließend instrumental und gesanglich direkt den Weg Richtung Post-Hardcore einschlägt und fast schon klassisch druckvolle, geshoutete Strophen mit einem getragenen, eingängig-melodisch und clean gesungenen Refrain kombiniert. Instrumentale Gedankenspielereien wecken dabei stellenweise auch Assoziationen zu Bands wie Being As An Ocean.
Damage Per Second schaffen es schon auf ihrem Debüt, auf gelungene Weise Grenzen aufzulösen und einen stimmigen, abwechslungsreichen Sound zu erschaffen, der Eingängigkeit und Härte zu einem individuellen Sound mit viel Wiedererkennungswert verbindet. Stilistisch würde ich sie in die Nähe von Bands wie Parabelle rücken, welche schon länger eine ähnlich gelungene Mischung spielen. Damage Per Second dürfen mit ihrem Facettenreichtum daher sowohl für Fans von modernen Hard Rock Bands wie Breaking Benjamin als auch für Anhänger von mehr core-orientierten Formationen wie The Word Alive oder eben besagte Parabelle ein absoluter Anspieltipp sein.
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
01. Die Alone
02. Behind These Walls
03. 480 BC
Line-up:
Vocals – Lukas
Guitar – Lasse
Guitar – Marcus
Bass – Pascal
Drums – Sascha
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