Geschrieben von: Bernd Kröninger
Band: Dampf
Album: No angels alive
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Silver Lining Music
Veröffentlichung: 23.08.2024
Auf nach Schweden, wo uns eine Band mit dem Zweitwerk „No angels alive“ konfrontiert. Ihr Debut hatten „Dampf“ 2022 mit „The Arrival“. Wer steckt hinter dem so sehr untypischen Bandnamen? Die achtköpfige Formation sind Martin Erikson (voc), Olivia Thöm (voc), Beak (kb), Pontus Egberg (b), Love Magnusson (g), Sam Söderlindh (g), David Wallin (dr) und Björn Åkesson (growls). Ja, ihr lest richtig, hier sind bekannte Musiker am Werk, die ehemals u.a. bei den „Poodles“ und auch bei „Hammerfall“ gespielt haben. Doch hören wir rein in das etwas über 40 minütige Album.
Der gleichnamige Opener des Albums „No angels alive“ ist ein wahres Feuerwerk. Mit der Kombination der Stimmen – schneller, rezitativer Gesang und Growlen – sehr interessant. Vor allem, weil ihre Voices nicht nacheinander ertönen, sondern als Symbiose gemeinsam und gleichzeitig zu hören sind. Einen bestechenden Chorus erleben wir in „Masquerade„. Dieser sehr eingängige Refrain mit der Stimmgewalt aller, abgelöst von einem mega coolen Solo, ist die Würze des Songs. Mystisch und geheimnisvoll erklingt „Might as well have died„. Ein leicht schleppender Rhythmus, dazu ein unterdrücktes growlen. Fantastisch im Sound.
Als einen besonderen Song auf diesem Album sehe ich „War with the world„. Mit einigen charakteristischen Merkmalen eines Shantys, bringen sie uns eine frische Brise Meeresrauschen näher. Die Flöte trägt natürlich einiges dazu bei. Das Höllenfeuer („Hellfire„) eröffnet mit sakralem Klang. Lässt die riffigen Gitarren die Oberhand übernehmen, schürt das Höllenfeuer bis es sich gleichmäßig in unseren Gehörgang einbrennt. Das darauffolgende Solo steht sicherlich für die hochlodernden Flammen.
Schon in den hymnischen Bereich ordne ich „Away“ ein. Der Rhythmuswechsel mit dem Chorus, den Backing Vocals und der teils martialischen Klangwelt, bildet eine harmonische Einheit. Mit enormer Power bewegen wir uns durch die Nebel von Avalon („Mists of Avalon„). Flinke Finger entlocken den Saiten eine berauschende Stimmung, spiegeln die Hatz durch die undurchsichtige diffuse Masse des Nebels von Avalon. Den Abschluss bildet „Dark side of my Moon„. Ruhiger, getragener, den balladesken Part des Albums übernehmend. Hier zeigt sich einmal mehr die ausdrucksstarke Voice von Olivia. Melodischer Metal verschmilzt mit einer opernartigen Gesangsstruktur.
Fazit: Der Bandname „Dampf“ ist hier zu 100% Programm. Die Schweden legen hier mit zehn Tracks nach dem Debut 2022 ein weiteres Meisterwerk vor. Wie ich finde, verbessert. Mit einer Mischung aus Hard Rock, Metal und ein bisschen Thrash, lassen sie ein breites Band ihres Schaffens durch die Rille fegen. Die riffigen und manchmal auch weeping Guitars berauschen die Sinne des Hörers. Was das Album zudem hörenswert macht, sind die Chorus Einlagen, die sich verdammt tief einbrennen. Dadurch wirken die Songs auch ein wenig poppig. Sei es drum, ein gelungenes zweites Album. Faszinierend, abwechslungsreich im Rhythmus bewerte ich „Dampf“ mit 8 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01 – No angels alive
02 – Masquerade
03 – Ghost
04 – Might as well have died
05 – Heart of darkness
06 – War with the world
07 – Hellfire
08 – Away
09 – Mists of Avalon (Don`t wake me up)
10 – Dark side of my Moon
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