Dark Tranquillity – Endtime signals

© Dark Tranquillity

 

Geschrieben von: Johannes (Jojo) Knopp
Band: Dark Tranquillity
Album: Endtime signals
Genre: Melodic Death Metal
Plattenfirma: Century Media Records
Veröffentlichung: 16.08.2024

 

Mit „Endtime signals“ liegt mir hier das dreizehnte Album von „Dark Tranquillity“ vor, eine der Speerspitzen des Swedish Melodic Death Metals neben In Flames und At The Gates. Auch dieses Mal ist wieder ein Besetzungswechsel in Form von Joakim Strandberg Nilsson (Schlagzeug) und Christian Jansson (Bass) passiert und somit ist mit Mikael Stanne (Gesang) das einzige verbliebene Gründungsmitglied, der aber auch noch mit The Halo Effect und Grand Cadaver für Furore gesorgt hat. 

Der Einstieg mit „Shivers and voids“ haut direkt in die Vollen. Melodisch klagend bringen die Gitarrenläufe eine melancholische Stimmung und treiben den im Midtempo Bereich angelegten Song eingängig voran. Eine Nummer flotter geht es mit „Unvorgivable“ weiter. Hier wird der tanzende Wüterich herausgelassen, um allen Kritikern zu zeigen, dass man auch noch heavy kann. Der Song macht keine Gefangenen, reißt trotz schöner Melodiebögen alles nieder. 

Die Keyboardklänge in „Neuronal fire“ tragen die Gesamtstimmung zu einem kräftigen Soundgewand, welches mit lässigen Breaks oder Soli immer wieder für Abwechslung sorgt und dadurch direkt im Ohr bleibt. „Not nothing“ zeigt die Clear Gesangseite von Mikael Stanne und ich komme hier nicht herum zu sagen, dass man sich mit dem Song dem Mainstream doch sehr nähert. Hitpotential fast schon garantiert und deshalb auch als Single ausgekoppelt. Mir gefällt er wegen seiner düsteren Ausstrahlung.

Mit „Drowned out voices“ ziehen die Schweden den Härtegrad und Boshaftigkeit wieder an. Aber auch hier wird ordentlich mit den sanften Breaks und Cleargesang gespielt, die sich aber passend dem Gesamtbild einflechten, um dem ganzen die besondere Note zu geben. Klavier und Streicher lassen „One of us is gone“ schon fast schnulzig balladenhaft anmuten. Düstere, theatralische Schwere liegt auf dem Song, der von Klargesang mitgetragen wird. „The last imagination“ ist eine typische Dark Tranquillity Nummer ohne viel Schnickschnack. Einfach straight zieht hier die epische Dunkelheit Einen in den Bann und fährt alle Trademarks auf, die den Swedish Melodic Death Metal ausmachen.

Enforced perpective“ feuert wieder geschwindigkeitstechnisch aus allen Rohren und wird mit garstigen Growls zu einem Dämon der Düsternis. Immer wieder blitzen Soli von Keyboard und Gitarre auf, die es in sich haben und live bestimmt einen Moshpit verursachen werden. „Our disconnect“ beginnt mit Synthi Klängen, die sich dann mit pumpendem Bass und Doublebass Läufen ergänzen. Ein treibender Song, der sich durch einerseits viel Gefühl, aber mit der gehörigen Härte durchfrisst, immer wieder durch geniale Soloparts brilliert und ein Gefühl der Leere hinterlässt.

Bei „Wayward eyes“ wechseln sich Growl und Klargesang ab, der immer wieder zur Melancholie hinwächst. Sehr modern, da er durch Samples aufgefrischt wird. „A bleaker sun“ mag auf eine trübe Sonne hinweisen, aber der Song hat galoppierende Drums, scharfe Riffs und wieder ein Keyboard Soundgewand, was unter die Haut geht, genauso wie das geniale Gitarrensolo, das sehr atmosphärisch rüberkommt. Richtige Abgehnummer. Schlussendlich wird mit „False reflection“ noch einmal die Balladenkiste ausgepackt. Langsam und fein wird der Song aufgebaut, um dann in fast klassischer Art zu einem Monsterrefrain zu explodieren. Sehr episch und schmerzvoll vorgetragen, hinterlässt er bei mir eine Schwere und lässt mich noch ein wenig innehalten. Perfekter Rausschmeißer.

Endtime signals“ ist ein komplett modernes, in die Zeit passendes Album und trotzdem ein typisches Dark Tranquillity Album mit einigen neuen Facetten wie Klargesang, welcher aber immer passend eingesetzt wird. Ich gebe dem Album 8,5 von 10 Hellfire Punkten und werde mir hoffentlich bald live ein Bild machen können.

 

Tracklist:

01 – Shivers and voids
02 – Unforgiveable
03 – Neuronal fire
04 – Not nothing
05 – Drowned out voices
06 – One of us is gone
07 – The last imagination
08 – Enforced perspective
09 – Our disconnect
10 – Wayward eyes
11 – A bleaker sun
12 – False reflection

 

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