Geschrieben von Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Darkness
Album: First Class Violence
Genre: Thrash Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 12. Oktober 2018
Das Thrash-Metal-Commando DARKNESS stammt aus Essen (Altenessen), neben der Bay Area die kreativste Keimzelle der Thrash Welle in den 1980er Jahren. 1984 gegründet macht sich die Formation mit den Demos „Evil Curse“, „Titanic War“ und „Spawn Of The Dark One“ einen Namen. In den Jahren 19871989 veröffentlicht DARKNESS drei Alben. Das erste Album „Death Squad“ gilt als Thrash-Klassiker und hat den Kultstatus von DARKNESS begründet, der bis heute Bestand hat und Thrash Musiker in der ganzen Welt beeinflusst. Im Jahr 1991 wird es ruhiger um die Band, 1998 stirbt tragischerweise Sänger Olli.
Wie bei vielen Metal-Veteranen, dreht sich auch bei DARKNESS das Besetzungskarussell: Lacky und Arnd, die Konstanten der Band, machen sich auf die Suche nach einer stabilen Besetzung für ein Comeback. Den Gitarristen Meik finden Sie bereits 2013. Lee bekommt von Arnd Ende 2014 das Mikrofon übergeben, der sich fortan ausschließlich auf die Gitarre und Backgrounds konzentriert. 2015 übernimmt Dirk den Bass von Christian „Spessy“ Giesler, der durch seinen Hauptberuf bei Kreator keine Zeit mehr hat, bei DARKNESS mitzumischen. Nach dem Keep It True Festival, aber insbesondere seit 2014, spielten DARKNESS auf namenhaften Festivals wie dem Turock Open Air, Storm Crusher Festival oder dem Ruhrpott Metal Meeting.
Nun, in 2018, meldet sich DARKNESS lautstark zurück. Mit dem Intro „Prelude In E“ beginnt die Thrash-Reise düster und mit dem folgenden „Low Velocity Blood Spatter“ geht die typische Darkness Post ab, Riffs schneiden sich in mein Fleisch, Lees Gesang setzt ein. „Neoprimitive“ lässt des Schmiedes Katze nicht zur Ruhe kommen. Hier darf die Haarpracht in Hülle und Fülle geschleudert, geworfen, es darf gebangt werden, auch zu den schleppend schweren musikalischen Momenten.
Bei „Hate Is My Engine“ wird geknüppelt, was die Bude so hergibt. Ungehobelt und roh kommt er daher, gepaart mit einigen stimmlichen Änderungen und stampfenden Zwischenparts. „See You On The Bodyfarm“ gefällt mir u.a. durch die Zwischensequenzen, die Gitarren-technisch mir präsentiert werden. Achtet mal beim hören vor dem gesanglichen…….See You On The Bodyfarm……darauf. ….Hörst du es?!…Ja, genau dies meine ich. „Zeutan“ und „The Autocrazy (Autocracy) Club“ dreschen und thrashern wieder alles aus dem Weg. Ein kleiner Vergleich mit Tankard dürfte hier aus meiner Sicht ein Hinweis für euch zu sein, in welche Richtung diese Songs tendieren, wobei zweiterer doch gerne mal links oder rechts in der Geschwindigkeit abbiegt. Im übrigen waren bei ersterem Jürgen „Ventor“ Reil (Kreator) & Tom Angelripper (Sodom) als Gastsänger mit an Bord.
„Born Dead“ ist ein schrampfend treibender Song mit wunderbaren Double-Bass Attacken. Hier siehst du die Faust frontal auf dich zukommen. Für mich einer meiner Favoriten, denn wer meine Rezensionen verfolgt der weiß, dass ich genau auf diese in Töne verpackten gnadenlos frontalen Attacken stehe. „First Class Violence“ – traust du dich auch dem neunten Titeln noch dauerhaft headbangend beizuwohnen? Dann los, hier bekommst du die Möglichkeit in ungehobelt hart kreativer Granaten-Manier. Den Schlusspunkt setzt „I Betray„. Dieser rundet das Album nach 40:54 Minuten perfekt ab und der Kreis schließt sich mit einem schönen Outro.
Fazit: Die Essener DARKNESS boten mir teutonischen Thrash der alten Schule – brachial, schnell, kompromisslos und gemein. Für mich ist dies ein Album wo ich meinen Hut, mein Toupet ziehe und abschließend sagen kann: ganz großes Kino, vielen Dank! Ich freue mich schon auf 2019 im Mauclub-Rostock, denn dann darf ich sie dort Live erleben.
Von mir gibt es 9,5 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
- Prelude In E (Intro)
- Low Velocity Blood Spatter
- Neoprimitive
- Hate Is My Engine
- See You On The Bodyfarm
- Zeutan
- The Autocrazy (Autocracy) Club
- Born Dead
- First Class Violence
- I Betray
weitere Infos:
https://www.facebook.com/darknessdeathsquad/