DAWN AHEAD – „…Wir durchlaufen einen ständigen Entwicklungsprozess…“

© Dawn Ahead

 

Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir dem Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen.
Wir vom Hellfire bemühen uns, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); dem Musiker obliegt es, nach seinem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.

Diesmal sprachen wir mit Thomas Wolf, Gitarrist der Thrash/Heavy Metal Band DAWN AHEAD aus Hessen.

 

HF: Hallo erst einmal. Ich hoffe euch geht es gut!

TW: Hi Sven. Vielen Dank. Uns geht es so weit gut, mal abgesehen von den aktuellen Themen rund um Covid19, mit welchen derzeit alle Menschen weltweit zu kämpfen haben.

 

HF: Am 19.03.2021 habt ihr eurer Debütalbum „Fallen Anthems“ veröffentlicht. Wie seid ihr mit der Resonanz der Hörer, den Besprechungen durch entsprechende Magazine zufrieden oder auch nicht?

TW: Wir sind nicht nur zufrieden, wir sind sogar erleichtert. Du hast als Schöpfer deiner eigenen Kreativproduktionen erst dann eine genaue Standortbestimmung, wenn Zielgruppen und Experten über dein Werk geurteilt haben. Man verliert sich mit der eigenen Schaffenskraft schnell im Tunnel der Begeisterung und auch der komplexeste Song wird nach 200-mal hören irgendwann zum eingängigen Ohrwurm. Natürlich wussten wir anhand der Resonanz auf die vorherigen Produktionen bereits, dass wir nicht völlig zerrissen werden. Aber da wir auf dem Album nicht nur vom Tempo her noch mal kräftig aufs Gas getreten, sondern auch die Vielseitigkeit und die grenzüberschreitenden Stilverbindungen bis an den Rand des vertretbaren justiert haben, war es für uns im Vorfeld nicht klar erkennbar, ob das Album angenommen wird oder nicht. Wir sind glücklich darüber, dass das Album so gut angenommen wird, sich der Interessentenkreis an unserem Schaffen, durch die Veröffentlichung, fast verdoppelt hat und wir bisher ausnahmslos gute Reviews erhalten haben.

HF: Egal ob Lob oder Kritik. Nehmt ihr euch diese zu Herzen, nehmt für euch und eure weitere Arbeit einiges davon mit oder sagt ihr nö, egal?

TW: Du triffst irgendwann in deinem Leben eine musikalische Entscheidung. Entweder du findest Garagen, Proberäume, die eigene Dusche und Geburtstagskonzerte auf Alleinunterhalterniveau so erfüllend und Trendy, dass du beschließt hier stehen zu bleiben, dich nicht weiterzuentwickeln und dich selbst als die kreativste und progressivste Schaffenskraft im Universum zu beweihräuchern, oder aber du sagst dir, es wäre schon cool, Konzerte vor mehr Publikum zu spielen, vielleicht mal ein Album auszunehmen, dieses möglichst auch noch über ein Label zu vertreiben und eine ständig wachsende Zuhörerschaft zu genießen. Dies setzt dann aber voraus, dass du mit dem was du tust, nicht nur die eigenen Kreativbedürfnisse befriedigst, sondern dir genau anhörst, was Fans und Kritiker zu deiner Musik zu sagen haben. Dies sind mit die wichtigsten Parameter für die weitere musikalische Entwicklung. Das ist eben das, was drittklassige Garagenmusiker, welche sich selbst oft für die Größten halten, von entwicklungsfähigen und entwicklungswilligen Musikern unterscheidet. Aber die musikalische Orientierung darfst du dabei nicht verlieren. Schließlich sind Geschmäcker verschieden und du kannst als Vogelmutter von 60 Küken nicht alle Mäuler mit nur einem Wurm stopfen. Wir haben bisher 3 Veröffentlichungen auf dem Markt. Keine klingt wie die andere. Wir durchlaufen einen ständigen Entwicklungsprozess, welcher ohne die Feedbacks von Außen in der Qualität nicht möglich wäre.

HF: Wie sieht eurer Bandalltag aus, wenn man in Zeiten von Corona das so nennen und davon sprechen kann?

TW: Die Musikszene ist derzeit im Winterschlaf, was die Live Präsenz angeht. Dadurch wird der Markt mal wieder mit Studio Material geflutet. Proben sind derzeit auch nicht machbar, wenn du nicht gerade zur militanten Querdenkerfraktion gehörst. Das bedeutet, dass unser Alltag als Band momentan nicht mehr von uns, sondern von den jeweiligen Regularien und Lockdown Situationen bestimmt wird. Aber wir tun, was wir tun können. Wir sind fleißig und haben nur im ersten Quartal 2021 schon ein Album, drei Singles, 3 Video Singles, 3 Video Teaser und ein Making Of für das Album veröffentlicht. Das sind 11 Veröffentlichungen, welche wir allesamt selbst organisiert hatten. Dabei ist sogar ein Video, welches wir gedreht, geschnitten und veröffentlicht haben, ohne uns in der Entstehungsphase einmal getroffen oder im Detail abgesprochen zu haben. Wir tun also was wir können, um im Rennen zu bleiben, aber die Spielregeln bestimmen momentan andere.

HF: Wer ist bei Euch der kreative Kopf oder treffen dort alle aufeinander?

TW: Marcel und ich sind die treibenden Kräfte in der Band. Wir schreiben alle Songs, kümmern uns um das Management, die Grafik- Designs, die Recording Produktionen und auch ansonsten alles Organisatorische. Chrischaans Kreativ Part ist vom Aufwand her dagegen recht bescheiden und beschränkt sich auf das Entwerfen der Vocal- Lines, sowie der Texte und ggf. (in Absprache) auch der Songtitel. Allerdings ist sein Part nur vom Aufwand her kleiner. Von der Wichtigkeit her würde ich ihn mit dem der beiden Songwriter mindestens gleichstellen. Mit guten Vocal- Lines kannst du einen durchschnittlichen Song gut machen, oder aber einen guten Song verhunzen. Letztlich kommt es auf die Qualität deines Sängers an, ob ein Song untergeht oder die Menschen begeistert. Da hilft das beste Songwriting nichts, wenn du einen Sänger hast, der das nicht verwerten kann. Chrischaan kann das richtig gut und hat bisher bis auf ganz wenige Ausnahmen, alle Songs besser gemacht.

HF: Was ist zukünftig geplant?

TW: Wir beschäftigen uns erst gar nicht lange mit Plänen, da deren Umsetzung von zu vielen Faktoren abhängig ist, welche wir derzeit nicht selbst beeinflussen können. Flexibel auf den Markt reagieren ist das neue “Planen”. Zudem befinden wir uns bereits im Songwriting Prozess für den Nachfolger von Fallen Anthems. Wir bemühen uns derzeit auch um Festival Slots für 2022 und wollen schnellstmöglich das Proben wieder aufnehmen, um bis zum Herbst mit dem neuen Material richtig fit zu sein. Da könnten nämlich schon wieder die ersten Konzerte anstehen.

 

HF: Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft.

 

Das Interview führte: Helgvar Sven Mánfreðson

 

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