Dawn of a Dark Age – Le Forche Caudine

©Dawn of a Dark Age

von Mathias Keiber
Band: Dawn of a Dark Age
Album: Le Forche Caudine
Genre: Black Metal
Label: Antiq
Veröffentlichung: 24. September 2021

Es passiert nicht oft, aber manchmal vermag es jemand, dem Metal, gleich welchem, eine neue Nuance zu verleihen. Vittorio Sabelli, einem klassisch ausgebildeten Jazz-Musiker, ist mit Dawn of a Dark Age genau das gelungen. „La Forche Caudine“ ist bereits das siebte Album des 2012 gegründeten Projekts – und das erste, von dem ich mitbekomme. Und ich schätze mich sehr glücklich, davon mitbekommen zu haben. Denn was darauf zu hören ist, das fasziniert mich seit Tagen.

Das fängt mit dem Cover an, einer brillanten Illustration dessen, worum es geht: Die Schlacht an den Kaudinischen Pässen, wo die Römer 321 v. Chr. durch eine Kriegslist der Samniten eine demütigende Schmach hinnehmen mussten. Tja, und vielleicht beschreibt das Wort „List“ auch das ganz gut, was sich auf dem Album abspielt. Denn, um ehrlich zu sein: Sowas habe ich noch nicht gehört!

Auf „La Forche Caudine“ wird zwischen tiefschwarzmetallischen und Blastbeat-Attacken einerseits und beschwingtem Jazz andererseits hin und her changiert, als ob es das normalste der Welt wäre. Manchmal wird auch beides übereinandergelegt. Doch egal wie: Was immer passiert, es ist hochmelodisch. 

In Sachen Soundästhetik zeigt Sabelli dabei dem orthodoxen Black Metal den Mittelfinger: Lo-Fi? Pustekuchen! „La Forche Caudine“ ist Hi-Fi durch und durch. Das allerbeste aber ist die Dramaturgie der zwei epochalen Stücke. Fast mag ich sagen: mehr an Spannungskurve und Klimax geht nicht.

Kurzum: „La Forche Caudine“ ist schwer „Album des Jahres“-verdächtig und deshalb gibt’s von mir 10 von 10 HELLFIRE-Punkten.

Trackliste
1. Le Forche Caudine – Atto I 21:42
2. Le Forche Caudine – Atto II 16:55

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