Geschrieben von: Klaus S.
Band: Dawn Of Destiny
Album: IX
Genre: Symphonic Power Metal
Plattenfirma: El Puerto Records
Veröffentlichung: 22.11.2024
Seit knapp zwanzig Jahren liefern die Power Metaller DAWN OF DESTINY ein klasse Album nach dem anderen ab. Die vergangenen zwei Scheiben schossen bei Spotify laut Promo in die Millionenränge, obwohl die Band zumindest gefühlt immer noch am unteren Ende der Wahrnehmungsgrenze vieler Metal Heads rumdümpelt. Nun erscheint mit „IX“ der nächste Anwärter auf unzählige Streams in den einschlägigen Portalen. Der Album-Titel steht dabei – wie die römische Zahl es vermuten lässt – für den neunten Longplayer der aus Bochum stammenden Formation.
Der Eröffnungstrack „Mortem Vidi“ entpuppt sich als wahre Wundertüte, denn nach Einführung durch eine leicht verzerrte männliche Stimme setzt die Musik erst langsam ein, bevor Sängerin Jeanette Scherff hinzukommt und der Song mit scheren Riffs und einigen Growls Fahrt aufnimmt. Im weiteren Verlauf wechseln sich erhabene, hochmelodiöse Momente mit den erwähnten schweren, teils fast groovigen Passagen ab. Mit „A Child`s Hand“ steuern DAWN OF DESTINY dann gewohnt melodische Gewässer an, der treibende Song besticht neben seiner wirkungsvollen Hookline vor allem durch den gedoppelten Gesang von Jeanette und Gitarrist Jens Faber.
„Alive“ und „Abandoned“ (mit Gastsänger Jonas Heidgert von Dragonland) sind pfeilschnelle Melodic Power Metal Hymnen in Reinkultur, während mich das sehr symphonisch ausgelegte „Crown Of Creation“ ein Stück weit an Bands wie Nightwish erinnert, sofern man die vereinzelten Growls mal außen vorlässt. „Keep Fighting“ nimmt sich nur in den Strophen ein wenig zurück, im Refrain hingegen kehrt die Dynamik zurück und der Track erweist sich als echter Brecher, der die Nackenmuskulatur nachhaltig strapazieren dürfte. Auf „Wings“ hingegen schlagen die Ruhrpottler ruhigere Töne an, unterlegt von Piano Klängen wächst der Song zu einer episch-kraftvollen Power Ballade heran, die sich nahtlos in die Riege der erstklassigen emotionalen Kompositionen der Band (bspw. „Longing“) einreiht.
Beim schmissigen „Better Hold Me Tight“ beweist Bandboss Jens Faber, was für ein ausgezeichneter Sänger er ist, denn sein raues Timbre passt zum Riff-Rocker wie Arsch auf Eimer. Das folgende „For All The Pain“ pendelt zwischen episch-getragenen Abschnitten und treibenden Parts; ein ähnliches Wechselspiel betreibt „Through This Nightmare“ mit flotten, in symphonischen Sphären abdriftenden Momenten und schwereren Riff-Attacken. Der Einstiegs Riff von „I live For Your Pain“ beschert mir kurzzeitig einen inneren Rammstein Moment („Asche zu Asche“), ansonsten erweist sich die Nummer abermals als ein treibender Melodic Metal Track. Mit „You Won`t Be There“ folgt zum Schluss eine weitere, diesmal von Jens Faber im Alleingang gesungene Ballade, die das Album besinnlich ausklingen lässt.
Einmal mehr haben DAWN OF DESTINY ein rundum stimmiges Album abgeliefert, das in keiner Genre Sammlung fehlen sollte und das Band hoffentlich die verdiente Aufmerksamkeit beschert, die sie verdient.
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01. Mortem Vidi
02. A Child`s Hand
03. Alive
04. Crown Of Creation
05. Abandoned
06. Keep Fighting
07. Wings
08. Better Hold Me Tight
09. For All The Pain
10. Through This Nightmare
11. I live For Your Pain
12. You Won`t Be There
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