Dawn of winter – Pray for doom

© Dawn of winter

 

Geschrieben von Oliver Heberling
Band
: Dawn of winter
Album: Pray for doom
Genre: True Doom Metal
Plattenlabel: I hate records
Veröffentlichung: 7. Dezember 2018

 

Pünktlich zum Winterbeginn 2018 werden DAWN OF WINTER ihrem Namen gerecht und veröffentlichen mit PRAY FOR DOOM nach zehn Jahren ein weiteres Album. Die deutsche Formation um Sacred Steel-Sänger Gerrit P. Mutz hat sich klassischen Doom Metal auf die Fahnen geschrieben und veröffentlicht deshalb in 10-Jahres-Taktung eine neue Langspielplatte, die zum Erhalt des wahren Doom Metal beitragen soll. Diese Attitüde, die neben ihnen auch Bands wie Solstice an den Tag legen, liest sich im Promoflyer wie folgt:

„Because now that we live in an age where the doom metal genre has been used, abused, warped and distorted into something puritans would deem unrecognizable and flat out unsavory, DAWN OF WINTER stand tall as being fully committed and focused on 100% true doom. […] Every ten years DAWN OF WINTER return with a new full-length having used the time in-between the releases to hone and perfect their craft and this time it´s safe to say they have masterminded their magnum opus.“

Was auf den ersten Blick wie arrogantes Getöse rüberkommt, muss ich nach mehrmaligem Durchhören von PRAY FOR DOOM jedoch voll und ganz bestätigen. Da mir die beiden Vorläufer In the valley of tears von 1998 und The peaceful dead  von 2008 bisher noch unbekannt sind (was ich aber schleunigst ändern werde) war ich beim Griff ins Blaue hinein sofort positiv überrascht über den Sacred Steel-ähnlichen Gesang, bis ich dahinter kam, dass es sich auch wirklich um Gerrit P. Mutz handelt. 1990 von Mutz und Oliver Schramm gegründet, schloss sich nach dessen Ausscheiden 1993 die bis heute konstante Formation mit Dennis Schediwy am Schlagzeug, Joachim Schmalzried am Bass und ex-Sacred Steel Jörg M. Knittel an der Gitarre zusammen.

PRAY FOR DOOM ist ein weiteres Paradebeispiel wie ein Album, was am Anfang gut, aber schwer zugänglich ist, mit jedem weiteren Durchlauf wächst. Die Kombination aus schleppendem Classic Doom und Mutz´ oftmals schrillem und krächzendem Gesang, der wahrlich für viele Hörer bereits ein Ausschlusskriterium darstellen dürfte, ist (zumindest anfangs) nichts zum schnell mal nebenbei laufen lassen. Fand ich das Album anfangs gut, so platzte der Knoten beim fünften Durchlauf wie aus dem Nichts. Gerade die epischen Refrains von „A dream within a dream“, dessen Lyrik nahezu komplett das gleichnamige Gedicht von Edgar Allan Poe wiedergibt, in dem dieser beschreibt wie die wichtigen Dinge des Lebens nach und nach entschwinden und sich als Traum in einem Traum herausstellen und des titelgebenden „Pray for doom“ gehen mir nicht mehr aus dem Ohr. Der erdrückende Bass und das schwerlastende Schlagzeug erzeugen die perfekte Stimmung für die so langsam einbrechende Kälte.
Von Kälte, Schmerz und Leid geprägt sind auch die düsteren Texte der einzelnen Lieder, so beispielsweise auch der Refrain von „Paralysed by sleep“:

Like lead on my lungs the fear of suffocation it chokes me. My eyes they still see, in panic a deep sense of terror fills me. My blood boils, my heart bursts, my soul in hell, paralysed by …. Sleep well my child, in hell child, I´ll take you down with me.“

Oder der Beginn von „The orchestra bizarre“:

„In my head chaos reigns, cacophony inside – tortured brain. I try to scream out loud and yet my voice is drowned.

Den Schluss von PRAY FOR DOOM bildet der epische beinahe 10 1/2-minütige Abgesang „Father winter“ in dem DAWN OF WINTER musikalisch als auch textlich nochmal alle Register ziehen.
Um mein Fazit mit einer Passage aus dem titelgebenden Lied zu beschreiben: „Shame on me [, dass DAWN OF WINTER solange an mir vorbeigingen,] shame on you [wenn ihr als Fans von Candlemass oder Solstice PRAY FOR DOOM ignoriert]“. Denn erwartbarerweise wird das nächste Album wohl oder übel wieder 10 Jahre auf sich warten lassen. Wenn es die Qualität seines Vorgängers halten kann, warte ich gerne.

Von mir gibt es 10 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Tracks:

01 – A dream within a dream 
02 – The thirteenth of november
03 – Woodstock child
04 – The sweet taste of ruin
05 – Pray for doom
06 – The orchestra bizarre
07 – Paralysed by sleep
08 – Father winter

 

Line – Up:

Vocals – Gerrit P. Mutz
Guitars – Jörg M. Knittel
Bass – Joachim Schmalzried
Drums – Dennis Schediwy

 

Weitere Infos:

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Homepage
I hate records

 

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