Daydream XI – The Circus Of The Tattered And Torn

© Daydream XI

Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Daydream XI
Album: The Circus Of The Tattered And Torn
Plattenfirma: Sensory Records/LasersEdge Group
Veröffentlichung: 22. September 2017

Daydream XI stammen aus Brasilien. In Porto Alegre entstand die Band im Jahr 2008 und veröffentlichte nach einer EP und einer Single schließlich im Jahr 2014 ihr Debütalbum „The Grand Disguise“. Schon vorher hatten sie sich im Bereich des Progressive Metal einen Namen gemacht, unter anderem durch Auftritte mit Bands wie Angra, Symphony X und King’s X. Ähnlich wie ihre Landsleute von Angra, räumen Daydream XI in ihrem progressiven Stil dem Power Metal einen sehr großen Bereich ein, aber bringen durchaus auch des Öfteren Einflüsse aus anderen Bereichen in ihren Stücken unter.

„The Circus Of The Tattered And Torn“ ist eins der, gerade im Prog-Bereich, immer wieder beliebten Konzeptalben. Was in diesem Fall aber auch ohne Kenntnis des Konzeptes dem Hörgenuss keinen Abbruch tut. Trotzdem möchte ich das dahinterstehende Konzept der Vollständigkeit halber kurz vorstellen.

Das Album erzählt davon, dass wir Menschen uns mehr durch unsere Schwächen zueinander hingezogen fühlen als durch unsere Stärken und Tugenden. Dies wird metaphorisch durch eine Reise durch den Zirkus dargestellt, bei der der Zirkusmeister Phillip seine neue Schülerin Circe durch die verschiedenen Attraktionen des Zirkus führt. Jeder Song repräsentiert dabei einen Aspekt des menschlichen Lebens in Form der Geschichte des jeweiligen Zirkusdarstellers.

Im Intro hört man die Unterhaltung zwischen Phillip und Circe, welche wohl als Einführung in das Konzept gedacht ist, die man aber auch getrost einfach überspringen kann. Für mich erzeugt es direkt zu Beginn des Albums einen sehr befremdlichen Eindruck, der aber dann bei „Open the Curtains“ korrigiert wird. Nach einem Start in bester Power Metal Manier wird eine basslastige progressive Melodielinie eingestreut bevor der Track richtig Fahrt aufnimmt. Da es sich, bis auf etwas Chorgesang in den letzten 30 Sekunden, um ein reines Instrumentalstück handelt, kann man sich die handwerklichen Fähigkeiten der Musiker hier sehr gut zu Gemüte führen.

Bei „Trust-Forged Knife“ kommen dann auch die Stimmbänder von Tiago Masseti zum Einsatz. Und die können definitiv was. Bei dem wieder in Richtung Power Metal mit leichten Prog Elementen gehenden Song erinnert er mich zwischendurch an Sänger wie Chris Ousey oder Ronnie Romero. Das Zeug zum Power/Heavy Metal Fronter hat er stimmlich definitiv.  „Windblown“ zeigt dann als kurze Pianoballade eine ganz andere Facette von Daydream XI, die an dieser Stelle und in dieser Form für mich allerdings verzichtbar gewesen wäre,  und das anschließende „Cup of Agony“ gibt dann progressives Vollgas, bleibt aber, trotz zwischenzeitlicher Sprechtext-Einstreung und dem Fehlen eines klaren Songhöhepunktes in Form eines Refrains auf den die Strophen hinarbeiten, im melodisch geprägten Bereich und weiß zu gefallen.

Im abschließenden viertelstündigen Titeltrack ziehen Daydream XI dann noch mal alle Register und zeigen die ganze Bandbreite ihres Könnens ohne das es langweilig wird.

Mit „The Circus Of The Tattered And Torn“ legen die Brasilianer ein abwechslungsreiches, ausgewogenes Album vor. Wer Symphony X und insbesondere Angra mag, sollte sich unbedingt das neue Album von Daydream XI gönnen.

Line-up:
Tiago Masseti – Vocals and Guitars
Marcelo Pereira – Guitars
Bruno Giordano – Drums

Trackliste:
01.Ticket 000011
02.Open The Curtains
03.Trust-Forged Knife
04.Painted Smile
05.Windblown
06.A Cup Of Agony
07.Overhauling Wounds
08.Collector Of Souls
09.Forgettable
10.The Love That Never Was
11.The Circus Of The Tattered And Torn

Weitere Infos:
Daydream XI bei Facebook

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