Geschrieben von: Mathias Keiber
Band: Dead Feathers
Album: Full Circle
Genre: Psychedelic Rock
Plattenfirma: Ripple Music
Veröffentlichung: 22.09.2023
Es gibt Songs, die sind so verdammt gut, dass sie süchtig machen. Auf wenigen Alben finde ich einen solchen. Auf noch weniger Alben finde ich dieser zwei. Auf „Full Circle“ finde ich dieser drei! Mindestens drei!
Los geht das zweite Album der Dead Feathers aus Chicago mit dem völlig phänomenalen Titelsong, dessen Riff mich um den Finger wickelt, als wäre ich eine weich gekochte Spaghetti. Dazu der unglaublich schöne, unglaublich eindringliche Gesang von Marissa Allen – für mich die schönste Stimme seit Amber Webber von Black Mountain.
Weiter geht’s mit drei Songs (und einem Interlude), deren Klasse – und klasse sind sie! – ich möglicherweise noch gar nicht begriffen habe, weil ich mir währenddessen wohl immer wünsche, dass der Titelsong nie aufgehört hätte. Fällig ist dieser dann aber bei „Robbery“, einem Zehnminüter, der von der ersten Sekunde an – ich kann es nicht anders sagen – ganz und gar Besitz von mir ergreift.
Dieses leise, fokussierte Riff, diese rollenden Toms, dieser hoch dramatische Gesang – der absolute Wahnsinn! Was Musik im Optimalfall mit mir anstellen kann, das passiert während „Robbery“. Der Song ist nicht nur der Höhepunkt des Albums, sondern einer der besten Songs, die ich je gehört habe. Und eigentlich hätte es die Band auch dabei belassen können.
Doch „eigentlich“ ist kein Begriff, der bei den Dead Feathers anno 2023 greift. Denn die Band hat noch einen im Köcher: das zart-leise „Galapagos“, einen schlicht perfekten Schlusssong. So bringt man ein Album nach Hause, ein Album des Jahres jedenfalls.
10 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracklist:
01 Full Circle
02 Lightning
03 Daughters
04 One Year Before the Island
05 The Swell
06 Robbery
07 Galapagos