delving – All Paths Diverge

© delving

Geschrieben von Mathias Keiber
Band: delving
Album: All Paths Diverge
Genre: Progressive Rock / Instrumental
Plattenfirma: Blues Funeral Recordings
Veröffentlichung: 23.08.2024

Ich geb’s zu: Auf ein neues Album von delving, dem Soloprojekt von Elder-Boss Nick di Salvo, freue ich mich mittlerweile sogar mehr als auf ein neues Album von Elder. Was nicht bedeuten soll, dass ich irgendwas gegen Elder hätte. Eher habe ich etwas für delving. Denn es kommt mir so vor, als agiere di Salvo solo einfach mit noch freierem Geist, als komme delving seiner musikalischen Vision noch näher. Ob dem so ist, ist natürlich nichts anderes als reine Spekulation meinerseits.

Nichtsdestoweniger ist „All Paths Diverge“ einfach ein Album geworden, an dem ich nicht nur nicht Null Komma Nix zu meckern habe, nein, die sieben Stücke bringen mich regelrecht ins Schwärmen, entwickeln sich mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit. Dass die Gitarren oft weitgehend in den Hintergrund treten, während mitunter Tasteninstrumente dominieren, spielt überhaupt keine Rolle. Und anders als man es von progressiver Rockmusik gewohnt ist, muss man gar nicht unbedingt aufpassen wie ein Schießhund, um die Musik zu genießen. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Man kann sich der „All Paths Diverge“ nach dem Schießhund-Prinzip nähern, denn Details gibt es en masse. Man kann das Album aber genauso gut als Alltagsbegleiter nutzen: auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit, während eines ausgiebigen Wohnungsputzes, am allerschönsten vielleicht: man kann dazu ausgelassen tanzen.

Einzelne Stücke bei einem Album wie aus einem Guss herauszuheben, ist mir eigentlich zuwider. In diesem Fall muss es aber trotzdem sein, denn das fast viertelstündige „Zodiak“ ist so ein abartiges Geschoss, dass es einfach hervorgehoben werden muss. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass es das am meisten gitarrenlastige Stück auf dem Album ist, letztendlich kommt in den Stück aber einfach alles zum tragen, was das Album ausmacht: dieser unwiderstehliche Drive, diese wundersame Verspieltheit, nicht zuletzt die bemerkenswerte Offenheit: zwar superprogressiv, aber kein bisschen sperrig. Kurzum: Musik für Menschen.

9 von 10 Hellfire-Punkten.

Tracklist:
01 Sentinel 07:38
02 Omnipresence 07:12 video
03 Chain Of Mind 06:16
04 New Meridian 07:53
05 Zodiak 13:37
06 The Ascetic 09:34
07 Vanish With Grace 09:51

Mehr Infos:
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