Geschrieben von: Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Demoria
Album: Bring Out Your Dead
Genre: Death ’n‘ Roll / Death Metal
Plattenfirma: German Democratic Recordings
Veröffentlichung: 11.11.2022
Vor einigen Wochen durften wir ein neues Label bei uns begrüßen, nämlich German Democratic Recordings. Ich habe von Ihnen schon einiges in der privaten Sammlung und umso mehr erklang innerliche Freude, sie bei uns begrüßen zu dürfen. Mit DEMORIA aus Weißenfels in Sachsen/Anhalt habe ich nun die erste Band auf meinem CD-Rezensionsteller, genauer gesagt ihr zweites Studioalbum „Bring Out Your Dead“ aus dem Jahre 2022, was zwölf Titel im Rucksack mit sich führt und auf ein Gesamtgewicht, ähm auf eine Gesamtspielzeit von stattlichen 53:15 min. kommt.
Flüsternd betritt „Walk“ die Bühne, stimmt sich ein, um dann groovend schwer loszulegen. Der Sound ist druckvoll, Sänger Dirk Mylius presst mir grollend seine stimmliche Präsenz in die Gehörgange und der Song selbst, bleibt seiner Spur von Anfang an treu. „Inside Out“ gibt feine Melodiebögen von sich, die sich immer wieder Mal wiederholen. Rhythmisch fährt man hier breiter in der Spur als zuvor und so entwickelt sich ein energiegeladenes Wechselspiel, bis hin zu fast cleanem Gesang und leicht anmutend orientalischen Klängen. „Yearning“ kommt wie eine Dampflok, kommt immer näher, wird lauter und kraftvoll unterschiedlich bekomme ich den musikalischen Tritt ins Gesäß.
„Bring Out Your Dead“ eröffnet 6-Saiter klanglich schneidend, Glocken erklingen, die Schwere hat die Oberhand und im Hintergrund sind menschliche Geräusche zu hören, von denen du morgendlich garantiert nicht geweckt werden möchtest. Im folgenden verändert sich das Gewicht nicht, es geht also weiter schwer vorwärts, zwischendurch wird das Gaspedal etwas mehr durchgedrückt, vokalistisch ist man zweigleisig auf den dunklen Pfaden unterwegs und dem Ende näher kommend, wird mir der Trackname noch einmal langsamer und eindringlicher kredenzt, sodass ich ihn auch nicht vergesse.
„Fatality“ – die Gitarre alleine ertönt, alles findet sich und der Schwerelosigkeit wird aufstampfend und bodenhaftend die Stirn geboten. Der Song selbst hat seine Grundstruktur, die ab und zu aufgewertet wird durch „Ausbrüche“. „As Hard as It Gets“ übernimmt immer wieder Mal den Rhythmus seines Vorgänger, aber hat auch Veränderungen mitgebracht und diese erinnern mich in Teilen an Bolt Thrower, aber auch nur in Teilen und wenn die Post abgeht und das Ganze schneller wird, ist die eigene Stilistik vorhanden und haut rein. „M.I.L.F.“ gibt s mir schön mit dem spielerischen Hammer in unterschiedlichster Wucht, Stärke und Geschwindigkeit, was ich genieße. / ..Motherfucker...
„Decadence Dance“ ist ein Brecher im schnelleren Gewand, der Live definitiv für Abriss sorgt und am Ende sich leiser werdend verabschiedet. Ich habe das Gefühl, dass das Quartett sich die schnelleren für die zweite Hälfte aufgehoben haben und so passt „Those Corpses“ dort gut mit rein. Dieser bietet zweierlei an, sodass gediegen oder auch schneller Headbanging betrieben werden kann. „Hate to Love Her“ flüstert grimmig, growlt, cleant und hat einiges im aufführend kraftstrotzenden Gepäck, „C.O.A.T.“ hat leichte Einflüsse in Sachen Hardcore mitgebracht, groovt aber auch und so kommt ein schönes Gemisch in meine Gehörgänge, das sich an der Grundstruktur entlang hangelt. Zu guter Letzt haben wir „I Want Your Bad“ als Live Studio Mix, der klanglich nicht so druckvoll wie seine Brüder und Schwestern, aber dennoch nicht das schwarze Schaf der Familie ist und zum mitmachen mit seinen Rhythmusvarianten einlädt. Von mir gibt es 7,8 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
1 Walk 03:51
2 Inside Out 04:18
3 Yearning 04:45
4 Bring Out Your Dead 06:34
5 Fatality 05:32
6 As Hard as It Gets 05:14
7 M.I.L.F. 04:24
8 Decadence Dance 03:11
9 Those Corpses 03:00
10 Hate to Love Her 04:04
11 C.O.A.T. 03:41
12 I Want Your Bad (Live Studio Mix) 04:41
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