Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Desperation Blvd
Album: Desperation Blvd (EP)
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Black Lodge Records
Veröffentlichung: 06.12.2020
Bei DESPERATION BLVD handelt es sich um ein brandneues Projekt aus Italien, welches aus einer Idee der beiden erfahrenen Musiker, Gitarrist Alex „Crown“ Corona und Schlagzeuger Elvis ‚Hell‘ Ortolan entstanden ist. Erstes Resultat dieser Ideenschmiede ist eine 6 Track EP gleichen Namens, auf der sich zahlreiche Gäste wiederfinden, die in erster Linie gesangliche Unterstützung leisten. Die bekanntesten Namen dürften Ex-Accept/Bonfire Sänger David Reece, Fabio D’Amore (Serenity) und Alessia Scolletti von Temperance sein.
Stilistisch bedient man sich an des Hard Rocks/Glam Metals der 80er Jahre, bei dem Bands wie Guns’n Roses, Faster Pussycat, Mötley Crüe und viele andere Pate gestanden haben dürften. Schon beim Opener „November Pain“ kommt einem sofort der GnR Song ähnlichen Namens in den Sinn, und so klingt eigentlich auch der ganze Track nach Axl & Co, wobei aufgrund des Tempos und der Songstruktur eher Affinitäten zu „Garden Of Eden“ vorliegen. Bei „Queen Of Heartache“ könnte die Mötleys als Vorbild hergehalten haben, die Nummer punktet in erster Linie durch einen lässigen Rhythmus und einem catchy Gitarren Solo, während der Chorus ohne nennenswerte Haken vorbeirauscht.
„Henhouse Tales“ ist eine fluffige Midtempo Nummer, die so auf radiotauglich gebürstet wurde, dass es man sofort David Lee Roth anrufen möchte, ob er den Song nicht auch mal einsingen möchte. „North-East Boulevard“ legt wieder ein paar Kohlen nach, die Strophen kommen wesentlich räudiger rüber als zuvor, dafür ist der Refrain fast schon ein wenig klebrig ausgefallen, so dass man dieses Stück so schnell nicht wieder los wird.
„Hold Back The Rain“ – eine Cover Version des 1982er Songs der britischen Gruppe Duran Duran – bringt ein paar dezente elektronische Elemente mit ein, die Background Vocals sind ausgeprägter und auch sonst verfügt die Nummer natürlich über wesentlich mehr Drive als das fast vierzig Jahre Original. Das Highlight dieser EP ist der finale Track „Sorry (I Don’t Want You)“, bei der Temperance Frontfrau Alessia Scolletti beweist, dass sie nicht nur im melodischen Power Metal eine gute Figur abgibt, sondern mit einer gewissen Kratzbürstigkeit auch eine Hard Rock Nummer zu veredeln versteht.
Auch wenn in Sachen Hooks durchaus noch Luft nach oben ist, haben DESPERATION BLVD ein ordentliches Debüt hingelegt. Hard Rock Jünger, die der guten alten Zeit nachtrauern, dürften an dieser EP durchaus Gefallen finden.
Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- November Pain
- Queen Of Heartache
- Henhouse Tales
- North-East Boulevard
- Hold Back The Rain
- Sorry (I Don’t Want You)
Line Up:
Alex „Crown“ Corona: Gesang, Gitarre
Matteo „Matt“ Martinelli: Bass
Elvis „Hell“ ortolan: Drums
Gastmusiker:
Mattia Martin (Bad As): Gesang auf „November Pain“
Herma (Sick ‘n’ Beautiful): Gesang auf „Queen Of Heartache“
Claudio Coassin (Raintime/Fake Idols): Gesang auf „Henhouse Tales“
David Reece (Accept, Sainted Sinners): Gesang auf „North-East Boulevard“
Thomas Silver (Hardcore Superstar): Gitarren-Solo auf „North-East Boulevard“
Fabio D’Amore (Serenity): Gesang auf „Hold Back The Rain“
Alessia Scolletti (Temperance): Gesang auf „Sorry (I Don’t Want You)“
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