Destinia – Metal Souls

(C) Destinia

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Destinia
Album: Metal Souls
Genre: Meloldic Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 13.07.2018

Wer beim Namen Nozomu Wakai nur ahnungslos mit den Schultern zuckt, der muss sich nicht grämen, denn schließlich ist der Mann bislang vorwiegend in der japanischen Rock- und Metal Szene in Erscheinung getreten. Unter dem Namen „Nozomu Wakai’s Destinia“ hat er bereits in seiner Heimat ein Album sowie eine EP veröffentlicht, bis dato unterstützt von einheimischen Musikern sowie bei einigen Songs von Gastsänger Rob Rock. Um seine Musik nun auch endlich in Europa publik zu machen, hat der Gitarrist, den man – soweit es seine Gitarrenkünste betrifft – als eine Art japanische Ausgabe von Yngwie Malmsteen bezeichnen könnte, für sein Europa Debüt prominente Mitstreiter ins Boot geholt. Hierzu gehören der gefühlt allgegenwärtige Ausnahmesänger Ronnie Romero (u.a. Lords Of Black, Ritchie Blackmore’s Rainbow, CoreLeoni), Marco Mendoza (The Dead Daisies) und Tommy Aldrige (Whitesnake), die dem ganzen einen Hauch von Supergroup verleihen.

Nozomu selbst beschreibt die musikalische Ausrichtung und den Anspruch von DESTINIA als klassisch-modernen Heavy Metal, der die starken Melodien von 80er Jahre Hard Rock und Heavy Metal Bands wie Rainbow, Whitesnake und Dio aufnimmt und mit moderner Soundproduktion in die Gegenwart transportiert. „Wenn Frederik Nordström (Dream Evil) und Jens Bogren (u.a. Amorphis, Enslaved) „Holy Diver“ und „Rock’n‘ Roll Children“ gemischt und gemastert hätten, so würde es sich anhören.“ Da möchte ich dem Meister nicht widersprechen, auch wenn ich vereinzelt Elemente des Melodic Power Metal hinzufügen würde. Der Sound von DESTINIA stützt sich in erster Linie auf den einnehmenden Gesang Romero’s, das virtuose Gitarrenspiel von Nozomu Wakai sowie untermalende Keyboard Sounds. Dies geht allerdings ein wenig zu Lasten der Rhythmus Fraktion, die für meinen Geschmack etwas druckvoller hätte ausfallen können.

Eröffnet wird „Metal Souls“ mit dem gleichnamigen Titelstück, der Anhänger des Melodic Power Metal erfreuen dürfte und salopp gesagt wie Romero’s Hauskapelle Lords Of Black klingt, nur halt ein paar Umdrehungen schneller. Der Chilene zeigt wie üblich seine überragenden stimmlichen Fähigkeiten und der Song selbst wächst zu einer großartigen Hymne, Unterschiede kann ich lediglich bei der Gitarrenarbeit ausmachen, die hier doch ein wenig ausgefeilter wirkt. Den Kontrast hierzu bildet das nachfolgende „Rain“, eine lupenreine, von einer Keyboard Melodielinie getragene Rock Nummer, die bestens auf einem Bon Jovi Album in den 80er Jahren Platz gefunden hätte.

„The End Of Love“ hat eine gewisse Malmsteenische Affinität, während der Uptempo Rocker „Promised Land“ in Lords Of Black Gefilden schippert. Mit „Take Me Home“ folgt ein AOR Seelenkrauler, der vor dreißig Jahren oder mehr garantiert ein Hit geworden wäre. Mit „Raise Your Fist“ folgt ein weiteres Highlight des Albums, eine 1a Metal-Hymne, die Erinnerungen an Dio weckt und die danach schreit, live in großen Stadien oder Festivals von tausenden Metallern mitgesungen zu werden. Das flotte „Be A Hero“ hätte man sich genauso gut auf einem Stratovarius Album vorstellen können, und für Ohrwürmer der Marke „Metamorphoses“ oder „Cross The Line“ würde sich mancher Songwriter den kleinen Finger abhacken um nur einmal so eine Nummer zu schreiben.

Während die Standard CD mit dem ebenfalls sehr gelungenen „Judgement Day“ endet, gibt es – soweit ich es herausfinden konnte – zumindest in der Download Version mit „Ready For Rock“ eine Neuaufnahme eines bereits 2014 Stücks von „Requiem For A Scream“, das im Original von Rob Rock eingesungen wurde. Die Melodic Hard Rock Hymne besticht – wie eigentlich das gesamte Album – durch eine mehr als eingängige Melodie, beinahe kitschigen Background Gesang und unterscheidet sich vom Original allenfalls nur um Nuancen im Sound.

Fazit: Mit „Metal Souls“ hat Nozomu Wakai ein beeindruckendes Europa Debüt seiner Formation DESTINIA hingelegt, nicht zuletzt aufgrund der großartigen Musiker, die an diesem Projekt beteiligt sind. Wer sich für auf Musik in der Schnittmenge zwischen Melodic Hard Rock und Metal begeistern kann, der wird mit diesem Album garantiert nichts falsch machen. Bleibt zu hoffen, das DESTINIA in dieser Besetzung vielleicht auch irgendwann einmal live zu sehen sein werden, was aufgrund der vielen anderen Bands und Projekten, an denen die Musiker beteiligt sind, sicherlich schwer zu realisieren werden dürfte. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Trackliste:

  1. Metal Souls
  2. Rain
  3. The End Of Love
  4. Promised Land
  5. Take Me Home
  6. Raise Your Fist
  7. Be A Hero
  8. Metamorphoses
  9. Cross The Line
  10. Judgement Day
  11. Ready For Rock (Bonus Track)

Line Up:

Ronnie Romero: Gesang
Nozomu Wakai: Gitarre
Marco Mendoza: Bass
Tommy Aldridge: Drums

Mehr Infos:

Website von Nozomu Wakai
Destinia auf Faccebook
Destinia bei Twitter
Video zu „Take Me Home“

 

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