Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Devotion
Album: Keep Me Loved (EP)
Genre: Melodic Hardcore/Post-Hardcore
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 21. November 2017
Zaghaft anklopfen müssen nur Leute ohne gute Argumente. Entsprechend selbstbewusst konnten Devotion Anfang 2017 in Erscheinung treten, hatten sie doch direkt ihre erste Single „Hiraeth“ im Gepäck. Ein erster Vorgeschmack auf die Mini-EP „Keep Me Loved“. Parallel zur Arbeit an der EP bauten sich die damals noch fünf Jungs mit einer Reihe von Konzerten auch direkt einen Live-Ruf auf. Dabei haben es Devotion u.a. ins Vorprogramm von Bands wie Landmvrks und The Devil Wears Prada geschafft.
„Keep Me Loved“ fasst die ersten drei Singles der Bandgeschichte zusammen und setzt ihnen ein kurzes Instrumental-Intro voran. Gleichzeitig geben Devotion einen Vorgeschmack auf ihre zur Zeit in Arbeit befindliche „echte“ Debüt-EP. Und diese drei Kostproben machen definitiv Lust auf mehr. Der Hörer erhält hier einen Einblick in die vielfältigen musikalischen Aspekte der Band aus Recklinghausen. Der Sound von Devotion wird dabei maßgeblich von Frontmann Sören geprägt, der stimmlich irgendwo zwischen rauen Cleans und Shouts agiert.
„Hiraeth“, die erste Wortmeldung von Devotion, weiß mit seinem druckvollen Charakter von Anfang an zu begeistern. Obwohl instrumental sehr melodiedominiert und ohne einen klassischen Breakdown nach Baukastenschema als Härte-Effekt, hat der Track eine charaktervolle, individuelle Struktur. Die Vocals wissen den notwendigen harten Gegenpol zu setzen und erschaffen so in Umkehrung der klischeemäßigen Rollenverteilung den gewünschen Effekt.
„Cariad“ hingegen setzt auf emotionsgeladene Vocals mit entsprechender instrumentaler Untermalung, die sich perfekt ergänzend im Chorus entladen. Zwischen den Refrains stilistisch wechselnd ausgestaltet, kehrt der Song in seinem schlicht aber eindrucksvoll gehaltenen Gesamtkonzept immer wieder zu diesem Fixpunkt der Emotion zurück . Als letzter Track bietet „Aros“ schließlich einen im Post-Hardcore wurzelnden Grundsound mit der entsprechenden entzerrten melodischen Ausrichtung.
Devotion beherrschen auch als junge Band schon ein sehr ausgewogenes Songwriting und beeindrucken nicht nur musikalisch, sondern auch mit aussagekräftigen Texten. Stilistisch kann man eine gewisse Schnittmenge zu Burning Down Alaska (heute als Alazka bekannt) vor dem Einstieg von Sänger Kassim feststellen, aber die Band weiß ihre Eigenständigkeit deutlich klarzustellen. Wer emotionalen, melodischen Core-Sound in durchdachten Songstrukturen mag, sollte hier unbedingt reinhören und mit mir auf die nächste Veröffentlichung der Jungs warten.
Trackliste:
01. Interlude
02. Hiraeth
03. Cariad
04. Aros
Line-up:
Vocals – Sören Klischewski
Guitar/ Vocals – Marvin Rudnik
Bass/ Vocals – Nico Schwanitz
Drums – Lukas Baumann
Weitere Infos:
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