Diamonds & Dice – Outta Control (EP)

(C) Diamonds & Dice

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Diamonds & Dice
Album: Outta Control (EP)
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 28.09.2018

„Was passiert, wenn ein dickköpfiger Gitarren-Diktator, der nie einen vierten Akkord auf seinem Instrument gelernt hat, im Drecksloch Bremen eine Hard Rock Band gründen will? Er sieht sich bei der Suche nach Mitmusikern einer enormen Geduldsprobe ausgesetzt, findet letztlich eine Besetzung, die allenfalls als Kompromiss gelten kann…und nennt das Projekt DIAMONDS & DICE.“

Soviel also zur Entstehungsgeschichte der Band um besagten Gitarren Saddam, die nach gut 35.000 Jahren (!) nun endlich ihre erste EP fertig gestellt hat und damit einen einmaligen Rekord in der Musikhistorie aufgestellt haben dürfte. Wer bei der Anzahl der Jahre gerade ungläubig den Kopf geschüttelt haben sollte, dem sei gesagt, das diese Aussage mitnichten auf übermäßigen Genuss eines durch Destillation aus Getreidemaische gewonnenen alkoholischen Getränks, sondern auf die eingangs zitierte Presse-Info zurückzuführen ist, denn diese besagt dass die Band bereits zu Zeiten des Cro-Magnon Menschen gegründet wurde. Irgendwann haben sich die Jungs dann doch mal entschlossen, ihre Höhlen zu verlassen und ihre musikalischen Ergüsse der Öffentlichkeit vorzustellen.

Womit wir dann auch endlich beim Kernthema angekommen wären, denn bei all dem Nonsens kommt es ja letztlich auf die Mucke an. Der Titeltrack eröffnet – passend zum Cover – mit seltsamen Affenlauten, doch bevor anfängt endgültig am Verstand der Truppe zu zweifeln, wird man mit einem kernigen Riff ganz schnell wieder beruhigt und der Up-Tempo Rocker nimmt Fahrt auf.  Was folgt ist herrlich dreckiger, im positiven Sinn ein wenig old-schooliger Hard Rock, der förmlich nach miefigen, schweiß- und biergetränkten Clubs riecht.

Das Ganze liegt irgendwo in der Schnittmenge von Bands wie Airbourne und Bullet, der Beginn von „Madness“ erinnert beispielsweise an „Runnin‘ Wild“ vom Debüt der Australier, auch wenn der Eröffnungsriff natürlich nicht identisch ist. Der namens gebende Track „Diamonds & Dice“ wiederum hat einen unwiderstehlichen Drive, wie ihn die Young Brüder über Jahrzehnte auf die Bühnen dieser Welt gezaubert haben.

Ewige Nörgler werden jetzt vermutlich anmerken, was daran denn so toll sein soll, denn schließlich hat man diese Art von Musik schon tausendfach von anderen Bands gehört. Das ist zwar nicht von der Hand zu weisen, aber letztlich bleibt ein geiler Song einfach ein geiler Song. Und fehlende Innovation machen die Jungs mit unüberhörbarer Spielfreude locker wett. Einziger Kritikpunkt meinerseits: diese EP ist nach nicht einmal zwanzig Minuten schon wieder zu Ende! Da müssen unsere Steinzeit Rocker das nächste Mal ein wenig länger ihre geliebten Grotten verlassen, damit es für ne Scheibe in Albumlänge reicht.

Fazit: Wer auf handwerklich gut gemachten Hard Rock im Sinne der erwähnten Referenzbands steht, wird mit dieser EP bestens bedient. Einen Anspieltipp bei gerade einmal fünf Songs zu benennen ist mangels Auswahl etwas schwierig, ich empfehle einfach mal den schnellsten Track des Mini-Albums „Dead Dogs“ sowie den Opener „Outta Control“, zu dem es ein witziges Animationsvideo gibt, in dem ein nackter Miley Cirus Verschnitt mit Affenkopf auf einer Abrissbirne reitend diverse Prominenz aus dem Hartwurstsektor meuchelt.

Ich drücke jetzt einfach mal die Repeat Taste und freue mich schon auf das erste vollständige Werk der Affenköppe!

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten!

 

Trackliste:

  1. Outta Control   
  2. Madness   
  3. Thunder Paradise     
  4. Diamonds & Dice     
  5. Dead Dogs  

Line Up:

Frank „The Tank“ Fuck: Gesang 
Nikki Twixx: Gitarre 
Sören: Gitarre
Mücke: Bass
Flip: Drums 

Mehr Infos:

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Video zu „Outta Control“

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