Geschrieben von: Nancy Nern // Fotos © by Nancy Nern
Festhalle Frankfurt // 14.09.2022.Was hab ich mich auf den Abend gefreut, denn es sollte mein erstes Indoor Konzert seit Corona werden. Leider erreiche ich die Festhalle erst nach dem Auftritt von Lorna Shore, die den Abend super pünktlich eröffneten. Die Deathcore Band aus New Jersey verpasst zu haben, hat nicht nur mich sehr geärgert. Auch viele Fans, die zum Teil weite Strecken auf sich genommen haben, um die Jungs spielen zu sehen, waren sichtlich enttäuscht und äußerten das auch. Wenn man berufstätig ist, ist 18.30 Uhr als Anfangszeit, gepaart mit Unwetter und „Frankfurter Feierabend-Verkehr“ echt ne ungünstige Kombi.
While She Sleeps, eine Metalcore Band aus England, schafft es dann aber ab der ersten Sekunde, die inzwischen gut gefüllte Festhalle zum Beben zu bringen. In einer Mischung aus Dunkelheit, Nebel und zuckenden Scheinwerfern wirbelt Lawrence Taylor über die Bühne. Auf mich wirkt es so, als würde er nicht nur ein Programm abspielen, sondern sich zwischenzeitlich immer wieder kleine Auszeiten ganz vorn an der Bühne nehmen, um den Fans nah zu sein und alles in sich aufnehmen und speichern zu können. Das war sehr sympathisch.
Nach einer guten Stunde Spielzeit und dem Umbau war es dann soweit. Die Bühne war mit Spikes über mehrere Ebenen gespickt und schien quasi selbst und laut nach Parkway Drive zu rufen. Das Hallenlicht erlosch und für einen Moment war die Festhalle still. Auf einer großen LED Leinwand erschien eine Felswand, öffnete sich zu einer Kluft und es erschienen zum Intro die für PWD typischen Fackelträger, die die Bandmitglieder auf die Bühne geleiteten. Wieder wurde es dunkel und mit einem Knall und Rauchsäulen erschien Sänger Winston McCall unerwartet und wie aus dem Nichts ganz vorn auf der Bühne. Schlagartig war es mit der Ruhe und Andacht in der Halle vorbei. Es folgte ein regelrechtes Flammeninferno, denn als erster Song wurde Glitch aus dem neu erschienenen Album Darker Still ausgewählt. In weißem Outfit, ähnlich einer Zwangsjacke bettelt Winston hollywoodlike zwischen den Flammen um „Let me out, let me out, let me the Fuck OUT!!!“. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die freundliche Security vor Ort, die dafür gesorgt hat, dass wir uns weder Finger noch Kamera verbrannten. 😉
Es folgten Prey und Carrion und schon war die Zeit im Fotograben für uns vorbei. Was ich aber neben der grandiosen Musik an der Band schätze ist, dass es erlaubt ist, die ganze Show zu fotografieren. Für mich als Fan und Konzertfotografin ein großes Geschenk. <3
Nachdem ein Plätzchen gefunden war, konnte ich den Rest des Konzerts genießen. Und da gab es so Einiges. Gefühlt hätte der Abend niemals enden müssen. Neben einer wahnsinnig euphorischen und ausgelassenen Stimmung, die vom Publikum auf die Band und wieder zurück schwappte, blieben mir hier besonders das apokalypsenähnliche Flammenspektakel zu Bottom Feeder und Crushed, das Duett mit Casper zu Shadowboxing/Schattenboxen und die grandiose Lightshow im Gedächtnis. Wirklich jeder einzelne Song wurde perfekt untermalt. Die Streicher, der Sternenhimmel, die Farben – das alles in Kombi ließen keine Wünsche offen und grenzen für mich an Perfektion. Ein ganz großes Kompliment und ein riesiges Dankeschön für diesen Abend an die Band und die Veranstalter!
Setlist Parkway Drive:
Intro + Walk in
Glitch
Prey
Carrion
Vice Grip
Dedicated
Ground Zero
Cemetery Bloom
The Void
Karma
The Greatest Fear
Shadow Boxing
Darker Still
Bottom Feeder
Crushed
Wild Eyes
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Parkway Drive
While She Sleeps
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