Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.
Diesmal sprachen wir mit Torben, Drummer von Die Heart aus Hamburg, die am 08. Februar ihr neues Album „Vorbilder“ veröffentlicht haben.
HF: Herzlichen Glückwunsch zu eurem neuen Album. Ich war etwas überrascht, dass mich beim Hören mit „Alles Was du Wolltest“ als erstes ein alter Bekannter begrüßte. Der Song bildet zusammen mit „Unser Leben“ und „Monolith“ eure letztes Jahr erschienene EP „Monument“. Warum habt ihr die EP jetzt in das Album integriert? War sie vielleicht nur eine Art Testballon, wie ihr mit weiter verändertem Stil und deutschen Texten ankommt?
Torben: Es war von Anfang an geplant, dass diese drei Songs auch auf dem Album enthalten sein werden. Als wir die ersten Songs vom Album fertig hatten, wussten wir, dass wir nicht warten können, bis endlich das Album erscheint 😀 Also haben wir mit unserem Label gesprochen und gesagt, dass wir die Songs unbedingt irgendwie vorab veröffentlichen wollen. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass wir eine digitale EP machen und kein physisches Produkt, weil die Songs eben auf dem Album enthalten sein würden, aber wir waren einfach heiß darauf, unseren neuen Sound mit der Welt zu teilen.
HF: Seit Bandgründung jedes Jahr eine EP oder Album – wer ist eigentlich der kreative Duracell-Hase hinter dieser hohen Release-Zahl oder entstehen Die Heart-Songs komplett im Teamwork? Wie kann man sich das Songwriting bei euch vorstellen? Eher strukturiert oder mehr chaotisches Brainstorming?
Torben: Uns hilft definitiv, dass wir uns Ziele setzen und zwar in Form von Deadlines, also bis wann möchten wir was fertig haben. Da bin oft ich derjenige, der das vorgibt 😀 Songwriting fängt bei uns immer mit einer Idee von Simon an, zu der wir im Proberaum zusammen jammen. Damit geht dann jeder nach Hause, arbeitet seine Parts aus und von da an wird es dann immer konkreter.
HF: Nachdem ihr ja jetzt die Hälfte eures Bandlebens mit deutschen Texten unterwegs seid: wie hat sich das auf euch ausgewirkt? Sind die Texte vielleicht persönlicher geworden, weil man seine Gefühle/Gedanken nicht mehr übersetzen muss? Macht man oder fühlt man sich damit eigentlich verletzlicher? Wie waren am Anfang die Reaktionen der Fans/des Publikums, denn jetzt versteht ja zwangsläufig jeder eurer Texte – zumindest vom Wortlaut her. Habt ihr Veränderungen in Bezug auf eure Fan-Gemeinde bemerkt?
Torben: Die meisten, und da schließe ich mich ein, sind erstmal verhalten, wenn sie deutsche Texte hören. Und natürlich hat man inhaltlich höhere Ansprüche an deutschsprachige Texte einer deutschsprachigen Band, was auch indirekt zur Folge hat, dass man sich alleine dadurch „verletzlicher“ fühlt. Aber es ist irgendwie schon so, wie Du sagst- die Texte sind persönlicher geworden und wir sind ein bisschen stolz darauf, wenn wir jetzt von Leuten sowas hören wie „Hey, eigentlich kann ich ja so gar nichts mit deutschsprachigen Texten anfangen, aber bei Euch find ich das echt cool.“
HF: Da ich dem Song in herzlicher Abneigung verbunden bin: warum habt ihr ausgerechnet das Bausa-Cover „Was du Liebe nennst“ gemacht? Und wenn wir schon bei Herzensangelegenheiten sind, welcher eurer Songs liegt euch besonders am Herzen und warum?
Torben: Wir hatten einfach Bock, mal etwas zu covern. Aber sich da zu entscheiden ist gar nicht so einfach und wir selber wären, glaube ich, auch nie auf die Idee gekommen 😀 Die Idee kam von einem guten Kollegen von mir, der uns ein bisschen herausgefordert hat und weil wir die Herausforderung lieben, haben wir uns der Nummer angenommen.
Die zweite Frage kann ich natürlich nur für mich beantworten, aber mir bedeutet „Eins (feat. 8Kids)“ einfach unheimlich viel, weil in diesem Song viel Herzblut drinsteckt und dieser Song in mir einfach echte Emotionen auslöst. Spätestens bei Nilles Schrei vor dem letzten Refrain bekomme ich immer noch Gänsehaut.
HF: Ihr seid ja jetzt erstmal mit The Disaster Area und Our Mirage auf Tour und habt auch das ein oder andere Festival etc. avisiert. Werdet ihr den Rest von 2019 noch mit reichlich Konzerten auffüllen, um „Vorbilder“ zu feiern oder wollt ihr euer Tempo beibehalten und arbeitet schon am nächsten Werk?
Torben: Wir werden so viele Konzerte wie möglich spielen und tatsächlich werden wir in Kürze auch eine große Tour für die zweite Jahreshälfte ankündigen können, auf der wir hoffentlich möglichst vielen Leuten „Vorbilder“ live um die Ohren hauen können. Aber parallel schreiben wir tatsächlich schon an neuem Material 😀
HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg mit eurem Album.
Torben: Wir haben zu danken, dass Du Dir die Zeit für uns genommen hast! stay <3
Interview: Katja Maeting
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