Geschrieben von Marco Gräff
Band: Dimman
Album: Songs and tales of Grievance
Genre: Modern Melodic Death Metal
Plattenfirma: Inverse Records
Veröffentlichung: 30.07.2021
Vor gut vier Wochen legten die finnischen DIMMAN mit SONGS AND TALES OF GRIEVANCE ihr Debüt Album vor. So richtig frisch ist das Sextett allerdings nicht. Seit der Gründung 2014 existieren bereits drei EPs und mehrere Singles, die zum größten Teil auf Bandcamp zu streamen sind. Genau wie das nun erste Full-lenght Album.
Die Wurzeln der Band scheinen im melodischen Death Metal zu liegen, die in ein modernes Gewand gezwängt werden. Vermischt wird das Ganze mit etwas Symphonic Metal, etwas Prog und Groove Metal. Gesanglich ergänzen, bzw. wechseln sich Männlein und Weiblein ab, ohne dabei in ein belangloses „Beauty and the Beast“ Schema zu verfallen. Auch wenn die Rollen klar verteilt sind – männliche Growls und weiblicher Klargesang, der sich sehr variabel und breit gefächert zeigt.
Gerade dieses Wechselspiel des Gesangs wird ab und zu zum Knackpunkt auf dem Album, da es den Fluss der Songs an manchen Stellen unterbricht. Da harmoniert es nicht immer so zu 100%. Wenn es das aber tut, dann kann die Band ihr ganzes Können aufbringen. Wie z.B. bei der ersten Single Paroxysm. Man kann da schon von einem Brett sprechen, welches die Band da abgeliefert hat. Ein moderner Death Metal Song mit einer feinen Melodik und auch Dramatik, einigen Synthie Sounds und Ohrwurm Charakter.
Leider sind nicht alle Songs auf der Platte von diesem Kaliber. Es sind dann auch die bisherig veröffentlichen Nummern Paroxysm und Morbus die am ehesten im Kopf hängen bleiben. Obscenity, ebenfalls mit einem Video dekoriert, scheitert ein wenig am Wechselgesang. Ganz ohne solchen kommt Progradation ums Eck. Und wie die erste Silbe schon zu erkennen gibt, hier wird es progressiv. Für meinen Geschmack schon fast zu wild. Besonders die letzten 80 Sekunden klingen schon echt schräg.
Das folgende Imprudence erinnert besonders zu Beginn an die schwedischen Kollegen von ‚Arch Enemy‘, punktet im weiteren Verlauf auch mit sattem Groove. Zusammengefasst bleibt außer den beiden oben gelobten Nummern und Imprudence nicht wirklich erwähnenswertes stehen. Da die Songs oft zu viel erzählen wollen, und das macht das Hören etwas schwer und anstrengend. So ein wirklicher Fluss will sich nicht einstellen.
DIMMAN klingen auf SONGS AND TALES OF GRIEVANCE nach einer Mischung aus ‚Arch Enemy‘, ‚Omnium Gatherum‘, ‚Evanescence‘ und ‚Within Temptation‘, am Ende aber doch ganz Eigen, aber ohne wirklich ein Ausrufezeichen zu setzen. Doch wir reden hier ja von einem Debüt, und da kann es bei kommenden, neuen Alben schon wieder ganz anders ausschauen. Potential ist auf jeden Fall vorhanden. Genau wie technische Versiertheit, melodisches Gespür und ein paar ordentliche Riffs.
von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
01 – Ambuscade
02 – Paroxysm
03 – Obscenity
04 – Contretemps
05 – Morbus
06 – Progradation
07 – Imprudence
08 – Memoria
09 – Umbra
10 – The Mist
Line-Up:
Jenna Kohtala – Vocals
Valtteri Halkola – Vocals
Jaakko Yli-Sorvari – Guitars
Mikael Haapala – Guitars
Elias Halkola – Bass
Arto Pieksämäki – Drums
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