Geschrieben von: Jörg Schnebele
Band: Dirkschneider & The Old Gang (DATOG)
Album: Arising
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 27.08.2021
Nennt mich „Nestbeschmutzer“, „Stümper“ oder schlichtweg „Arschloch“.
Aber wer zum Geier braucht zeitgleich 3 (in Worten: drei) unterschiedliche Udo Dirkschneider Bands? Niemand!
Mit „U.D.O“ und „Dirkschneider“ hat sich der Meister inzwischen, was die Zuverlässigkeit seiner Aussagen über das Spielen von Accept Songs betrifft, mehrfach selbst ins Knie geschossen. „Nie wieder Accept Songs mit U.D.O., nur Accept Songs in der Dirkschneider Formation“.
Ein absoluter Blödsinn!
Allerdings kein Blödsinn erscheint mir das Projekt Nummer drei: DATOG, eine Rückbesinnung auf die letzten guten Tage von Udo Dirkschneider bei Accept und die ersten brillanten Zeiten von U.D.O. bis zum Album „Timebomb“.
Ließen mich die U.D.O. Veröffentlichungen der letzten Jahre eher kalt, haben mich die im Vorfeld veröffentlichten Videos der alten Gang wieder aufhorchen lassen.
Tolle Songs, die einen, so wie sie präsentiert werden, wehmütig auf die Achtziger zurückblicken lassen. Mensch Udo: Du kannst es doch noch, also weiter damit!
Die Besetzung der „Old Gang“ ist dagegen gar nicht soo old und verschmelzen zwei Generationen miteinander: auf der einen Seite die „Alten“ mit dem Meister himself, Mathias Don Dieth an der Gitarre, ex-Accept Wegbegleiter Peter Baltes am Bass und dem ex-Accept Schlagwerker – nun als Gitarrist – Stefan Kaufmann an der zweiten Sechssaitigen, während das junge Gemüse von Dirkschneider Filius Sven an den Trömmelschen und der genialen Sängerin Manuela Bibert am Micro gestellt wird.
Apropos Micro: Nicht nur Udo und Manuela zeichnen für den Gesang verantwortlich, sondern auch Peter Baltes, der seinerzeit schon für Accept einige Songs intoniert hat und DATOG mit seiner Stimme ein weiteres gesangliches Krönchen aufsetzt.
Leider präsentieren DATOG lediglich drei Songs auf „Arising“. Diese überzeugen allerdings ohne Wenn und Aber und machen schnell süchtig. Die Fans werden definitiv nach mehr gieren und die Hoffnung, dass bald eine komplette Langrille eingespielt werden wird, keimt bestimmt nicht nur in meinen Wunschträumen auf.
Der Opener „Face Of A Stranger“ lässt einen roten Faden zu „Faceless World“ (U.D.O.) und „Russian Roulette“ (Accept) Zeiten spinnen, was ohne Zweifel an der Eingängigkeit und dem mehrstimmigen Gesang liegt. Und Dons Killer-Solo stellt sich als ein maßgebender Pfeiler der Brücke in die Vergangenheit heraus.
„Every Heart is Burning“ klingt wie ein U.D.O. Song aus alten „Animal House” Zeiten. Und abermals erstaunt, wie facettenreich U.D.O. Songs mit einem Chor begnadeter Sänger ausfallen können.
„Where The Angels Fly“ macht auch schon den Sack zu und startet mit einer gefühlvollen akustischen Gitarren Einleitung, die einen wieder in glorreiche „Animal House“ Zeiten zurückwirft.
Ich bin überzeugt davon, dass DATOG Udo auf eine weitere Ebene katapultieren können, die ihm auf die alten Tage jede Menge neuer Fans bescheren wird.
Und berücksichtigt man, wie DATOG mich selbst wieder auf die Udo Spur zurückgebracht haben, so kann man sicher sein, dass jede Menge alte verlorengegangene U.D.O. Fans wieder begeistert an des Meisters Lippen hängen und zu den Konzerten pilgern werden.
Ich kann nur hoffen, dass DATOG mit Hochtouren an weiteren Songs arbeiten, damit wir die Band bald mit eigener Setlist auf Deutschlands Bühnen sehen können.
Den Bullshit mit unterschiedlichen U.D.O./Dirkschneider Touren sollte man schnellstens zu Grabe tragen, und stattdessen ein U.D.O./DATOG Angebot schaffen.
Und da mich meine Euphorie über DATOG inzwischen seit vielen Wochen (und Monaten) nicht loslässt, erachte ich 10 von 10 Hellfire Punkten für „Arising“ mehr als gerechtfertigt!
Tracklist:
01 Face Of A Stranger
02 Every Heart is Burning
03 Where The Angels Fly
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