Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Dirty Rats
Album: End In Tears
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Sliptrick Records
Veröffentlichung: 13.12.2019
Es kommt mir beinahe so vor, als wäre es letzte Woche gewesen, in der ich eine Scheibe der Australo-Rocker DIRTY RATS rezensiert hätte. Und gefühlt ist das gar nicht so weit hergeholt, schließlich habe ich mich erst im Sommer dieses Jahres – mit halbjähriger Verspätung – mit deren Debüt Scheibe „Rock N Roll“ auseinandersetzen dürfen. Doch die Herren von der Südhalbkugel haben nicht auf der faulen Haut gelegen, sondern haben direkt mal dreizehn neue Tracks für ihr Nachfolgewerk „End In Tears“ eingezimmert. Die Bandgeschichte zu wiederholen erspare ich mir an dieser Stelle, hierzu verweise ich auf mein damaliges Review.
Im Vergleich zum Vorgänger bleibt im Hause der Rats alles beim Alten, die Band serviert rauen, erdigen Hard Rock der alten Schule, mal mehr, mal weniger weit entfernt von den berühmten Landsleuten Rose Tattoo und AC/DC. Dafür lässt sich aber in Sachen Songwriting ein gewisser Fortschritt attestieren. Hatte ich beim Debüt noch den Mangel an griffigen Hooks kritisiert, so trifft dies zumindest für Teile der Tracklist auf „End In Tears“ nicht zu. Der Opener „The Juice“ rockt locker flockig drauf los und kann vor allem durch seinen gefälligen Solo-Part punkten, während der Titeltrack durch seinen schmeichelnden Chorus zu gefalle weiß. Der Midtempo Rocker „Fantasy“ wildert in Airbourne Gefilden, beim bluesigen „Rock Star“ grüßen die Young Brüder, während man sich die flotten Rock’n Roller „Bad New Woman“ und „Axis Of Love“ – vom Gesang mal abgesehen – auch auf einer Motörhead Scheibe hätte vorstellen können.
Am stärksten sind die Jungs von Down Under aber, wenn sie vom Standard-Schema abweichen und – wie bei „Hurts like a Mother“ geschehen – stattdessen auf 80er Metal setzen. Einziger Kritikpunkt an der eigentlich besten Nummer des Albums ist der in meinen Ohren übertriebene Hall in den Vocals, das Teil hätte auch ohne wunderbar funktioniert. Der Rest vom Schützenfest ist ganz nett ausgefallen, ohne jedoch sonderlich herauszuragen.
Mit „End In Tears“ haben DIRTY RATS einen guten Schritt nach vorne gemacht, die Songs sind partiell griffiger geworden, ohne dass die Band ihren Stil großartig geändert hätte. Wenn irgendwann mit Album Nummer Drei eine ähnliche Entwicklung genommen wird, dann darf man sich jetzt schon auf die nächste Scheibe freuen.
An dieser Stelle übrigens gute Besserung an Anthony „Chooka“ Chapple, der aufgrund eines Aneurysmas im Gehirn auf unbestimmte Zeit ausfällt! Get Well Soon!
Von mir gibt es 6,5 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- The Juice (3:10)
- Axis of Love (2:22)
- Love From a Distance (3:15)
- End in Tears (2:54)
- Jaded (3:09)
- The Ballad of Hobbit Foot (2:57)
- Hurts like a Mother (4:56)
- Boss of Me (3:05)
- My Life is a Cliche (3:22)
- Fantasy (3:36)
- Bad News Woman (3:27)
- Rat Rock (2:47)
- Rock Star (3:33
Line Up:
Wayne (Richie Rat) Rich: Gesang
Jamie Beovich: Bass
Anthony (Chooka) Chapple: Gitarre
Andy Thomson: Drums
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