Discipline – Captives Of The Wine Dark Sea

© Discipline

Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Discipline
Album: Captives Of The Wine Dark Sea
Plattenfirma: The Laser’s Edge
Veröffentlichung: 07. Juli 2017

Shakespeares Aussage „What’s in a name? that which we call a rose by any other name would smell as sweet“ mag in der Pflanzenwelt zutreffen, in der Welt der Musik können umgekehrt hinter gleich klingenden Bandnamen völlig unterschiedliche Stilrichtungen stecken. Im Fall von Discipline landet man entweder bei holländischem Punk oder, hier zutreffend, bei amerikanischem Prog Rock. Zur besseren Unterscheidung wird bei den Amerikanern auch gerne ein Punkt hinter den Bandnamen gesetzt.

Dass die Detroiter Formation auch nach dreißig Jahren immer noch der ewige Underground-Tipp sind, liegt wohl auch an der geringen Schlagzahl, mit der Discipline Studioalben veröffentlichen. Mit „Captives Of The Wine Dark Sea“ erschien am 07. Juli diesen Jahres erst Nummer fünf dieser Kategorie. Dies liegt zum einen daran, dass Frontmann Matthew Parmenter zwischenzeitlich seine Solokarriere priorisierte und die Bandaktivitäten daher ab 2001 für ein paar Jahre ruhten. Zum anderen waren Discipline von Beginn an eine Live-Band, was sich gut an der vergleichsweise hohen Zahl von Live-Alben in der Diskografie ablesen lässt. Auch steckten sie schon immer viel Energie in ihre Performance, die Parmenter gerne in wechselnden Kostümen und Schminkmaske zelebrierte.

Nach sechs Jahren Studiopause können sich die Fans also nun endlich an einem neuen Werk erfreuen. Die 46 Minuten Spielzeit des Albums verteilen sich sehr unterschiedlich auf sieben charakterlich teilweise sehr verschiedene Tracks. 

Während der Opener „The Body Yearns“ zehn Minuten entspannten, keyboarddominierten Sound im Retrodesign bietet, wird es bei „Life Imitates Art“ etwas eingängiger und massenkompatibler. Insbesondere im Refrain erinnert mich der Track an frühe Bowie-Songs. Schrillere Töne schlägt dann für gut vier Minuten das Instrumentalstück „S“ an.

Besonders erwähnenswert ist auch der Abschluss des Albums. Mit fast fünfzehn Minuten Spieldauer nimmt „Burn The Fire Upon The Rocks“ zeitlich ein Drittel von „Captives Of The Wine Dark Sea“ ein und zeigt noch einmal die komplette Bandbreite von Discipline. Der Song wechselt fließend zwischen schnellen Gitarrenriffs, rockdominiertem Sound und hymnischen Keyboard-Sphären. Und dies alles schon in den ersten vier Minuten, bevor das erste Mal der Gesang einsetzt. Und auch die Vocals wechseln ständig zwischen entspannt und rockig. Für meinen Geschmack ist hier allerdings die Länge des Tracks grenzwertig, da ihm irgendwann dann doch die Ideen ausgehen.

Insgesamt bieten Discipline mit ihrem Album den Sound der alten Schule. Da die Songs überwiegend melodiebetont sind, können hier auch Gelegenheits-Progger ohne Bedenken mal reinhören und vielleicht den neuen Soundtrack für das nächste entspannte Wochenende finden.

Trackliste

1. The Body Yearns
2. Life Imitates Art
3. S
4. Love Songs
5. Here There Is No Soul
6. The Roaring Game
7. Burn The Fire Upon The Rocks

Line-up
Matthew Parmenter – Vocals, Keyboard
Chris Herin – Gitarre
Mathew Kennedy – Bass
Paul Dzendzel – Drums

Mehr Infos:
http://www.strungoutrecords.com/
https://www.facebook.com/DisciplineBand/

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