Diviner – Avaton

© Diviner

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Diviner
Album: Avaton
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 10.11.2023

Fast viereinhalb Jahre mussten die Fans der griechischen Traditions-Metaller DIVINER auf ein neues Lebenszeichen ihrer Helden warten, doch nun steht Album Nummer drei „Avaton“ endlich zum käuflichen Erwerb bereit. Mit Ausnahme von Sänger und Komponist Yiannis Papanikolaou wurde im Vergleich zur letzten Scheibe „Realms Of Time“ die komplette Begleitmannschaft ausgetauscht. Inwieweit sich diese Wechsel auf die musikalische Ausgestaltung ausgewirkt hat, vermag ich mangels Kenntnis des Vorgängeralbums indes nicht zu sagen.

Wie dem auch sei, zumindest unterstreichen die ersten Töne von „Mountains High“ (das instrumental gehaltene Intro „Avaton“ mal ausgeklammert), dass DIVINER mit einer gelungenen Mischung aus Energie und Melodie zu Werke gehen wollen.  In bestem Uptempo Galopp servieren uns die Griechen einen großartigen Metal Happen, für den altgediente Recken wie Manowar töten würden, nur um (endlich) mal wieder so eine Nummer schreiben zu können. Getragen wird der Song vom großartig aufgelegten Yiannis Papanikolaou, der für mich wie eine Mischung aus Dio und Ronnie Romero klingt.

„Dancing In The Fire“ gestaltet sich nicht minder mitreißend und könnte rifftechnisch durchaus germanische Wurzeln haben (Helloween, Gamma Ray). Hätte ich beim Titel „Cyberwar“ auf einen eher aggressiven Track getippt, so entpuppt sich das Stück als eher leicht zu nennender Midtempo Rocker, der in Sachen Griffigkeit den vorherigen Songs aber in nichts nachsteht. Mit „Waste No Time“ folgt eine klasse Hymne mit leichten 80er Vibes, die mir seit dem ersten Hören tagelang im Gedächtnis herumgeistert.

„Nemecic“ ist dann die erste Nummer, die nicht von Anfang an mit tollen Melodien aufwartet, sondern eher rifflastig, bedrohlich und mit mehr Ecken und Kanten wirkt. Cool hingegen ist das fetzige Solo sowie die gegen Ende Einzug haltenden „Whoowhoowhoo“ Gesänge. Den Kontrast dazu bilden „Hope Will Rise“ und „Dominator“, zwei saustarke, mitreißende Songs mit Killer-Hooklines in bester Firewind Manier.

Den krönenden Abschluss bildet das Duo „Hall Of The Brave“ und „The Battle Of Marathon“, mit denen die Griechen den Beweis antreten, dass sie ebenso in der Lage sind, packende, epische Song zu kreieren, mit denen sie beinahe schon Maiden-artige Gefilde betreten. Apropos Maiden, das Glockengeläut und die Atmosphäre zu Beginn von „Hall Of The Brave“ erinnert mich sofort an „Hallowed By The Name“, doch ganz so erhaben wie die britische Legende geht es dann allerdings nicht weiter. Stattdessen legen DIVINER einen Midtempo Stampfer hin, dessen packender Chorus und mit dezenten Chören unterlegter Mittelteil mich abermals an Manowar zu dessen vor langer Zeit verblassten Glanzzeiten erinnert.

„The Battle Of Marathon“ startet ähnlich zurückhaltend wie der einleitende Titeltrack, wobei ich mich zunächst vom Aufbau her an ähnlich gelagerte Maiden Songs erinnert fühle, im weiteren Verlauf aber durchaus einen Vergleich zu epischen Stücken von Primal Fear ziehen würde. Gekrönt wird die Nummer von einem folkloristischen Intermezzo mit Chören, einem lässigen, an „Jet City Woman“ (Queensryche) erinnernden Solo sowie einem mit Bläsern unterlegten, auf Griechisch gehaltenen Spoken-Word Part zum Ende des Songs.

Mir ist zwar unbegreiflich, wie DIVINER bis dato von mir unentdeckt bleiben konnten, aber mit diesem Album im Gepäck werde ich sie in Zukunft im Auge behalten, denn ich denke das Ende der Fahnenstange ist hier in Sachen Entwicklung noch nicht erreicht. Ungeachtet dessen ist „Avaton“ zweifelsfrei ein Muss für alle Anhänger des klassischen Metals!

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Avaton
  2. Mountains High
  3. Dancing In The Fire
  4. Cyberwar
  5. Waste No Time
  6. Nemecic
  7. Hope Will Rise
  8. Dominator
  9. Hall Of The Brave
  10. The Battle Of Marathon

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Video zu „Mountains High“

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