Geschrieben von: Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Dødheimsgard
Album: Black Medium Current
Genre: Avant-garde / Black / Progressive Metal
Plattenfirma: Peaceville Records
Veröffentlichung: 14.04.2023
Der Name „Dødheimsgard“ ist von drei norwegischen Wörtern abgeleitet: „død“, was „Tod“ , „heim“, was „Heim“ und „gard“, was „Reich“ bedeutet, also könnte man sie übersetzt Reich des Todes oder Heim des Todes betiteln. Das Ganze spielt aber nur eine untergeordnete Rolle und so konzentriere ich mich mal flott auf das sechste Studioalbum, was auf den Namen „Black Medium Current“ hört und eine stolze Spielzeit von knapp 70 Minuten aufweisen kann.
„Et smelter“ fängt verträumt düster, ruhig und sphärisch an, wechselt auf Blastbeats und Tremolos, erhöht logischerweise das Tempo und gesanglich schmerzerfülltes gesellt sich in der Landessprache dazu. Im weiteren Verlauf erklingt cleaner Gesang in Mehrzahl, flüsternder Sprachgesang, wobei erster mir nicht immer die Töne trifft und elektronische Momente, wo man denkt, hoppla wo geht es denn jetzt hin. Fakt ist aber, dass hier eine enorme Bandbreite aufgefahren wird, sodass es sich schwer alles in Worte fassen lässt.
„Tankespinnerens smerte“ eröffnet mit knurrend gesanglichem und ist eingebettet in eine schnelle Spielweise, die aber nicht die Oberhand hat, denn das hat doch das Schwebende und wieder das Sphärische. Folgend dürfen die 6-Saiter ihr Können zum besten geben, es wird ruhiger und die Atmosphäre ist in einem ständigen Wechselspiel. „Interstellar Nexus“ hat mehrfach einen schönen, fast gleichmäßigen Rhythmus, bevor es immer wieder mal schräg wird und zugeht, zumindest für mich und meine bisher ungeübten Dødheimsgard Ohren.
„It Does Not Follow“ empfängt mich mit poppig anmutenden Klängen, die vorhalten, während die Synthesizer eine Kaleidoskop-Stimmung kreieren. Zwischendurch geht es stimmlich und insgesamt tiefer und ab der Mitte anders zu Werke, da erwacht das Böse aus seinem Tiefschlaf. „Voyager“ ist der kleinste in Zeit und Wuchs unter seinen Geschwistern, aber Piano/Klavier spielen hat er gelernt und so schickt er mich, wenn auch auf eine kurze Reise durch das Universum.
„Halow“ groovt in feinen Melodiebögen eingebettet fast schwerelos durch meine Gehörgänge und wenn der tiefere Gesang einsetzt (..erinnert mich ein wenig an Sivert Høyem..) , entführt er mich. Ab der Mitte durchdringt mich ein kurzer spielerischer und hörender Hauch von Satyricon, das Klangbild wird noch einmal erweitert und definitiv ist der Song mein bisheriger erster Favorit und ganz stark in seiner weit mehr als kreativen Zusammensetzung und Präsentation. „Det tomme kalde Mørke“ (..Die leere kalte Finsternis..) donnert los, donnert weiter und ist wunderschön schwarz durchtränkt. Im folgenden wird es auch mal gesanglich und im Wechsel anders, Hall ertönt, man hebt ab, das Böse ertönt wieder vokalistisch, so oder so erklingend öffnet die Finsternis ihre Arme und schon habe ich meinen zweiten als Favoriten auserkoren.
„Abyss Perihelion Transit“ gibt der Ruhe ihre Bühne, man weilt nicht auf dem Planeten Erde und ist weit ab in der Galaxie. Nach gut zwei Minuten abgelaufener Spielzeit nähern wir uns auf unserer Reise abwechselnd der Tag- und Nachtseite des Mondes, was sich in den hiesigen Momenten widerspiegelt. Die Landung ist geglückt, Houston wir haben kein Problem! „Requiem Aeternum“ ist verträumt, still, aber durchdringend, das Klavier/Piano entfaltet sich wieder und zärtlich wird alles von einem schwarzen Loch angesogen und besiegelt damit das Ende seiner Zeit. Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Et smelter 10:19
- Tankespinnerens smerte 07:43
- Interstellar Nexus 08:01
- It Does Not Follow 08:24
- Voyager 01:46
- Halow 09:37
- Det tomme kalde mørke 07:35
- Abyss Perihelion Transit 10:59
- Requiem Aeternum 05:13
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