Geschrieben von Katja Maeting
Band: Dominoe
Album: The Lost Radio Show
Genre: Rock, Hard Rock
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 16. November 2018
Okay, das Cover ist definitiv übertrieben, denn so ein altes Schätzchen wurde dann doch nicht wieder ans Tageslicht befördert. Die ominöse verschwundene (und jetzt wieder aufgetauchte) Radio Sendung stammt aus dem Jahr 2008, einer Zeit als sowohl CDs als auch schon MP3s in so ziemlich jeder Zivilisation dieser Erde verbreitet waren. Allerdings macht das Bild absolut deutlich, was den Hörer hier erwartet: bombastischer Hard Rock im 80er Jahre Stil, der Zeit, in der Dominoe ihren Anfang und ihren größten (und wahrscheinlich einzigen?) Hit hatten.
Wer jetzt behauptet, er kenne Dominoe nicht, der kennt trotzdem diesen einen besagten Hit namens „Here I Am“, auch wenn er oder sie noch nicht mal ansatzweise 30 Jahre alt ist. So hartnäckig kann man den zahlreichen 80er-Revival Sendungen gar nicht aus dem Weg gegangen sein 😉 Der Song war 1988 die Debüt-Single von Dominoe und Soundtrack für eine Autowerbung. Wer weiß, wie dieser Song klingt, der weiß auch, wie der Rest von The Lost Radio Show klingt. Das es sich hierbei um eine Live-Session handeln soll, macht vom Hörgefühl her keinen Unterschied zum Sound normaler 80er Jahre Produktionen. Eigentlich sollten die Aufnahmen in einer britischen Radio-Sendung ausgestrahlt werden, eine zerstörte Festplatte verhinderte dies und neue Aufnahmen fanden aus diversen Gründen nie statt.
2018 dann wurde das Ganze mit moderner Technik rekonstruiert, was nicht mehr zu retten war, teilweise mit den Originalmitgliedern neu eingespielt und jetzt veröffentlicht. Inhaltlich stellt die Scheibe eine Art Best of der langjährigen On-and-Off-Beziehung von Dominoe als Band und der eher unregelmäßig veröffentlichten Alben da. Produziert im aufgedonnerten Stil typischer 80er Mainstream Rock Alben inklusive viel Keyboard Einsatz, kommt hier Nostalgie auf. Da es hier nichts neues zu hören gibt, verzichte ich an dieser Stelle auf das Eingehen auf einzelne Songs, zumal mir auch nicht wirklich gravierende Unterschiede zu den Originalen aufgefallen sind.
Wer die bisherigen Alben von Dominoe noch nicht besitzt, oder als 80er Fan die Band gerade erst (wieder) entdeckt hat, kann hier gefahrlos zugreifen. Ein netter Querschnitt durch das auf lange Sicht leider nicht so erfolgreiche Schaffen der Band. Mehr Anerkennung hätten sie wohl durchaus verdient, wie diese Zusammenstellung beweist, aber realistisch betrachtet gibt es meiner Meinung nach einen Haufen Bands, die es trotzdem besser konnten bzw. können.
Von mir gibt es 6 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
01. One More Sugar
02. Satellite
03. Dark Dogs
04. Angels Don’t Cry
05. Senses
06. Don’t Touch Me, I Like It
07. I Don’t Know
08. Raining
09. Let’s Talk About Life
10. No More Lies
11. Irresistible
12. Comin‘ Home
13. Let It Rain
14. Here I Am
15. Keep The Fire Burnin‘
Line-up:
Jörg Sieber – Lead Vocals
Robert Papst – Guitars
Günter Skitschak – Guitars
Christian Birawsky – Drums, Backing Vocals
Henner Malecha – Bass
Eddie Daum – Keyboards
Ed Straker – Keyboards
Janina Dietz – Backing Vocals,Lead Vocals
Grazia Satler – Backing Vocals
Jane Bogaert – Backing Vocals
Timo Kresslein –Backing Vocals, Percussions
Weitere Infos:
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