Doro – Conqueress – Forever Strong And Proud

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Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Doro
Album: Conqueress – Forever Strong And Proud
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 27.10.2023

Die deutsche Metal-Queen feiert ihren Vierzigsten! Gemeint ist natürlich ihr Bühnenjubiläum, nicht das Wiegenfest. Grund genug Ihren treuen Fans ein neues Album zu bescheren. „Conqueress – Forever Strong And Proud“ heißt das stolze Stück und umfasst – je nach Version – stattliche fünfzehn bis zwanzig Songs! Bei so vielen Titeln stellt sich folgerichtig die Frage, in wie weit hier Klasse oder Masse vorherrschen.

Der Einstieg ist mit „Children Of The Dawn“ schon mal gut gewählt, der episch-atmosphärische Track geht sofort ins Ohr und dürfte auch bei künftigen Live Darbietungen gut ankommen. Mit „Fire In The Sky“ folgt ein packender Moshpit Song, bei dem eigentlich nur die übertriebenen Hall Effekte des Gesangs ein wenig störend wirken.

Ich habe grundsätzlich nichts gegen Cover Versionen, zumal wenn sich die gute DORO ein Duett mit Rob Halford liefert, aber warum man den Judas Priest Klassiker „Living After Midnight“ an die dritte Stelle der Tracklist platzieren muss, vermag ich nicht nachzuvollziehen. Abgesehen davon geht diese Neuinterpretation in Ordnung, ohne mich jedoch großartig in Begeisterung zu versetzen.

Mit „All For You“, „Lean Mean Rock Machine“ und „I Will Prevail“ folgen drei energiegeladene Songs, die – obwohl textlich etwas Klischee behaftet – ordentlich rocken, wobei zumindest letztgenannte Nummer ansatzweise über Ecken und Kanten verfügt und sich damit wohltuend aus der Titelliste hervorhebt. „Bond Unending“ ist ein Duett mit Samy Amara (Broilers), bei dem die beiden Protagonisten zwar stimmlich gut harmonieren, dass musikalisch aber eher etwas flachatmig rüberkommt und sich nicht wirklich für ne Dauerrotation aufdrängt.

„Time For Justice“ entpuppt sich als hymnischer Rocker, während der Schmachtfetzen „Fels In Der Brandung“, man ahnt es schon, wie eine versuchte Kopie des Klassikers „Für immer“ wirkt, ohne jedoch auch nur ansatzweise an die Klasse des Warlock Songs heranzureichen. „Love Breaks Chains“ und „Drive Me Wild“ sind DORO-typische Midtempo Nummern von der Stange, die zwar nett zu anzuhören sind, aber einen auch nicht wirklich vor Begeisterung umhauen. „Rise“ hätte sich beinahe ebenfalls in diese Riege eingereiht, kriegt aber nach einigen Versuchen dank letztlich doch noch hervorstechender Hooks gerade noch die Kurve zum Besseren.

„Best Of Me“ ist eine weitere Ballade, die zwar einerseits deutlich gefälliger wirkt als der zuvor erwähnte deutsche Titel, andererseits auf früheren Alben auch schon packender vorgetragenen wurde. „Heavenly Creatures“ verfügt über eine nette Hookline und erntet wohlwollendes Kopfnicken, dafür bin ich beim Bonnie Tyler Cover „Total Eclipse Of The Heart“, bei dem sich abermals Rob Halford hinzugesellt, dann komplett ratlos, ob ich das nun gut finden soll oder nicht.

Während das reguläre Album an dieser Stelle zu Ende ist, wartet die Deluxe Edition mit fünf Bonus Tracks auf. Nach dem zu vernachlässigenden, halb gesungenen, halb gesprochenen Intro „Warlocks And Witches“ folgt mit „Horns Up High“ ein hymnischer Midtempo Track, der mich irgendwie an Manowar denken lässt, auch wenn die einstigen Kings Of Metal einen solch „innovativen“ Text heutzutage vermutlich nicht mehr hinbekommen würden. „True Metal Maniacs“ ist ein schleppend verlaufender, mir seltsam bekannt vorkommender Track, der zumindest von sich behaupten kann, mich ansatzweise zu begeistern.

Das einzig überraschende an „Heart In Pain“ ist die Tatsache, dass die Nummer nach knapp drei Minuten schon beendet zu sein scheint, dann aber doch noch künstlich verlängert wird. Zu guter Letzt gibt es mit „The Four Horsemen“ ein Cover des Metallica Klassikers, der zumindest als Bonus Track Sinn macht und – im Gegensatz zu den vorherigen Cover-Versionen – mir zumindest ein Lächeln um die Lippen zaubert.

Egal, ob man nur das reguläre Album oder die erweiterte Deluxe Edition betrachtet, beide Versionen eint die Tatsache, dass weniger vermutlich mehr gewesen wäre, denn so findet sich neben einigen guten Songs auch der eine oder andere Filler wider, die es nicht wirklich gebraucht hätte. Somit dürfte es „Conqueress – Forever Strong And Proud“ schwer haben, einen vorderen Platz in der musikalischen Historie von Frau Pesch einzunehmen.

Von mir gibt es 6,5 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Children Of The Dawn
  2. Fire In The Sky
  3. Living After Midnight
  4. All For You
  5. Lean Mean Rock Machine
  6. I Will Prevail
  7. Bond Unending
  8. Time For Justice
  9. Fels In Der Brandung
  10. Love Breaks Chains
  11. Drive Me Wild
  12. Rise
  13. Best In Me
  14. Heavenly Creatures
  15. Total Eclipse Of The Heart
  16. Bonus Track: Warlocks And Witches
  17. Bonus Track: Horns Up High
  18. Bonus Track: True Metal Maniacs
  19. Bonus Track: Heart In Pain
  20. Bonus Track: The Four Horsemen

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Video zu „Children Of The Dawn“

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